Also pass auf. Ich habe im Juli das erste mal angefangen mit den Konfrontationen. In so kleinen Mini Schritten dass, ich mich nach und nach dadran gewöhnt habe. Aber die Erfolge waren echt ganz winzig und damit muss man sich schon zufrieden geben. Also nicht überfordern und ohne Druck. Ich habe vieles einfach spontan gemacht. War ich einen Weg unterwegs habe ich mich in der Situation entschieden eine Straße weiter zu laufen oder eben nicht.
Auf keinen Fall ein Tag vorher planen dass man am nächsten Tag die und die Strecke ablaufen will. Somit entsteht keine Erwartungsangst.
Dann habe ich ja seit einer Woche einen krassen Rückfall. Der Rückfall fing schleichend an. Genau gesehen Anfang November, da kamen nämlich ein paar private Dinge zusammen und letzte Woche kam noch eine unerwartete Todesfallnachricht und das hat mir dann den Rest gegeben.
Seit letzter Woche Dienstag bin ich in keinen Laden mehr rein und die Tage davor war es eher ein durchquälen, sodass das ganze überhaupt keinen Effekt hatte.
Folgendes ist in den letzen Wochen passiert. Ich hatte angefangen alleine zu üben. Deswegen habe ich täglich in den Situationen Panik erlebt. Ich war zwar noch mutig genug die Situationen alleine aufzusuchen aber nach jeder erlebten Panik habe ich das Gefühl gehabt meine Angst verfestigt sich eher, wie dass sie abnimmt und ich bin, wie jeder das sagt, in der Situation geblieben und bin nicht abgehauen.
Wenn du den ganzen Tag Symptome hast dann geht es erst recht schlecht schreibst du. Genau so ist es bei mir auch. Ich stehe morgens auf und weiß dass nichts klappen wird, weil dieses Innere Gefühl schon schlecht ist. Ich habe nicht soviele körperliche Symptome, bei mir ist es dann eine latente innere Angst, ein innerer Widerstand. Dadran merke ich dass mein Nervensystem sehr angespannt ist. Also eine hohe Grundanspannung herrscht. Dann ist klar, wenn du so in die Konfrontation gehst, braucht es nicht viel und die Panik bricht schneller aus.
Also versuche deine Grundanspannung zu senke. Z.B durch Meditation, Musik hören, Lesen, Entspannungsbad, Stress vermeiden, keine Streitereien mit Freund usw.... was dir eben gut tut, damit du zuhause zu Ruhe kommst.
Dann.... jetzt kommt meine Entdeckung...
was läuft bei dir während einer Panik ab, das allerschlimmste wovor du dich fürchtest und sagst wenn das und das passiert dann habe ich das Gefühl dass sich die Angst verfestigt?
Bei mir ist es das verrückt werden. Dieses Gefühl entsteht dann, wenn ich anfange zu dissoziieren. Ich bekomme einen Tunnel Blick, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, mein Körper fühlt sich fremd und steif an usw.... wenn sich meine Panik bis zu diesem Zustand hochschaukelt, dann habe ich das Gefühl dass ich mehr Schaden angerichtet habe und dass sich die Angst verfestigt hat.
Also suche ich zuerst Situationen auf wo ich weiß dass es nicht zu so einer extremem Panik kommen wird. Diese übe ich Gefühle 1000 mal bis mein Körper denkt das ist sicher, brauche ich keine Panik mehr machen. Dann steigere ich die Dosis. Bis auch hier alles ohne Panik verläuft. Es ist verdammt mühsam, weil man verdammt lange braucht und nur in mini Schritten voran kommt, aber das hilft mir am besten.
Dann ist es wichtig dass wenn der Körper doch im eine große Panik verfällt und die Dissoziation stattfindet, dem Körper zu helfen so schell wie möglich da wieder rauszukommen. So ein Zustand ist nämlich das höchste Level was man mit der Angst erreicht und biologisch gesehen wird der präfrontale Cortex im Gehirn runterreguliert. Der Körper ist nun im flucht oder Kampf Modus. Aber es gibt ja keine Gefahr also muss man weder fliehen noch kämpfen.
Wichtig ist jetzt dass man es schafft dass der präfrontaler Cortex nicht abgeschalten wird.
Wie macht man das:
Sobald man merkt ok die Angst kommt ich steigere mich da gleich rein, anfangen den Körper zu bewegen, rennen, laufen, hüpfen usw. Wenn man sich nicht großartig bewegen kann, dann sich abtasten, Hände, Beine, Füße, den Körper wieder spüren. Bewusst den Menschenkontakt suche, reden oder jemanden beobachten hilft einem ins hier und jetzt zurück zu kommen, dem Hirn eine Aufgabe geben z.b anfangen Rechenaufgaben zu lösen, zählen oder lesen.
Solche Dinge hatte ich schon mal irgendwo gelesen und dachte mir so ein Quatsch, wenn ich Panik schiebe bin ich nicht in der Lage soweit zu denken. Wieso sollten dann Mathe Aufgaben mir helfen nicht in Panik zu verfallen.
Habe aber ein Video gesehen wo das ganze aus biologischer Sicht mit dem präfontalen Cortex erklärt worden ist und jetzt macht das alles einen Sinn für mich.
Kurz gesagt man muss versuchen sein Hirn im hier und jetzt zu bewegen ansonsten verfällt der Körper bei zu großer Angst in die Dissoziation. Das ist zwar nicht gefährlich und der Körper kommt da auch alleine wieder raus aber es geht erstens länger und zweitens macht es mir persönliche erst recht Angst und ich vermeide genau diese Situationen wieder.
Habe ich heute ausprobiert: während ich spazieren gelaufen bin habe ich in Gedanken Mathe Aufgaben gelöst. Es hat funktioniert, ich bin nicht in die große Panik verfallen.
Der Text ist lang geworden aber ich hoffe ich konnte es etwas erklären. Mir hat immer der Zusammenhang gefehlt zwischen Hirn beschäftigen und wieso dadurch die Panik nickt aufkommen soll. Jetzt ist mir auch klar was die Dissoziation ist und wie ich es verhindern kann. Wird nicht immer so auf Anhieb funktionieren denke ich aber mit viel üben ist alles möglich.
Ich hoffe es hilft euch auch irgendwie weiter.
16.12.2019 22:37 •
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