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Hallo ich bin die emmy, einige werden mich hier schon kennen aber es geht mir jetzt nicht mehr so stark um das einschleichen des ad sondern viel mehr darum, wie kriege ich es hin
1. Spazieren zu gehen
2. Einkaufen zu fahren

Das sind meine 2 schwersten oder schlimmsten Probleme.

Ich nehme seit 13 Wochen ad und habe einige Verbesserungen gemerkt, zuhause habe ich kaum Angst auch kaum Nervosität.

Aber

Hab ich einen Termin und wenn es nur Einkaufen ist (Beifahrer 15 km) dann geht's los. Manchmal schon den Tag davor bzw an dem Tag. Schaffe ich es zum Auto dann kommt die angst während der Fahrt.
Bin ich in einer anderen Stadt dann kommt die Panik mit den Gedanken,, du musst hier weg, sofort nach hause, ich werde verrückt, ich sterbe,,
Das ist so mies, das ich eine Angst vor der angst entwickelt habe. Es passiert mir nicht jedes Mal das angst und Panik kommt evtl jedes 4. Oder 5. Mal aber meine Gedanken puschen das so hoch.

Aber wie komme ich aus der Vermeidung raus?
1000 x habe ich gehört und gelesen, in der Situation bleiben es passiert nichts.
Naja wenn das man so einfach wäre.

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, kriege angst und drehe um hört es fast sofort auf. Bin ich Spazieren so nach 100 m es kommt, renne ich zurück nach Hause und es ist vorbei.

Ich war schon immer ängstlich, wahrscheinlich fehlt mir auch der Mut. Gedanken ändern! Tja alles leicht gesagt vom Therapeuten.

Würde mich freuen wenn ich von euch Erfahrungen kriege, wie ihr die Attacke übersteht, was ihr macht und wie ihr es angestellt habt, den inneren Schweinehund zu überwinden.

Danke schon mal für eure Antworten

07.07.2024 14:58 • 08.07.2024 x 1 #1


35 Antworten ↓


Hallo,

wenn du im Moment deine Ängste nicht alleine regulieren kannst dann ist es doch vielleicht besser das du dir Unterstützung holst. Eine kognitive Verhaltenstherapie, wäre eventuell ein guter Anfang .

A


Agoraphobie Hilfen

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Hallo Emmy,

Zitat von Emmy1:
1. Spazieren zu gehen
2. Einkaufen zu fahren

Das sind meine 2 schwersten oder schlimmsten Probleme.

wenn Du dies selbst liest. Sind das wirklich ganz schwierige Lebenssituationen?

Zitat von Emmy1:
Das ist so mies, das ich eine Angst vor der angst entwickelt habe.

Gut wenn Du das erkennst. Aus irgendwelchen Gründen hast Du diese Angst vor der Angst entwickelt.

Zitat von Emmy1:
aber meine Gedanken puschen das so hoch.

Es lässt sich leicht erklären, warum das so ist. Forscher, die unser Gehirn beobachten, können
das beschreiben.
Diese Gedanken welche Deine Angst hochpuschen kommen aus Deinem Unterbewusstsein.
Bei jedem Menschen funktioniert das so.
Du bremst Deine Angstgedanken aber nicht ab.

Zitat von Emmy1:
Ich war schon immer ängstlich, wahrscheinlich fehlt mir auch der Mut. Gedanken ändern! Tja alles leicht gesagt vom Therapeuten.

Dein Therapeut hat grundsätzlich Recht, wenn er sagt, bitte Gedanken ändern. Leider sagt er Dir nur
nicht, wie Du das genau machen sollst.
Ich empfehle Dir nicht anders zu denken. Sondern ich empfehle Dir zusätzlich etwas zu denken.

Wir denken mit zwei Bereichen im Kopf.
Das ist einmal unser sehr großes Unterbewusstsein. Ungefähr 9 von 10 Gedanken holen wir dort her.
Und von dort kommen auch unsere Ängste.

Zum anderen denken wir nur etwa einen von 10 Gedanken langsam und bewusst.
Diesen winzig kleinen, aber besonders wichtigen Bereich nennen wir unser bewusstes Denken.
Mit diesem sehr kleinen aber extrem wichtigen Bereich hast Du alles gelernt, was Du heute kannst.

Du hast gelernt, wie Du aufrecht gehst. Denn von Anfang an können wir das nicht. Du hast gelernt, wie
Du eine Treppe hoch läufst. Du hast lesen, schreiben, und rechnen gelernt.
Und als Du alles gelernt hattest, hast Du nach und nach Dein bewusstes Denken immer mehr
vernachlässigt. Vermutlich auch fast ganz vergessen. Meistens denkt man nicht gern bewusst, weil
bewusstes Denken so schrecklich langsam funktioniert.
Einen Nachteil hast Du dadurch bekommen. Wer sein bewusstes Denken kaum noch benutzt,
der vergisst auch, das er seine Gefühle mit dem bewussten Denken steuern kann.
Und das Wichtigste ist. Du hast vergessen und verlernt, dass Du mit dem bewussten Denken
Deine Ängste schwächer machen kannst. Sie abbremsen kannst.
Viele Menschen gehen dann zu Therapeuten, die Dir dass wieder lernen sollen, was Du als Kind
schon gut konntest. Merkwürdig, oder etwa nicht?

Zitat von Emmy1:
1000 x habe ich gehört und gelesen, in der Situation bleiben es passiert nichts.
Naja wenn das man so einfach wäre.

Halb richtig ist dass. Wenn Du in der Situation bleibst, dann kann die Angst auch aufhören.
Nur, so frage ich Dich. Wie lange willst Du denn jedes mal warten, bis die Angst aufhört?

Wie gesagt, solltest Du mit bewusstem Denken Deine Angst abbremsen.
Zwei Sätze die fast immer funktionieren sind.
Ich brauche keine Angst haben. Mir wird nichts passieren.

Diese Sätze und auch andere Sätze musst Du natürlich üben und Dir immer und immer wieder sagen.

Du bist nur zu einem winzigen Teil das, was man Unterbewusstsein nennt.
Du bist vor allem das, was man Dein Bewusstsein nennt-


Zitat von Emmy1:
Würde mich freuen wenn ich von euch Erfahrungen kriege, wie ihr die Attacke übersteht,

Da gibt es kaum ein Mittel gegen. Wenn die Panik rollt, dann rollt sie meistens.
Du solltest verhindern, dass Du überhaupt erst in die Nähe einer Angstattacke kommst.

Das kannst Du beispielsweise erreichen, wenn Du viele Deiner Gedanken vorher schon aufschreibst.
Beim schreiben denken wir überwiegend bewusst. Deswegen wirst Du beim schreiben wohl
kaum eine Angstattacke bekommen.
Viele Grüße
Bernhard

@Hotin
Danke für deine Antworten.
Finde sie aber nur teilweise hilfreich, klingen so wie beim Therapeuten.
Mach das so und mach das so und dann wird alles wieder gut.
Finde ganz so einfach ist es nicht, wenn man in der Spirale steckt.
Ist mir ein bisschen hochtrabend geschrieben

Dann danke ich Dir für Deine Antwort.

@Hotin
Warst du selbst in dieser Situation?

Zitat von Emmy1:
Warst du selbst in dieser Situation?

Ja, nicht so schlimm wie Du aber es hat funktioniert.

Zitat von Emmy1:
klingen so wie beim Therapeuten.


Man merkt, dass bei @Hotin vieles aus der Theorie hängengeblieben ist, um es so sauber weitergeben zu können und wenn ich mich daran erinnere wie ich die ersten Male beim Therapeuten saß, dachte ich auch, ob der mich auf den Arm nehmen will.

Ich wusste ja nicht wozu Psychoedukation wichtig sein soll. Was die ganzen Zusammenhänge bringen sollen. Bis ich dann rausgeworfen wurde, weil ich mich aus Frust drüber lustig gemacht hab.

Ich hab dann aber immerwieder drüber nachdenken müssen, was mir der Therapeut alles erklärt hatte und irgendwann hab ich gemerkt, aha, der wollte mir erklären wieso ich dies oder das denke, damit ich überhaupt richtig mitmachen konnte.

Man steckt ja manchmal in so einem Gefängnis aus gedanklichen Automatismen und statt sich zu fragen, wie komme ich aus den alten Automatismen raus, will man quasi nur neue - angstfreie - Automatismen haben, als kämen die aus ner Fabrik.

Nur funzt das leider nicht, ohne zu verstehen wie man da reingeraten ist.

Weil der Psychologe kann mich da auch nicht rausholen. Das kann nur ich selbst. Der Psychologe kann mir nur den Weg zeigen wie es theoretisch funktionieren kann.

@illum
Danke
Sowas hat mir kein Therapeut erzählt. Immer nur ich soll alles machen. Und es sind nur Gedanken und Gefühle. Punkt
So jetzt mach!
Bei mir hat das nichts gebracht. Erklärung wäre vielleicht mal angebracht gewesen um es theoretisch auch zu verstehen. Darauf ist er nicht eingegangen

Ich bin bei meinem Amgstsituationen (Autofahren und abends alleine mit den Kindern sein) so vorgegangen. Beispiel Autofahrt ins Büro

1. Zuhause in möglichst entspannter Atmosphäre die Situation visualisieren. Möglichst detailliert mit möglichst vielen Sinnen. Beispiel: ich mache mich fertig für die Abfahrt ins Büro, sprühe Parfum xy auf (Duft visualisueren), die Kinder geben mir noch einen Kuss, ich verlasse das Haus, höre die Vögel zwitschern, rieche den Frühling ich steige in mein Auto ein, starte den Motor (Geräusche, Geruch), dann die ganzen Steps der Fahrtstrecke möglichst detailliert und sinnenreich. Schlusspunkt: ich komme im Büro an und bin superstolz, dass die Fahrt so entspannt war

Diese Visualisierung habe ich mehrmals gemacht, sie sollte maximal gut aushaltbare Angstgefühle wecken, gerne auch gar keine Angst bzw sollte die Angst immer mehr nachlassen.
Das dient dazu, die neuronalen Bahnen neu zu programmieren.

2. Die Angstsituation in gut händelbare Schritte zerlegen:
Dann als ich mich stark genug gefühlt habe, bin ich in der Realität schrittweise vorgegangen: die ersten Fahrten habe ich mit meinem Mann neben mir gemacht, dann fuhr er im Auto hinter mir, dann zeitversetzt, sodass er ein paar km hinter mir war, dann fuhr ich alleine. Ziel dieser Übung war, mich immer ein bisschen herszufordern, aber so, dass ich immer gut die Angst höndeln konnte, danit ich nach erfolgreicher Fahrt ein Erfolgserlebnis hatte und dadurch immer mehr Selbstvertrauen entwickelt habe.

Hat eine Weile gedauert, aber es war wichtig, alles langsam, sanft und schaffbar zu gestalten. Es sollte auf keinen Fall zu Überforderung oder Angst kommen.

Zitat von illum:
Man merkt, dass bei Hotin vieles aus der Theorie hängengeblieben ist, um es so sauber weitergeben zu können


Nein, das ist leider nicht so.
Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren damit, wie das mit unseren Ängsten und Gedanken funktioniert.
Vielen Mensche habe ich damit schon helfen können.
Allerdings muss derjenige, der an seinen Ängsten etwas verbessern will einmal in die Zusammenhänge gedanklich einsteigen,
wie unser Kopf denkt. Unser Kopf arbeitet nach klaren Regeln.
Wer diese Regeln kennt, der hat einen deutlichen Vorteil vor anderen.
Ein Automechaniker kann nur deshalb einen Fehler bei einem Auto finden, weil er mit der Zeit immer
genauer weiß, wie die einzelnen Teile im Auto heißen und wie sie zusammen funktionieren.
Der Fahrer eines Autos muss das nicht unbedingt wissen. Nur wenn das Auto häufig wegen ähnlicher Fehler
in der Werkstatt steht, kann es sehr helfen, wenn man versteht, was da nicht richtig funktioniert.

Zitat von Emmy1:
@illum Danke Sowas hat mir kein Therapeut erzählt. Immer nur ich soll alles machen. Und es sind nur Gedanken und Gefühle. Punkt So jetzt mach! Bei ...


Find ich echt schade, dass da bei Dir sofort mit dem Ende vom Lied angefangen wurde, als hätte der kein Bock auf seinen Job oder noch Essen auf'm Herd stehen.

Waren das denn so Probiersitzungen bzw Notfallstunden?

Jedenfalls kenne ich das was Du beschreibst auch alles. Alleine der Gedanke zB einkaufen zu gehen oder meine Tochter in die Kita zu bringen hat mich fertiggemacht und ich wusste nicht mal warum.

Vorher ging das alles. Ohne Probleme. Ich bin sogar gerne extra lang einkaufen gegangen, um auch ja nix an Süßigkeiten zu verpassen die im Angebot waren oder bin mit rein in die Kitagruppe und hab rumgealbert mit den Kindern.

Plötzlich konnte ich morgens nicht mal mehr nen Löffel ruhig halten und hab gezittert als wenn ich gleich auf wie ein Schwein ner Schlachtbank landen soll. Zumindest Stelle ich mir so vor wie sich das anfühlen muss. Weißt nicht warum, aber merkst, dass iwas nicht hier stimmt.

Aber mal was anderes:
Weißt eigtl wer der Erfinder der Expositionstechnik ist? Doofe Frage ich weiß. Aber das war Goethe. Der hatte Höhenangst. Der hat auf dem Straßburger Münster festgestellt, dass er wie von der Angst gelähmt ist - wie man das halt so kennt. Alles dreht sich. Der Boden bewegt sich. Schnell iwo festhalten. Schwindel, Atemnot, Panikattacken.

Er hat sich dann in Dichtung und Wahrheit damit auseinandergesetzt, wieso, weshalb, warum.

Irgendwann hat er dann wohl laut Überlieferung angefangen mit der Exposition. Immer etwas höher, immer etwas länger stehen bleiben. Allerdings wollte die Angst nie ganz verschwinden.

Irgendwann soll er dann angeblich vor Frustration darüber nach ganz oben, bis an die Kante gegangen sein und sei dort solange verharrt, bis der bekannte Heuballen (Adrenalin) abgebrannt war. Plötzlich war die Angst weg. Der Körper war zu erschöpft, um weiter Angst haben zu können.

Zudem sei der Schwindel verschwunden, der Boden hätte aufgehört sich zu drehen, die Atmung wäre wieder tiefer geworden.

Das hätte er wohl noch ein paar Mal wiederholt und dabei festgestellt, dass die Angst vor der Angst irgendwann weg war.

Selbstredend wusste er nicht warum. Was dort im Gehirn passiert ist, aber zB @Hotin hat die Theorie dazu ganz gut wiedergegeben.

Für Deine Agoraphobie gibt es eine Ursache.

Die Frage ist jetzt, was bringt Dich persönlich weiter: Zu wissen warum Du an Agoraphobie leidest (Tiefenpsychologisch) oder wie Du dafür sorgen kannst, dass die Angst wieder verschwindet (Verhaltenstherapie).

Danach sollte sich Deine Therapieform richten.

Manche Menschen sagen, sie wollen gar nicht genau wissen, was der ganze Theoriekram bedeutet und wo ihre persönlichen Ursachen liegen und andere schon. Je nachdem bringt sie die Erwartung an die Therapie auch unterschiedlich weit.

Zitat von Hotin:
Nein, das ist leider nicht so. Ich beschäftige mich seit über 30 Jahren damit, wie das mit unseren Ängsten und Gedanken funktioniert. Vielen ...


Vielen Dank für die Richtigstellung und Erklärung

Zitat von illum:
Vielen Dank für die Richtigstellung und Erklärung

Ist ja im Grunde nicht so wichtig, woher ich das alles weiß.
Jede und jeder kann ja selbst entscheiden, ob es hilft oder nicht.

@Hotin
Dann wäre es nett es mal zu erklären wie es funktioniert. Das könnte mir und vielen anderen helfen

Einiges habe ich schon hier erklärt.
Was genau möchtest Du noch wissen? In wenigen Stunden kann man das, was ich in vielen Jahren
gelernt habe, nicht eben mal verständlich erklären.
Sonst brauchte es ja keine Ärzte und keine Therapeuten.

Ich vertrete die Meinung, dass fast jeder Mensch sich zu einem großen Teil selbst helfen kann,
seine Ängste etwas abzuschwächen.

@Hotin
Mit dem selbst helfen genau das interessiert mich.
Ich habe nur schlechte Erfahrungen mit Therapeuten und Psychiater gemacht.
Deswegen war ich auch vorher ein bisschen verärgert bei deinem 1. Beitrag. Entschuldige bitte.

Soll ich mich der angst stellen?

Soll ich auch wenn es mir zuhause schon mies geht trotzdem der angst stellen?

Wie kann ich meine Gedanken ablenken?

Wie komme ich am besten aus einer Attacke in der man denkt man wird verrückt oder stirbt raus?
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Hi,
mir geht es seit 5 Jahren ähnlich. Ich habe es bis heute nicht mehr ins Büro geschafft. Meist kommt eine Art Benommenheit / Bewusstseinsstörung auf sobald ich mich von zu Hause entferne. Wenn ich umdrehe bzw. auf dem Heimweg bin wird es besser. Zuhause ist es meistens weg. Therapien und Medikamente habe ich ziemlich alles durch. Hinzu kommt eine unterschwellige Übelkeit. Bin derzeit auch Rat- und kraftlos.

So ähnlich wie bei mir. Wie schaffst du dein Leben?

Ich versuche mich ständig zu überwinden und die Angst durchzustehen. Ist aber sehr sehr kräftezehrend sich nichts anmerken zu lassen. Ein Wahnsinn die Situation.

A


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