Zitat von hmh121: Hallo ihr lieben,
ich möchte mich mal ausheulen, vor einem Monat wurden bei mir Gallensteine entdeckt seit dem hatte ich aber keine Kolik oder beschwerden. Natürlich habe ich Angst vor einer OP und möchte die solange es geht noch umgehen.
Heute bin ich zu einem Internisten um eine zweite Meinung ggf Ultraschall etc einzuholen. Ich wollte einfach wissen ob es Notwendig ist denn ich habe keine Schmerzen. Auch erzählte ich ihm dass ich ein Angstpatient bin, seine Antwort: ''Ach ein Angstpatient, ja wenn sie keine OP machen könnten sie eine Entzündung bekommen und dann wird es eine schwere OP und sie bleiben wochenland im KH. Natürlich können Sie aber auch bei einer OP ohne Entzündung sterben falls es komplikationen gibt.'' Der letzte Satz war dann: ''Ein Ultraschall brauchen wir nicht machen habe auch keine Zeit dafür, ihre Angst brauchen Sie nicht als ausreden zu nutzen um besser behandelt zu werden.''
Ich bin einfach schockiert und unfassbar traurig das ein Arzt meine trigger nutz um ein Statement zu setzen. Natürlich habe ich jetzt wieder todesangst und versuche mich zu beruhigen. Ehrlichgesagt kann ich mich nicht beruhigen aber auch das kennt ihr wahrscheinlich .
Habt ihr auch schon solche Ärzte gehabt? Oder bin ich zu empfindlich?
@hmh121
Hallo Du Liebe!
Also, erst einmal muss ich sagen/schreiben, dass so ein Verhalten seitens Arzt gar nicht geht. Es ist irrelevant, ob ein Patient so oder anders ist. Zudem wird man wohl noch fragen und sich eine Erst-, Zweit-, Dritt-, Viert-, ...., Hundertmeinung einholen dürfen. Ein Arzt muss immer prof. auftreten und sich auch korrekt äußern. Ich vermisse da das nötige Feingefühl und die professionelle Behandlung.
Ich habe solche Ärzte auch schon erlebt und daeraufhin prompt den Arzt gewechselt. Auch bei diversen Arzthelfern, Praxismanagern (Nein, ich gendere nicht herum, da ich so einen Unsinn gar nicht erst anfange!)
usw., die sich falsch verhalten haben, habe ich Konsequenzen daraus gezogen. Wer seine Praxis oder sich nicht im Griff hat, hat eben Pech. Zudem kann man von Menschen, die Abitur und zudem noch studiert haben, das allerhöchste abverlangen und den notwendigen Respekt, Wortwahl, Sorgfalt usw. erwarten. Für mich ist das zwar ein Standard, aber wäre es ein weniger gebildeter Mensch, dann könnte man zumindest nichts anderes erwarten. Zumal diverse Gruppen auch mächtig Geld verdienen. Es ist ja nicht so, dass ein Arzt 500,00 Euro im Monat bekommt und dann jammern darf. Überhaupt wird mir in Deutschland bei diversen Gruppen (Piloten, Ärzten, Politikern, Managern) zu viel gejammert. Bedingungen waren vorab klar und kaum gibt es mehr Geld, sind die Bedingungen irrelevant. Genau mein Humor. Aber, das ist ein anderes Thema!
Fachlich ist es schon korrekt, dass man nicht immer sofort operieren muss. Solange man keine Beschwerden hat oder eine andere medizinische Indikation gegeben ist, muss man auch nicht vorab prophylaktisch operieren. Ich kenne z.B. Klienten/Patienten, die jahrelang mit Steinchen leben und beschwerdefrei sind. Nicht immer wachsen alle Steine und/oder machen Probleme. Manche gelangen so aus dem Körper, andere leider nicht. Man muss dies immer medizinisch individuell beurteilen. Es gibt sogar Menschen, die ein lebenlang Steine hatten und dies nicht wussten. Beim Tod ist dies dann erst festgestellt worden.
Also, ich fühle mit Dir, da ich vor sehr vielen Dingen ANGST habe. Mein Problemarzt ist da allerdings eher der Zahnarzt. Ich meine, schaut man sich das Besteck an, dann ist die Angst auch begründet. Zudem habe ich schon Erfahrungen gemacht. Insofern muss man immer alle Menschen ernst nehmen und als Fachkraft prof. darauf eingehen. Unterstützen, beruhigen, auf die Person eingehen, informieren usw.
Eine selten dämliche und unprof. Aussage ist da einfach unangebracht. Dabei spielt es weder rechtlich noch fachlich eine Rolle, ob der Patient etwas dramatisiert oder es unangemessen ist. Denn, kann dies eine Dritte Person beurteilen? Oder hat sich eine Dritte Person das Recht herauszunehmen, dies zu beurteilen? NEIN! Ich habe auch vor vielen Dingen Angst und mein Körper reagiert. Das spiele ich nicht und Dritte können das weder beurteilen noch herabspielen. Insofern verstehe ich Dich und würde dies auch neutral wie es sich gehört annehmen.
Auch wenn ich nur etwas schreibe und in der Ferne bin, sage ich Dir fachlich, dass Du Dir keine Sorgen machen brauchst. Wenn die Steine noch nicht groß sind oder Beschwerden machen, musst Du auch nicht operiert werden. Es gibt auch Möglichkeiten, die Steine in frühen Stadien auszuspülen, zu bestrahlen lassen. Also MINIMALINVASIV. Ich würde da einen anderen Arzt aufsuchen oder mich, wenn Du Angst hast, Online informieren.
Ich bin ja auch ein Angstmensch und wenn ich diverse Dinge erledigen muss, dann nehme ich mir ab und zu eine Person mit, die mich stützt. Die Angst verschwindet dann zwar nicht zu 100%, aber ich fühle mich etwas sicherer und habe psychisch eine Person als Backup, wenn die Angst- und Panikattacke zuschlägt.
Und, den Arzt würde ich ohnehin wechseln. Wer keine Zeit bzw. LUST hat, der muss sich eben andere Patienten suchen.
Kurzum: Ich kenne leider auch solche arroganten und unprof. Ärzte.
Und, ob eine Person empfindlich ist oder nicht, können und vermögen Dritte schon gar nicht beurteilen zu können. Wenn DU eben so bist und Du ANGST hast, dann ist es eben so. Man muss dann prof. agieren und einen Mittelweg finden. Dass Du auch an der Angst arbeiten musst und es generell für Dein Leben besser ist, wenn man daran arbeitet, dürfte auch klar sein. Nur, in diesem Moment muss ein Arzt prof. agieren und Dritte das Problem ebenfalls prof. lösen, annehmen, Mittelweg suchen und unterstützen.
Aber, bei der GEsellschaft oder bei Nichtbetroffenen ist es schwer, da diese einfach nur lapidar plappern und keine Rücksicht nehmen, es auch nicht nachvollziehen können.
Schaue einmal. Ich habe Angst vor Mädels/Frauen (Ansprechen, Flirten, Kontaktaufnahme). Ich habe vor ziemlich vielen Dingen Angst. Dritte sagen immer, dass das egal ist, man einfach machen und man sich nicht anstellen soll. So einfach ist das nicht. Ich schwitze z.B., stottere, fange das Zittern usw. an. Wenn es schlimm wird, bekomme ich eine Panikattacke. Manchmal kann ich gar nicht in die U-Bahn gehen. Doof ist, dass die Angst plötzlich kommt oder schon mit dem Aufstehen vorhanden ist. Wenn man die Ursache wüsste, könnte ich das sofort beheben. Nur, selbst das ÜBEN und die Konfrontation brachten nichts. Im Gegenteil, es wurde sogar schlimmer.
Insofern kann es ich sehr gut verstehen, wenn Menschen Angst haben.
Alles Gute und Liebe!