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Hallo,

habe eine wichtige Frage:
ich überlege, mich akut in eine psychiatrische Klinik selbst einzuweisen. Viele Zeichen (eigener Zustand, äußere Umstände) deuten stark daraufhin, dass meine psychische Situation in den nächsten Tagen sehr bedrohlich werden könnte (zur Info: bin gerade zuhause, keine Arbeit; dazu körperlich untergewichtig, körperlich angeschlagen, uvm) Nähere Infos möchte ich jetzt nicht geben. Ich möchte mir, aber auch v.a. auch meiner Familie und anderen Personen, -wenn es nur irgendwie geht - unbedingt ersparen, dass hier ein Rettungswagen oder so kommen muss und es sehr brenzlich wird. Das Problem ist halt einfach: meine Situation ist jetzt noch nicht akut, bin auch nicht suizidal. Wenn ich also jetzt zur Klinik fahren würde, würden die mich ziemlich sicher nicht aufnehmen (hat mir auch mal eine Mitarbeiterin an einer Klinik gesagt, dass es schwer wird, menn man nicht suizidal ist oder so).
Wenn ich aber hier bleibe, dann könnte es wirklich kritisch werden, es spricht einfach zu viel dafür - es kann dann auch, wie jetzt in einer Klinik, nicht mal eben einer zur Hilfe zur Stelle sein. Vor allem aber auch wegen meiner körperlichen Angeschlagenheit mache ich mir Sorgen - und dann noch psychisches Leiden hinzu. Das möchte ich auf keinen Fall.

Jetzt überlege ich, ob ich nicht vielleicht einfach doch in eine Klinik fahre und ehrlich gesagt fälschlicherweise einfach sage, dass ich suizidal bin. Weil man ja sonst einfach nicht aufgenommen wird. Ich mache das wirklich ungern, weil es vielleicht auch andere Notfälle gibt etc., weiß nicht. aber hier rumsitzen und abwarten, was passiert. habe ein sehr schlechtes Gefühl dabei.
Sollte ich das einfach so machen?

Danke schonmal

19.06.2024 21:20 • 04.07.2024 x 1 #1


6 Antworten ↓


@MRen95

Wenn Du das Gefühl hast, dass es anders nicht zu machen ist und Du Dich zum Selbst- und Fremdschutz einweisen lassen möchtest, ist es mMn nicht verkehrt den genannten Punkt anzusprechen, selbst wenn er aus Deiner Sicht akut nicht gegeben sein sollte.

Da ich aus eigener Erfahrung weiß wie schnell das umschlagen kann, wäre es mMn nicht mal eine Lüge, sondern eine präventive Maßnahme.

Allerdings solltest Du Dir bewusst sein, dass wenn Du es ansprichst und als Grund Deiner Selbsteinweisung angibst, entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um Dich runterzufahren und selbst zu schützen.

Übrigens funktioniert das idR auch über den Rettungsdienst, sprich die Notfallambulanz, falls der Anfahrtsweg zur Klinik zu weit wäre oder Du Sorgen hast den Weg nicht zu schaffen.

A


Akut in Klinik oder nicht?

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Nimmst du Psychopharmaka?
Wenn nicht könnte dir vielleicht ein Bedarfsmedikament über die akute Krise hinweghelfen.
Etwas, dass dich ruhiger takten lässt, dich nicht so hochfahren lässt...
Du kannst im Notfall natürlich auch selber die 112 anrufen. Dann käme der Rettungswagen. Ist dann eben so.
Mich haben sie auch schon 2x abgeholt. Weiß doch keiner, warum die gekommen sind.

Die andere Alternative wäre der ärztliche Notdienst. Den kannst du auch 24 / 7 anrufen und bei Bedarf käme dann auch ein Arzt zu dir nachhause. Das ist die 116 117. Zögere nicht...wenn du Hilfe brauchst.

Du kannst auch die Telefonseelsorge anrufen, wenn du jemanden zum reden brauchst.

Die Telefonseelsorge ist ein Beratungsangebot der evangelischen und katholischen Kirche. Die Nummer ist rund um die Uhr unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 erreichbar.

Und wir hier im Forum sind ja auch noch da....

@MRen95 aufnehmen müssen sie dich wenn du akut suizidal bist aber du kommst halt dann auf eine geschlossene Station und wirst vermutlich Medikamente bekommen um den Kreislauf zu durchbrechen dass du die nichts antust. Weiß nicht wo du wohnst aber das ist der gängige Weg.

Wenn du erwartest, dass du heute suizidal wirst, dann ist das ein kritischer Zustand. Dann kannst du bei der Aufnahme auch genau das so äußern. Oder du rufst die 112. In jedem Fall solltest du Hilfe suchen. Ich denke, dass das bereits jetzt der Fall sein könnte. Denn es besteht bereits eine Gefahr, wenn auch kein konkreter Anlass. Es gibt Menschen, die dir helfen.

Hallo nochmal,

vielen Dank erstmal für Eure - v.a. auch zügigen und hilfreichen - Antworten!
Ich hoffe, dass sich jetzt keiner von euch im Nachhinein allzu große Sorgen gemacht habe. Falls es euch beruhigt: Entschuldigung, dass ich es erst jetzt schreibe, aber es ist seit meines Posts nicht Schlimmes passiert, es geht mir gut. Dennoch ist es weiterhin etwas eigenartig.

Falls es jetzt doch nochmal kritisch werden sollte:
1) Könnte ich mit Vortäuschung von Suizidalität irgendwie auffliegen? Sprich, sprechen die bei der Aufnahme viel mit mir, fragen mich näher aus etc.?
2) Und wie sehen Maßnahmen in der Klinik dann aus? Kann es passieren, dass u.U. medikamentös hoch eindosiert wird oder so?

Zitat von MRen95:
Sprich, sprechen die bei der Aufnahme viel mit mir, fragen mich näher aus

Ja und zwar, um sich ein Bild von Deinem augenblicklichen Zustand zu machen.
Du wirst u. anderem gefragt,

- ob Du Gedanken hast, Dir was anzutun

und

- was für Gedanken das sind.

Zitat von MRen95:
Vortäuschung von Suizidalität irgendwie auffliegen

Die wollen Dir helfen.

Du brauchst nichts vorzutäuschen. (Verstehe die Frage nicht)

Dann werden noch die Medikamente besprochen, ob und was Du nimmst.




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Dr. Christina Wiesemann
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