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Hallo zusammen,
ich bin ganz neu hier ... und möchte einfach mal mit jemanden quatschen, der mich auch wirklich versteht...

Ich bin 27 Jahre und habe seit gut 2 Jahren ständig Panikattacken mit Angstzuständen...

Alles Begann mit der Trennung von meinem Exfreund. Wir waren 4 Jahre zusammen und ich hätte alles für diesen Menschen getan.
Nach und nach zeigte er mir aber das er nicht das will was ich möchte (Kinder, Heirat, Haus,...).
Auch das akzeptierte ich, aber als meine jüngere Schwester schwanger wurde brach ich komplett zusammen und konnte mich nicht mal für sie freuen, sondern nur noch mehr weinen. Da das dass war was ich mit eigentlich immer wünschte. Kinder ...
Meinem Exfreund hingegen fiel es nicht mal wirklich auf, dass ich oft weinend im Bett lag.
Ich war viel allein und eines Tages machte er ohne mir eine Grund nennen zu können mit mir Schluss. Eine Welt brach für mich zusammen. Und mein Leben machte gar keinen Sinn mehr.
Ich verlor ihn, die gemeinsame Wohnung und mein ganzes Selbstbewusstsein...
Er hat mich schnell ersetzt und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen...
Ständig die Frage was ich falsch gemacht habe und warum er mich so behandelte...

Seit der Trennung sind nun 2 Jahre vergangen und mein ganzes Leben hat sich verändert.

Ich kann unter keine Menschen mehr gehen,...
Sobald ich mit jemanden reden muss, fange ich an zu zittern, mein Herz rast und am allerschlimmsten ich fange im Gesicht extrem am zu schwitzen. Mir ist in diesen Momenten so extrem heiß und ich habe das Gefühl ich bekomme keine Luft mehr...
Deshalb am liebsten nur zuhause sitzen und niemanden sehen.

Da ich ständig nur zuhause sitze habe ich ziemlich zugenommen, was mich noch mehr belastet, weil dadurch mein Selbstbewusstsein komplett weg is.
Ja ich glaube Frustessen beschreint es gut!
Ich schaffe es aber auch nicht abzunehmen.

Im Umgang mit anderen Menschen fühle ich mich total unwohl und denke mir sie sehen mir meine Ängste/Attacken an...

Ich bin am verzweifeln, ich bin nicht mehr ich selbst. Das ständige extreme Schwitzen ist mir so unangenehm und jeder kann es sehen.
Ich habe zuhause schon Panick, wenn ich nur daran denke, dass ich hinaus oder zur Arbeit muss.

Kann mir irgend jeman Tipps geben, wie ich damit klar kommen kann bzw es mildern kann? Wird das jemals anders?

Ich würde mich über Antworten sehr freuen! Danke!

14.04.2016 11:58 • 15.07.2016 #1


19 Antworten ↓


Hey Nelly,

begrüße Dich ganz lieb bei uns. Nun, da war wohl die Trennung der Auslöser; die Ursache liegt aber woanders in Dir begraben.

Wie warst Du als Kind; brauchtest Du immer die Bestätigung von anderen?

Nur Du alleine kannst es ändern und zur Not mit therapeutischer Hilfe. Wie machst Du denn zur Zeit Deinen Job und was machst Du?

A


Alles dreht sich nur noch um die ständige Angst

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Hallo Vergissmeinnicht,

Danke für deine Antwort!

..meine Kindheit sah so aus, dass bei meiner jüngeren Schwester als Baby ein Herzfehler festgestellt wurde. Sie wurde oft operiert und war das Sorgenkind in unserer Familie. Dass ich da vl manchmal zu kurz gekommen bin kann sein aber ich nehme es meinen Eltern nicht übel...
Es war eine schwere Zeit und die Gedanken waren nunmal ständig bei meiner kranken Schwester.

Ich arbeite auf einer Bank am Schalter.
Deshalb sind die Attacken so schlimm für mich, weil ich nicht weg kann wenn sie kommen.
Ich kann die Kundschaft nicht einfach stehen lassen...
Wenn die Panikattacken dann kommen, ich zu schwitzen, zittern, etc beginne fühle ich mich extrem unsouverän...wenn mich dann wer darauf anspricht wird es noch viel schlimmer und ich habe das Gefühl keine Kontrolle mehr über mich zu haben.
Und dann wird es noch schlimmer...

Hi,
Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass du mit deinem Chef sprichst und du vlt für ne Weile irgendwas am Schreibtisch oder so machen kannst, statt mit Kunden? Um dir einfach ein wenig Druck/Stress/Angst vor der Arbeit zu nehmen, bis du dich wieder etwas gefangen hast.

Hallo fml,
nein ist leider nicht möglich.
Kundenkontakt ist auch im Büro etc nicht vermeidbar.
Wir sind nur zu dritt.

Wie ist das Verhältnis zu deinen beiden Kollegen? Könntest du dich denen anvertrauen, sodass sie dir vielleicht den ein oder anderen Kunden abnehmen? Ich weiß, Konfrontation ist der übliche Weg, aber wenn du dich jeden Tag mit Panik quälst, in immer den selben Situationen, würd ich sagen, dass das nicht so ganz fruchtet.
Hast du dich vielleicht mal mit verschiedenen Entspannungsmethoden vertraut gemacht oder einen Arzt darauf angesprochen, hast du das überhaupt jemandem erzählt?

Hallo Nelly,
dein Selbstbewußtsein ist völlig im Eimer. Eine Idee wäre, daß du versuchen kannst, über Sport ein besseres Körpergefühl, aber auch an Erfolgen zu arbeiten. Es ist ohnehin besser, wenn du nach solchen Attaken durch sportliche Aktivität wieder zu einem besseren Körpergefühl findest. Das hängt damit zusammen, daß in Panikattaken der Körper alle Hormone und Enzyme für 'Kampf oder Flucht' bereitstellt, die du aber gar nicht abbaust und der Körper kann diese Stoffe nicht einfach zurücknehmen. Körperliches Unbehagen bleibt also bestehen, so daß du permanent denkst, jede Situation und jeder Mensch überfordert dich.
Es gibt Menschen, die Panikattaken sofort mit Kniebeugen oder Liegestützen entgegen wirken, um einfach diese Hormon-Enzym-Flut sofort abzubauen.

Dann könntest du vielleicht eine Psychotherapie machen. Das könnte dir helfen, überhaupt deine Situation emotional besser zu ordnen. Langfristig allerdings könntest du dich fragen, ob dein Beruf überhaupt zu dir paßt. Es kann sein, daß dich der ständige Kundenkontakt persönlich überfordert. Vielleicht gibt es in deinem Umfeld die Möglichkeit beruflich über Weiterbildung oder Wegbewerbung eine andere Perspektive zu finden, die eher zu dir paßt?

Grüße
P.S.: eine neue Liebe wäre vielleicht auch eine Option - nur wenn du dich stabil genug fühlst natürlich.

... Ich mache seit letztes Jahr eine Teraphie, habe aber das Gefühl, dass es mir nicht mehr wirklich hilft..

Ich war letztes Jahr durchgehend 3 Wochen Krankenstand. Habe aber genau das falsche gemacht. 3 Wochen zuhause verkrochen und das arbeiten gehen war dann wieder sehe schlimm

Zitat von Nelly 1988:
... Ich mache seit letztes Jahr eine Teraphie, habe aber das Gefühl, dass es mir nicht mehr wirklich hilft..

An diesen Punkt kommt wohl jeder mal - gib nicht auf.

Hey Nelly,

das denke ich mir, das es überwiegend um Deine Schwester ging. Wie ist Dein Verhältnis heute zu Deinen Eltern und hast Du eine Beziehung?

Auch schwer, der Job. Aber, sobald Du der Angst nach gibst, zieht sie immer weitere Kreise. Ja, es war falsch sich zu Hause zu verkriechen.

Warum denkst Du hilft Dir die Therapie eher weniger?

Die Beziehung zu meinen Eltern ist gut. Mit da Mama ganz perfekt. Da Papa ist mein Stiefpapa!
Aber passt auch...

Wohne scho seit 7 Jahren nicht mehr zuhause.

Hm die Teraphie mache ich nun schon 1 Jahr und im Prinzip ist es immer noch nicht besser bzw gut.... ich kann nicht unter Leute gehen ohne meine Angstzustände zu bekommen.
Ich weiß einfach nicht wie ich in den Situationen reagieren muss, damit sie möglichst klimpflich ausgehen...

Ja ich habe wieder einen Freund! Seit 2 Monate.
Aber ich kann sehr schwer vertrauen aufbauen

Hey Nelly,

versuche mit ner Freundin oder Deiner Ma rauszugehen; immer wieder. Habe es mal mit einer Betroffenen gemacht und im Parkhaus kam dann die Attacke. Wir standen es dann gemeinsam durch.

Und hey, vertrauen ist wichtig; arbeite daran.

Danke für deine schnellen Antworten Vergissmeinnicht ...

Ich weiß, dass ich mich eigentlich den Ängsten stellen soll, aber ich schaff's halt irgendwie einfach nicht.
Es ist wirklich mühsam jeden Tag aufzustehen und der erste Gedanke dreht sich wieder um die Angst und wie ich den Tag am besten schaffen soll...

Ich möchte nur wieder normal sein..

Zitat von Nelly 1988:
Ich weiß, dass ich mich eigentlich den Ängsten stellen soll, aber ich schaff's halt irgendwie einfach nicht.


Ich habe über 2,5 Jahre Psychotherapie gemacht und hatte auch Phasen dabei, bei denen ich dachte, wozu Psychotherapie? Gelernt habe ich dennoch einiges, z.B. daß man Angst als wesensfremd empfindet und immer wieder abwehrt. Das kostet Kraft, verstärkt sogar die Angst und sich den Ängsten stellen, ist nicht immer die beste Strategie. So schrecklich das Angstempfinden auch ist, so ist es ja doch etwas, was in einem selbst entsteht. Man wird sie natürlich niemals mögen, aber man hat dennoch Möglichkeiten, nicht völlig hilflos zu werden. Konfrontation ist eine Möglichkeit und eine Andere ist es selbst nach 'Stützen' zu suchen, also Mittel zu finden, das Angstgefühl zu mildern. Bei beiden Varianten gibt es keine Garantie, daß die Angst weggeht - man merkt nur, daß sie beeinflußbar wird.

Bevor ich aus dem Haus gehe, gibt es bereits Anzeichen, die darauf hindeuten, daß es fürchterlich wird. Meistens ist das dann auch so. Aber manchmal eben auch nicht. Für mich selbst war entscheidend herauszufinden, warum das so ist. Bei mir liegt es auch mit daran, ob ich das Haus verlasse und dabei bereits die innere Sicherheit habe. Also beginne ich den Tag mit Ritualen immer gleich, so daß mein Körper und Hirn gar nicht auf die Idee kommen, es müßte Angst bekommen, weil was fehlt oder was vergessen wurde. Ich funktioniere dabei wie ein eigenes Uhrwerk. Das macht mich anfällig für die Zeitumstellungen und auch bei der letzten Zeitumstellung ...peeeennng... Ich war völlig aus der Bahn.
So habe ich für mich kleine Sicherheiten erschlossen, die für andere völlig banal und unbedeutend sind, für mich aber große Bedeutung haben, mich draußen sicher zu fühlen.
Zitat:
Ich möchte nur wieder normal sein..

Ich kenne das Gefühl und habe fast 30 Jahre lang danach gesucht, was ich als 'normal' für mich definierte und habe in der Psychotherapie erkannt, daß es das eigentlich so nie gab. Ich habe Agoraphobie schon sehr lange und der Grund, daß ich sie habe, ist ständige persönliche Überforderung. Meine Psychotherapeutin verglich es mit einem Nichtschwimmer, der immer wieder ins Tiefe gezogen wird und sich nur mit Glück lange über Wasser gehalten hat. Was ist mein Eigenanteil daran? Ich hätte an verschiedenen Stellen einfach 'Nein' sagen sollen und habe statt dessen immer versucht, mit allen anderen im Tiefen zu schwimmen. Dabei habe ich von diesem Schwimmen überhaupt keine Ahnung.

Wir können nicht zurück, denn wir müssen vorwärts denken. Unser Gehirn und unser Körper haben sich den Angstmechanismus bereits eingeprägt. Wir müssen versuchen, hinter diesen Mechanismus zu kommen. Was hat auf uns solche Signalwirkung, daß wir immer wieder Panik haben?

Sport kann gut helfen. Wenn du es nicht schaffst, Sport draußen zu machen, dann fang doch drinnen an. Gib dem Körper Signale, daß er so arbeiten muß, wie du es benötigst.

Hey Nelly i
Ich kenne diese Gefühle nur zu gut! Ich bin auch 27 und habe Panikattacken seit ca. 3 Jahren. Ich hab sie nicht so oft, vielleicht 1x wöchtentlich, aber die Symptome sind immer mein Begleiter, Kopfschmerzen, Verspannungen, Schwindel, Unwohlsein. Ich frage mich ständig, warum ich und warum so jung und warum krieg ich das nicht unter Kontrolle. Das wichtige ist, und das hab ich auch erst sehr spät gelernt, etwas zu tun, egal was. Nicht daheim verkriechen, Therapie ist sicher sehr hilfreich, ich persönlich mache zwar keine, aber ich habe gelernt dass man etwas tun muss um aus diesen Teufelskreis auszubrechen. Bei mir fing es oft schon morgens an dass ich nur an Panikattacken denke und nachdenke wie ich gewisse Situationen die ich den Tag über meistern muss schaffe falls ich eine Attacke bekomme und dann ist die Attacke selber auch nicht mehr weit. Sport hilft mir sehr viel, und auch wenn man nicht so sportlich ist (wie ich) ein paar Pilates-Übungen oder spazieren gehen schafft man auch ohne viel Kondition. Triff dich mit Freunden, mach alles worauf du Lust hast und wenn die Panikattacke dann kommt geht sie auch wieder vorbei. Nur so lernst du dass dir auch in solchen Situation nichts passiert, nicht nur wenn du zuhause sitzt. Erst gestern hatte ich wieder eine stärker Attacke, mitten in meiner Vorlesung, ich wär am liebsten heulend weggelaufen, aber ich bin geblieben, wie immer war's nicht schön, aber ich war stolz auf mich dass ich es ausgehalten habe und wie immer ist mir nichts passiert. Klar wär das Leben um einiges schöner ohne diese ständige Angst, aber man muss das beste draus machen, auch wenn's blöd klingt oder einfach gesagt ist.
LG Panicgirl

Danke für eure Antworten ...
Ich bin begeistert von euch!
Endlich mal nicht mehr alleine sein mit seinem Problem...

Zitat von Nelly 1988:
Endlich mal nicht mehr alleine sein mit seinem Problem...


Ich schätze dieses Forum auch sehr! obwohl viele sagen, nicht in Foren lesen, nicht googeln... mir hilft es extrem. Im direkten Umfeld ist es ja meistens so, dass man alleine da steht und niemand sich in dich hineinversetzen kann. Hier weiß jeder genau was Sache ist und man wird ernst genommen und bekommt nicht nur so hilfreiche Antworten wie dann geh halt zum Arzt wenn's dir schlecht geht oder reiß dich zusammen so schlimm kann's ja nicht sein

Bin sehr dankbar und komme vor allem her um zu lesen wenn es mir schlecht geht, aber auch immer häufiger wenn es mir gut geht weil es immer jemanden gibt der gerade ein Tief hat und aufmunternde Worte braucht!
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Guten Morgen liebe Mitglieder.

Ich bin neu hier und suche einfach Leute zum bisschen schreiben/ austauschen.

Ich leide seit ich 24 Jahre alt bin an Panikattacken und Angstzuständen, meine Diagnose ist Borderline.

Ich hoffe hier auf paar nette und liebe Leute zu treffen, welche sich damit bisschen auskennen oder sogar selber daran leiden.


Wünsche allen ganz viel Kraft
Lg Snow

Hey Nelly,

geht es Dir in wenig besser?

Hallo...
nein leider nicht...
Bekomme die Angst nicht in den Griff, begleitet mit dem extremen Schwitzen

A


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Dr. Christina Wiesemann
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