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Hallo liebes Psychic-Forum,

Nach langem überlegen habe ich mich nun dazu entschieden, diesem Forum beizutreten und meine Geschichte zu teilen, um evtl. auch Hilfe zu bekommen.

Zu mir: Ich bin 22/w/1,74cm/53kg/Raucherin
Ich habe vor ca. 4 Jahren unter anderem eine Angst- und Panikstörung diagnostiziert bekommen, zusammen mit Depressionen und noch anderen Diagnosen.
Bis zu diesem Jahr hatte ich das eigentlich problemlos im Griff, keine Panikattacken, einfach gar nichts.
Das alles änderte sich am 06.12.2021.
Ich bin aufgrund von Herzstolpern ins Krankenhaus gefahren, da mir das ziemlich komisch vor kam und ich sowas vorher noch nie hatte.

Diagnose: Herzbeutelentzündung mit kleinen Perikarderguss, also Flüssigkeit im Herzbeutel. Ich war daraufhin 3 Tage zur Beobachtung im Krankenhaus, musste Ibuprofen und Pantoprazol nehmen und wurde dann wieder entlassen.
2 Wochen später war ich dann in meiner Stadt bei meiner Kardiologin, welche keine Flüssigkeit mehr am Herzbeutel festsellen konnte. Soweit so gut, oder?
Naja, es kam aber ganz anders.

Am Tag danach bin ich aufgrund von extremen Schwindel ins Krankenhaus gefahren, da ich echt Angst hatte, wurde jedoch nach sämtlichen Untersuchungen (Herzultraschall, EKG, Blutbild, usw. ) wieder entlassen. Befund: Nichts.
Ich war selten so verwirrt, weil warum habe ich noch immer so krasse Beschwerden, obwohl ich nichts mehr habe? Die Herzbeutelentzündung ist weg, aber was, wenn eine Herzmuskelentzündung parallel dazu übersehen wurde? Was wenn. ?
Dann waren wieder 1-2 Wochen Ruhe eigentlich und dann fing alles an:
Ich war mit meinen Freunden für eine Woche im Urlaub und während dem Urlaub hat es schon angefangen.
Ich hatte nahezu täglich Herzrasen über mehrere Stunden lang (wenn ich gemessen habe, war er immer so zwischen 120 bis max. 140), Schmerzen in der linken Brust und Extrasystolen (Herzstolpern). Dann an einem Abend wurde es so schlimm, dass ich meine erste Panikattacke seit 2 Jahren hatte, jedoch war diese recht mild und legte sich auch recht schnell wieder.
Nach dem Urlaub wurde es dann immer schlimmer. Ich hatte seitdem täglich direkt nach dem Aufwachen Herzrasen, gefühlt den ganzen Tag lang. Parallel dazu vereinzelt Herzstolpern, Brustschmerzen usw.
Ich wollte dann natürlich nochmal zu meiner Kardiologin, weil ich mir logischerweise Sorgen gemacht habe, jedoch meinte diese, dass eine weitere Untersuchung bzw. ein Ultraschall nicht nötig sei, da es vor 2 Wochen kein Befund gab usw.
Wenn ICH möchte, könnte man ein Langzeit-EKG machen. Also gut. Langzeit-EKG.
Dieser war vergangene Woche von Donnerstag auf Freitag und ENDLICH konnte mein Herzrasen und diese Stolperer in einem EKG aufgezeichnet werden, weil logischerweise, waren die bei den ganzen EKGs davor nie zu sehen.
Am Sonntag war es dann ganz schlimm: Ich war mit meinem Freund bei einem Kumpel und wir haben Football geguckt, währenddessen wurde mir plötzlich so komisch, sodass ich das Gefühl hatte, nicht mehr richtig Luft zu bekommen, begleitet von Herzrasen, Schwindel, enormes Kloßgefühl im Hals, Enge Braut, usw.
Ich habe zwar gemerkt, dass ich normal atmen kann und auch normal Luft bekomme, jedoch haben sämtliche Versuche mich zu beruhigen nichts bewirkt. Da war sie dann. Die schlimmste Panikattacke meines Lebens.
Ich habe meinen Freund gebeten, bitte einen Arzt zu rufen, weil ich das Gefühl hatte, jede Sekunde zu ersticken.
Im Krankenwagen wurde ich natürlich sofort an ein EKG angeschlossen usw.
Mein Puls war bei 140, ansonsten alles normal. Habe intravenös dann Metoprolol bekommen, um den Puls runterzubekommen und dann hat es sich wieder normalisiert.
Im Krankenhaus angekommen, wurden dann während meines Aufenthalts 4 EKGs geschrieben usw., die wohl alle unauffällig waren, außer ein paar Auffälligkeiten, die aber nicht weiter kommentiert wurden.
Befund: Nichts. War nur eine Panikattacke.

Ich habe das Gefühl, dass durch die Entzündung am Herzen meine Panikstörung getriggert wurde, bzw. wäre das doch eine logische Erklärung, oder?

Nun noch ein paar Fragen:

- Kann es sein, dass ich vielleicht eine Herzneurose entwickelt habe?
(Ich war vorher eigentlich nie Hypochondrisch veranlagt oder Ähnliches. Das hat alles erst mit der Entzündung angefangen, auch dass ich so extrem auf meinen Körper achte. )

- Kann eine Panikstörung wirklich in einem solchen Ausmaß auftreten, dass man mehrere Stunden am Tag Herzrasen hat? Vor allem TÄGLICH, auch wenn ich bewusst überhaupt nicht darüber nachdenke?

- Oft war mein Puls auch in absoluter Ruhe beim TV schauen z.B. bei 90-120. Auch psychisch, oder doch krankheitsbedingt?

- Können Extrasystolen bzw. Herzstolperer wirklich dadurch ausgelöst werden? (War vor 3 Jahren nicht der Fall)

- Kann es sein, dass die ganzen Ärzte nun mittlerweile vielleicht doch etwas übersehen haben und das alles doch nicht psychisch ist?

Ich bedanke mich wirklich bei JEDEM der sich das alles durchgelesen hat und sich die Zeit nimmt, darauf zu antworten.
Vielleicht gibt es ja ein paar Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben?
Wie geht ihr damit um?

Liebe Grüße

Sarah️

P.S: Seit Montag sind sämtliche Symptome wie weggeblasen.. Ab und zu hab ich noch ein leichtes Pieksen, welches aber nach Sekunden wieder verschwindet. Der Dauerschwindel ist auch noch da, aber ich hatte kein Herzrasen mehr (wenn dann nur für ein paar Minuten) und auch keine Stolperer mehr. Einfach nichts?
Natürlich freue ich mich darüber, aber gleichzeitig bin ich so verwirrt? Was ist plötzlich passiert? Kann das sein, dass das so plötzlich wieder verschwindet?
Versteht mich nicht falsch, ich freue mich wirklich, aber ich stehe dem ganzen noch sehr skeptisch gegenüber..

19.01.2022 06:03 • 06.12.2023 x 1 #1


11 Antworten ↓


Hallo Sarah! Willkommen im Club
Schau mal hier... Da kannst Du vieles lesen, das so ist, wie bei Dir
Du bist nicht alleine!

agoraphobie-panikattacken-f4/herzneurose-oder-anzeichen-auf-herzinfarkt-t42518.html

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Anfallsartiges Herzrasen mit Brustschmerzen

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@Wall-E Ja, da hab ich auch schon vieles von gelesen und es ist unglaublich beruhigend zu wissen, dass da draußen noch andere sind, die genau dasselbe durch machen wie man selbst.. Und wegen dem "Willkommen im Club...”, bist du auch betroffen? Lg

Zitat von moonlessnights:
Und wegen dem Willkommen im Club...”, bist du auch betroffen?

Ja ich auch Gibt auch viele Ansätze, damit umzugehen. Akzeptanz ist wichtig! Nicht verdrängen.. Lernen und begreifen, dass diese Symptome da sind, warum auch immer. Eine Therapie tut sicher gut, um zu schauen, was einem der Körper evtl. sagen will..

Gibt es hier vielleicht Menschen, die sich ein wenig mit mir austauschen möchten?

@moonlessnights Willkommen, Wie hat sich die Angststörung/Panikstörung vorher ausgewirkt, weil aktuell bezieht es sich ja auf Symptome und davor?
Ich kann mich Wall- E anschließen, Akzeptanz und Therapie. Persönliche habe ich mir auch eine gewisse Akzeptanz angeeignet, auf körperliche Empfindungen nicht weiter einzugehen, seit kurzem befinde ich mich auch nicht mehr in den Gedankenkarussel (was,wenn,wie)
Schau: ein nicht Angstpatient hat auch mal Herzrasen definitiv, nur bei Menschen mit einer Angsterkrankung nehmen diese Symptome viel intensiver war, irgendwas ist im Gehirn gestört was das angeht. Ein anderer Mensch nimmt solche Symptome auch ständig war, aber er schafft es die Konzentration auf das was er gerade tut beizubehalten.

zu den Herzstolperern: Es ist völlig normal dass das Herz mal stolpert aber nicht weil man krank ist, sondern weil das Herz seinen neuen Ryhtmus sucht z. B bei körperlicher Anstregung oder einer Panikattacke, das ist völlig normal, kein Herz schlägt immer im gleichen Takt

Nein die Ärzte haben nichts übersehen, ich hätte mir auch gewünscht das die Symptome körperlich erklärbar wären, wir müssen AKZEPTIEREN, dass wir Angstpatienten sind

Und messe deinen Puls nicht, wirf das Gerät weg

Das was du oben beschrieben hast könnte ich geschrieben haben.... es fing bei mir auch mit einer herzmuskelentzündung an, der weitere Ablauf wie bei dir. Kontrolle, alles super..... doch ich fühle mich nicht super, habe ständig eine benommenheit im Kopf, leichten Druck in der linken brust und ich friere sehr stark. Mal ist es 2 Tage am Stück dann wieder ne Woche überhaupt nichts. Es fühlt sich gut an zu wissen das man damit nicht allein ist

@Stephanie89 auch für dich das von mir geschriebene

@pilsator ja ich probiere mich damit abzufinden obwohl es mir sehr schwer fällt. Es fühlt sich halt so real an und man kann sich schwer vorstellen das sowas allein die phyche auslösen kann. Es ist zur Zeit auch so extrem schwer bei einem Psychologen einen Termin zu bekommen....

@Stephanie89 jedes der Symptome ist ja auch real, nur ohne wirklichen medizinischen Grund. Ein Tipp informiere dich über MindDoc, ist Online Therapie und wird von den Krankenkasse übernommen

@moonlessnights wow das könnte 1 zu 1 ich sein! Bist du noch im. Forum? Würde dich gerne was fragen

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Dr. Christina Wiesemann
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