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Hey ihr Lieben,

Ende letzten Jahres hatte ich erneut ein ziemliches Tief, welches sich hauptsächlich durch Derealisation und Depersonalisation geäußert hat. Ich habe es jedoch wieder sehr gut in den Griff bekommen und habe mich wie neugeboren gefühlt. Nun ist es wieder soweit und ich bin am verzweifeln.
Vor ca. 3 Wochen begann für mich die Quarantäne da ich und meine Familie an Corona erkrankt waren. Mein Verlauf war sehr mild, wie eine Erkältung. An Tag drei der Isolation bekam ich plötzlich Herzklopfen, habe dann gemessen und sah das mein Puls bei ca. 110 lag. Direkt haben alle Alarmglocken geschrillt und er wurde höher und höher bis ich bei 130 war. Ich wartete einige Stunden und jegliche Horrorszenarien zogen vor meinem inneren Auge vorbei, irgendwann lag mein Puls bei 145, ich bekam Todesangst und dachte mein letztes Stündlein hätte geschlagen also habe ich den RTW gerufen. Mein Puls lag dann bei Ankunft bei 150 und ich wurde mit ins Krankenhaus genommen. Es wurde Blut abgenommen, zwei Mal EKG geschrieben und ich habe zwei Infusionen mit Flüssigkeit bekommen. Es wurde ein leichter Kaliummangel festgestellt, deswegen hab ich eine aufgelöste Tablette bekommen. Hatte vor zwei Monaten erst eine Blutabnahme bei HA da war alles i.O. Bin dann nach 3 Stunden wieder entlassen geworden mit dem Ergebnis, dass mit dem Herz alles gut ist. Der Vorfall kam mir bekannt vor, da ich vor 2 Jahren an schlimmen Panikattacken litt die dem sehr ähnelten. Jedoch habe ich keine erklärbare Ursache gefunden wieso es wieder anfangen sollte.
Der Hohe Puls hielt bis zum nächsten Tag an 100-120. Dann wurde es besser und er lag wieder bei 70-80. Jedoch trat das Herzrasen immer wieder anfallsweise auf, oft hat es mich auch aus dem Schlaf gerissen begleitet von Unwohlsein, starker Übelkeit, Druck auf dem Darm und zittern. Meistens war es nach ca. 10-20 min wieder gut.
Während der Quarantäne blieb ich dann eigentlich die ganze Zeit im Bett aus Angst mein Puls könnte wieder in die Höhe schießen. Seit letzter Woche darf ich wieder raus und habe Angst vor jeglichen Aktivitäten die meinen Puls in die Höhe treiben könnten. Ich habe Konstant einen Ruhepuls von 80-100 den Tag über, morgens nach dem Aufwachen liegt er meist bei 65. Sobald ich mich nur ein kleinwenig bewege schießt er direkt hoch, sobald ich aufstehe und laufe über 100.
Wie ihr seht beobachte ich das also sehr akribisch
Ich habe immer noch oft plötzliches Herzrasen und fühle mich dann unwohl, begleitet von totaler Unruhe und Weinkrämpfen. Sobald ich weiß ich muss raus Einkaufen etc. schießt er Alleinst bei dem Gedanke daran schon in die Höhe.
Ich habe tatsächlich vor keiner genauen Erkrankung Angst, sondern vor dem erhöhten Puls.
Jetzt frage ich mich ist das alles nur psychisch? Kann man den Puls so beeinflussen das Alleinst der Gedanke daran ihn in die Höhe schießen lässt? Kann man täglich mehrere Panikattacken durchleben?
Bin für jede Antwort dankbar ️

15.02.2022 15:54 • 19.02.2022 #1


27 Antworten ↓


Hallo
Also deine Angst ist mit Sicherheit für diesen hohen Puls verantwortlich und ja man kann mehrere Panikattacken täglich haben oder wie ich z.b habe eine generalisierte Angststörung mit Panikattacken, ich bin den ganzen Tag angespannt,unruhig, nervös etc.,leider fällt es einem tatsächlich sehr schwer zu akzeptieren das es wirklich nur die Angst bzw die psyche ist die einen alles mögliche an körperlichen Symptomen spüren lässt. Derealisation und Depersonilation gehören da auch dazu.

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Alles nur die Psyche oder doch körperliche Ursache?

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@tante Emma
Da hast du recht, es ist leider schwer zu akzeptieren
Hast du eine Strategie entwickelt damit umzugehen? Ich halte mir oft vor Augen, dass es nur die Psyche ist aber sobald ich dann mein Herz wie wild schlagen spüre weiß ich leider garnicht wie ich mich ablenken soll Atemübungen, meditieren etc. verschlechtert meinen Zustand immer ungemein.

Eine direkte Strategie hab ich leider auch keine, leide allerdings seit 13 Jahren an der Krankheit und musste leider viele Erfahrungen sammeln eh ich an den Punkt gekommen bin das ganze mehr oder weniger zu akzeptieren, gelingt mir aber trotzdem nicht immer. Oft bin ich trotzdem am (ver)zweifeln und am Ende. Hab festgestellt das mir Radfahren sehr gut tut.....,die Gedanken werden ruhiger dann,ja und höre manchmal so Entspannungsvideos von Ohrinsel bei Youtube. Versuch es immer wieder mit Akzeptanz, tja leider gibt's kein Allheilmittel

Musste aber auch feststellen das die hormonelle Lage, bin 54 und voll in den Wechseljahren das ganze verschlimmert hat

@tante Emma diese Diagnose habe ich auch. Hast du noch mehr Symptome den ganzen Tag wie Unruhe, Anspannung und Nervosität? Ich kann das auch nicht wirklich akzeptieren, auch nicht nach zwanzig Jahren.

@Bubbles Hallo,ja manchmal mehr manchmal weniger, aber kontinuierlich angst und Unruhe. Habe ganz oft wahrnehmuntörungen,sehstörungen,Schmerzen ,hab Reirmagen,bin oft total unkonzentriert , vergesslich,Derealisation, Schlafstörungen, alles mögliche. Was ich im laufe der Jahre auch festgestellt habe ist das sobald ich mich an ein Symptom gewöhnt hatte....es sozusagen akzeptiert hatte hat die psyche sich was neues einfallen lassen....

@tante Emma kenne ich so auch könnte von mir sein. Bei mir ist es oft Nachmittags Mal für eine Stunde besser aber nie ganz weg. Die symptomfreien Zeiten der letzten Jahre waren mit Medikamenten, sobald ich sie absetze geht's wieder los.

@Bubbles ja bei mir ist oft auch der Nachmittag die beste Zeit, morgens am schlimmsten....auch mit der Derealisation etc.,hab mal gelesen das morgens Adrenalin und Cortisonkonzentration am höchsten ist und deshalb auch verstärkte Ängste etc.Mit den Medikamenten ist es so eine Sache, habe ca 8 oder 9 Jahre Venlafaxin genommen....mit mehr oder weniger guten Erfolgen.Das dann in einer relativ stabilen Phase ausgeschlichen, war aber kein Spaziergang,...egal gute Phase war ruck zuck vorbei und hab dann venlaxin nicht mehr vertragen Blutdruck ging dermaßen in die Höhe....musste es weglassen. Seit dem nehm ich opipramol was aber auch mal mehr mal weniger hilft Zwischendurch wirklich sehr gute Ergebnisse mit Ashwaghanda erzielt.....es ging mir so gut wie nie seit der Erkrankung....leider nicht vertragen nach 3 Monaten extrem Magen Darm Probleme mit schlimmsten Durchfall. Dann noch CBD Öl probiert....hat mir garnix geholfen....,

@tante Emma mir haben sie zweimal gut geholfen. Einmal vier Jahre, beim zweiten Mal zwei Jahre. Beim letzten Mal hatte ich leichte Probleme beim Absetzen.
Und jetzt traue ich mich nicht mehr sie zu nehmen aus Angst daran zu sterben.
Schleppe mich im Moment irgendwie durch den Alltag und mache Therapie, die bringt leider nichts. Wollte es Mal mit B-Vitaminen und Magnesium versuchen, traue ich mich auch nicht.

Hast du auch depressive Symptome?

Es ist aber nur Nachmittags etwas besser, wenn es dann zu Bett geht wird es wieder schlimmer.

@Bubbles B - Vitamine Magnesium, Vitamin D nehm ich alles schon seit Jahren, aber in Apothekenqualität z.b.von Loges, kannst du wirklich ohne Bedenken einnehmen überschüssige Vitamine scheidet der Körper wieder aus.Was mir zeitweise geholfen hat ist Akupunktur....allerdings zahlt die Krankenkasse das nicht und auf Dauer kann ich mir das nicht leisten leider. Welches Medikament hat dir so gut geholfen wovor du jetzt Angst hast dran zu sterben?Das ging aus deiner Nachricht nicht hervor.Ja das Zeitfenster in dem es mir etwas besser geht ist auch ziemlich klein, meistens geht's mir auf der Arbeit relativ gut....denke das ist die Ablenkung. Depressive Phasen hab ich auch und manchmal weiß nicht was schlimmer ist....die Angst oder die Depression, ist dann als würde meine Welt um mich sich zusammen ziehen und dunkel werden, hatte da auch schon suizid Gedanken aber zum Glück zu feige dafür Therapien hab ich 2 gemacht, die erste war wirklich sehr gut....die zweite hab ich abgebrochen....hat nix mehr gebracht. Einen stationären Aufenthalt von 5 Wochen hatte ich auch,der hatte mir sehr sehr gut getan. Ansonsten....ja an pflanzlichen Sachen schon sehr viel ausprobiert....nix wirklich lange geholfen. Hab schon seit 6 Wochen Kava Kava Tropfen da stehn und trau mich nicht sie ein zunehmen....aus Angst vor Nebenwirkungen ...glaube das gehört zu unserer Erkrankung das wir auch so ne Art Medikamentenangen Angsthaben.Wenn mir jemand sagen würde ich hack dir den rechten Arm ab und dann bist du gesund....ich glaube ich würde es versuchen.....,glaub du weißt was ich meine

@tante Emma ich hatte Citalopram und Escitalopram. Ja ich habe Angst vor allen was in die Richtung Medikamente geht, sogar vor Lavendel-Tee. Ich hatte ein paar Mal Ohrakupunktur und das Gefühl das die Anspannung etwas genommen wurde, leider auch nichts auf Dauer. Hab schon viele Sachen versucht, Therapie-Decke im Bett, Lichttherapie, Aromatherapie usw.......
Ganz schlimme Phasen habe ich oft am Wochenende, da wo es einfach am schönsten sein soll. Och man ist das ätzend!

@Bubbles hört sich an als hättest auch du so ziemlich alles durch was man probieren kann. Was ich noch nicht gemacht habe aber gerne mal versuchen würde ist Hypnose, allerdings kenne ich niemanden der das anbietet und weiß sich nicht was so was kostet und ob es hilft. Hast du je einen Auslöser ausmachen können für deine Erkrankung?Ich glaube ich war schon immer eher ängstlich, hinzu kommen unschöne Kindheitserfahrungen,hatte bevor ich psychisch krank wurde ein Schädel Hirn Trauma....glaube irgendwann war das alles zuviel. Glaubst du noch an Heilung ? Und wenn ja wie könnte die aussehen? Was mich oft sehr traurig macht ist das das Leben an einem vorbei rauscht und man es nicht oder kaum genießen kann durch die ständige Angst, Unruhe etc.

@tante Emma ich glaube Hypnose könnte ich nicht machen, kann ja nicht Mal bei Entspannungsübungen und Meditation loslassen.
Ich kenne den Auslöser nicht. Die Kindheit war nicht gerade schon, Scheidung der Eltern, Streit, Besuchsrecht usw.damals war ich acht und das alles war nicht angenehm.
Dann irgendwann paar Jahre Dro., als ich damit aufgehört habe ging das ganze los. Kann sein daß der Konsum einiges verdrängt hat und es dann ausgebrochen ist. Ich weiß es nicht!

An Heilung glaube ich nicht mehr, vielleicht Medikamente und dann für immer wie bei meiner Mutter. Die nimmt sie schon 20 Jahre.
Habe auch einiges geschafft mit Medikamenten, hab mit 30 die Meisterschule gemacht und noch den Technischen Betriebswirt , die halbe Welt bereist.
Jetzt habe ich Angst sie zu nehmen.

Das Leben genießen sieht anders aus, immer musst du diese Krankheit verbergen und auf heile Welt machen.
Im Job und Zuhause Versuche ich mich zusammen zu reißen und alles zu machen.
Vor ein paar Monaten sagte mein sechs jähriger Sohn zu mir, Papa warum bist du immer so traurig. Das ist nicht schön und kostet unheimlich viel Kraft.

Mal sehen wie es weiter geht, in zwei Wochen geh ich nochmal zur Psychaterin.

@Bubbles also bist du auch familiär vorbelastet mit der Erkrankung,...ich auch ...meine Mutter ist auch praktisch schon immer psychisch krank...in jungen Jahren Depressionen mit hin zu mehreren suizid versuchen. ...die ich als kleines Kind hautnah miterlebt habe ...später dann auch generalisierte Angststörung mit Panikattacken bis heute...sie ist jetzt 81Jahre alt.Die Aussage deines Sohnes berührt mich sehr....,da kann man doch mal sehn wie feinfühlig Kinder sind, ich habe immer versucht vor meinen Kindern das ganze zu verheimlichen....was allerdings nicht immer so gut gelungen ist. Und es ist auch so das wie du sagst nach außen heile Welt spielen, zu funktionieren, Maske tragen....kostet zusätzlich enorm viel Kraft. Leider wird man immer noch so schnell abgestempelt und wirklich verstehen was man durchdacht kann nur ein selbst betroffener

@tante Emma ja meine Mutter und mein Bruder haben damit zu tun.
Es ist nicht einfach aber der Wille zum weiter machen trotz diesen ganzen Symptomen ist immer da.
Jeder der einen abstempelt dem wünsche ich ein halbes Jahr in diesem Zustand!
Anfang letzten Jahres hatte ich eine Akkut-Therapie über die Krankenkasse bei uns in einer Klinik, die Therapeutin meinte der Körper muss diese Zustände aushalten und das sie in ihrer Ausbildung Panikattacken simuliert habe in dem sie sich paar Mal auf einem Bürostuhl drehte bis ihr schwindelig wurde. Ich musste dann zu ihr sagen das sie einen schei. weiß wie sich Angst und Panik anfühlt.

Ich komme bis jetzt mit dem Therapie Zeug nicht klar, ich kann diese Symptome
nicht annehmen und akzeptieren.

@Bubbles na der Therapeutin hätte ich auch was anderes erzählt.....bißchen Drehschwindel ist ja nix gegen eine ausgewachsene Panikattacke mit Todesangst.....abgesehen davon der Schwindel geht ja schnell vorüber.....,wir haben ja permanent und immer Angst/Symptome....den ganzen Mist .Diese Aussage lässt mein Vertrauen in die Therapeuten wieder um einiges schrumpfen. Ich hatte mal eine die mir mit aller Gewalt eine soziale Phobie anhängen wollte, dabei habe ich keinerlei Probleme unter Menschen zu gehn,auch Konzerte oder Kinos oder Stadien machen mir nichts aus.Hab es dann irgendwann aufgegeben sie vom Gegenteil zu überzeugen und die Therapie beendet. Ich glaube wirklich viele Therapeuten haben null Ahnung und gehn einfach nach Schema F vor....oder nach Lehrbuch, dabei ist doch wirklich jeder Mensch anders. Mittlerweile hab ich aufgegeben nach einem guten Therapeuten zu suchen. Was mir noch zeitweise geholfen hat war Fachliteratur zu dem Thema, hat mich zumindest einiges besser verstehen lassen. Ja und halt akzeptieren, annehmen das es so ist wie es ist....klappt aber auch nicht immer
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Zitat von Bubbles:
@tante Emma ich hatte Citalopram und Escitalopram. Ja ich habe Angst vor allen was in die Richtung Medikamente geht, sogar vor Lavendel-Tee. Ich ...


Ohje das hab ich auch. Hast du auch Amgst vor allen Lebensmittel wenn du bei tee sorgen Machst.?

@Drummerin bei Lebensmitteln ist es nicht so. Bei scharfen Essen schon eher, obwohl ich es eigentlich Liebe.
Ich mag auch den Geschmack von Kaffee oder Wein, kann ich auch nicht mehr trinken seit es wieder so arg ist. Von Kaffee bekomme ich Panikattacken und Angstschübe und bei Wein habe ich Angst vor Kontrollverlust.

@tante Emma ich weiß auch nicht mehr was ich glauben soll, auf der einen Seite sind die Ärzte und die Theorie mit den Botenstoffen im Gehirn und auf der anderen Seite die Therapeuten mit ihrer Theorie.
Es gibt Studien die sagen das Antidepressiva keine Wirkung hat und andere Studien die sagen das eine Therapie bei ca. 40% nicht anschlägt.
Und ich mittendrin total verunsichert!
Ich habe auch keine Lust mir nochmal einen neuen Therapeut zu suchen und das ganze wieder von vorne zu erzählen.
Dazu habe ich keine Kraft im Moment.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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