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Hallo ihr Lieben,

mein Name ist Bernd, ich bin 43 und komme aus dem schönen Schwarzwald.

Ich trage seit vielen Jahren ein riesiges Paket an Ängsten mit mir herum. Bisher hab ich das alles in Kauf genommen ... irrsinniger Weise in dem Glauben, das gehört sich so und ich hätte mir sämtliches Leid redlich verdient.

Ich wusste ja woher es kommt: Schon in frühen Jahren habe ich mir die Lungenkrankheit COPD angeraucht. 2007 kam der komplette Zusammenbruch: An einer Lungenentzündung erkrankt und nachts allein in der Wohnung, bekam ich plötzlich keine Luft mehr. Was dann passierte, kann ich heute nur noch als Todeskampf bezeichnen. Ich stürzte mich in Panik aus dem dritten Stock die Treppen hinunter, um mit dem Lärm meines aufschlagenden Körpers auf mich aufmerksam zu machen. Aber niemand hörte es. Im Erdgeschoss fiel ich durch eine verschlossene Glastüre. Aber auch das bekam niemand mit. Zuletzt hab ich meinen Kopf so lange auf den Steinboden geschlagen, bis ich ohnmächtig wurde. Am nächsten Morgen erst wurde ich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und ins Koma versetzt.

Seither ist nichts mehr ok.

Am schlimmsten ist die Agoraphobie, ich hab meine Wohnung seit zwei Jahren nicht mehr verlassen. Hinzu kommen noch eine ganze Menge anderer Ängste, die ich hier im Vorstellungsposting gar nicht alle aufzählen möchte. Warum ich mich erst jetzt hier angemeldet habe: Am Freitag letzter Woche hatte ich gleich nach dem Wachwerden etwas, das ich für eine Panikattacke halte. Ich bekam, ähnlich wie 2007, keine Luft mehr und war mir SICHER, dass ich sterben würde. Nach langer Zeit (ich weiß nicht, wie lange) wurde es etwas besser. Ich konnte niemanden zu Hilfe rufen, weil mein ganzer Körper verkrampft war und Panik und Luftnot mich beherrschten.

Nach einem ähnlichen Anfall heute Morgen hab ich beschlossen, hier nicht mehr nur mitzulesen, sondern mich anzumelden und eure Hilfe zu suchen.

Was ich mir erhoffe? Vielleicht den einen oder anderen Impuls zum Entwirren meiner Situation. Und vielleicht können meine Erlebnisse/Erfahrungen auch jemand anderem dabei helfen, etwas mehr über die eigenen Probleme zu erfahren.

LG, Bernd

17.01.2018 16:59 • 19.01.2018 #1


4 Antworten ↓


Hallo Konfusius,
wow deine Geschichte ist wirklich krass. Klingt so als gäbe es bei dir einiges zu klären. Eine Frage befindest du dich denn in Therapeutischer Behandlung? Ich denke in deinem Fall wäre das sicherlich angebracht. Aber vielleicht gibt es hier ja ein paar Menschen die dir dabei helfen können deine Gedanken zu entwirren dass du schon mal die Ursache kennst ist sehr gut damit ist der erste Schritt bereits getan.

A


Agoraphobie und Atemnot - wer hat Rat?

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Hallo Magdalena,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Zu kären gibt es sicher einiges, da hast du Recht. Viel, viel mehr als mir lieb wäre.

Ich bin nicht mehr in therapeutischer Behandlung. Ich war es schon mehrmals, auch nach dem Zusammenbruch 2007. Aber jetzt trau ich mich ja nicht einmal mehr aus dem Haus. Da ist es schwer, zu einem Therapeuten zu gelangen. Aber ich will eigentlich auch aus verschiedenen Gründen nicht mehr. Die Hoffnung, dass es für mich noch irgendwas zu holen gibt, ist weg.

Hallo mein Name ist Toni, warte zu Zeit darauf ein Bett im Krankenhaus zu bekommen. Panikattaken und Depression . Bin jetzt auch lange nicht mehr raus gegangen,habe mich deshalb entschieden ins Krankenhaus zu gehen.aber das kann nur jeder für sich selber entscheiden. Hast du jemand wo mit Reden kannst ? LG.

Hallo Toni,

ich drück dir alle Daumen, dass es dir dadurch wieder besser geht. Depressionen sind der Teufel.

Leute, mit denen ich reden kann, hab ich schon. Auch eine Lebensgefährtin, die das alles sehr geduldig mitmacht und mir wirklich eine Stütze ist. Aber ich hab leider niemanden, der wirklich nachvollziehen kann, was mit mir los ist. Deswegen gibt es selten mehr als die Standardratschläge.





Dr. Christina Wiesemann
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