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@JKS
Stimmt man ist platt hinterher
Aber die angst hältst und aus? Auch im Supermarkt und auf Arbeit?
Man sagt ja sie wird weniger wenn man sie aushält

Einerseits ist das Verstehen der Zusammenhänge gut und wichtig.

Was mir aber auch hilft und erst durch Therapie klar wurde, ist, dass man auch fühlen muss. Die Angst fühlen und schauen, welche Emotionen da sind. Wut, Ärger, Ablehnung, was auch immer.

In meiner schlimmsten Zeit konnte ich kaum einkaufen, einfach deshalb, weil ich keine Lust hatte, es in der Zeit als Last empfand. Das hätte nichts mit der Angst davor zu tun.

Mein Körper zeigt mir mit solchen Symptomen ganz deutlich was ich will und was nicht. Ich habe es nicht anders gelernt. Die Kunst ist damit umzugehen.

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Agoraphobie Hilfen

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Hallo Emmy,

Zitat von Emmy1:
Mit dem selbst helfen genau das interessiert mich.


wenn, dann kann man sich bei der Angst fast nur selbst helfen. Ein anderer Mensch kann doch nicht
in Deine Gedanken hinein.

Immer und überall sage ich. Das Wichtigste, was Du kennen und lernen musst ist,
Du denkst mit 2 Bereichen im Kopf. Die meisten Menschen denken, sie denken nur mit einem Bereich.
Das führt zu Irrtümern.
Wenn ich Dich frage, solltest Du mir erklären können, ob Du etwas bewusst gedacht und entschieden hast.
Oder ob Du etwas unterbewusst gedacht hast. Leider denken wir Menschen irrtümlicherweise oft,
wir haben etwas bewusst gedacht, haben das aber in Wirklichkeit nur unterbewusst gedacht.
Das hört sich vielleicht schwierig an, ist aber eher einfach zu verstehen.
Du entscheidest es selbst, womit Du etwas denkst.


Zitat von Emmy1:
Soll ich mich der angst stellen?

Was heißt das denn? Wie stellt man sich der Angst? Das kann ich so nicht verstehen?
Deine Angst ist doch kein Feind in Deinem Kopf. Die Angst ist ein besonders wichtiges Gefühl, das
ständig von Dir bewusst beobachtet werden sollte.

Angst funktioniert ungefähr wie Feuer. Wenn Du irgendwo ein Feuer anmachst, dann solltest Du gut darauf aufpassen. Passt Du nicht auf das Feuer auf, hast Du in Minuten einen Großbrand ( eine Pannik).

Zitat von Emmy1:
Wie komme ich am besten aus einer Attacke in der man denkt man wird verrückt oder stirbt raus?

Und nun fragst Du mich. Wie kann ich denn am besten einen Großbrand löschen. Oft gar nicht.
Da musst Du vorher aufpassen, dass die Angst nicht losrennt.

Zitat von Emmy1:
Wie kann ich meine Gedanken ablenken?

Warum willst Du denn Deine Gedanken ablenken? Welchen Sinn macht das? Was verbessert das
an Deiner Angst? Ich verstehe den Sinn des Ablenkens noch nicht.
Zitat von Emmy1:
Soll ich auch wenn es mir zuhause schon mies geht trotzdem der angst stellen?

Ich weiß nicht, was Du meinst. Wenn Du damit meinst, ob Du trotz der Angst nach draußen gehen sollst,
dann meine ich ja, mach das.
Was kann Dir denn passieren? Von einem einzigen Gefühl lässt Du Dich völlig beherrschen?

Wer glaubst Du, bist Du denn Frau Emmy? Bist Du Deine Gefühle?
Oder bist Du die Person, die sich bewusst für oder gegen etwas entscheiden darf?

Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht zu sehr geärgert.

Du solltest auch los gehen wenn die Angstgefühle schon Zuhause da sind. Aber wie hier schon geschrieben wurde am Besten stellst du dich deiner Angst in kleinen Schritten. Vielleicht erstmal eine kürzere Strecke fahren oder dir vor nehmen heute geh ich 10 Minuten raus. Das reicht ja am Anfang. So hast du bald kleine Erfolgserlebnisse.

Was mir hilft sind mir selber zu sagen das ich das schaff und mir nichts geschehen kann. Ich hab Wasser dabei. Das gibt mir auch Sicherheit - keine Ahnung warum. Ich versuch an was Schönes zu denken was ich heut noch machen werde wie, dass ich mir so bald ich Zuhause bin einen schönen Film anmache. So kleine Sicherheitsanker schaffen. Vielleicht würde es dir helfen jeder Zeit eine Freundin oder ein Familienmitglied anrufen zu können. Es ist hart und es ist schwer. Manche Tage laufen gut und manche Tage einfach nicht. Es gibt keinen anderen Weg als die Angst auszuhalten.

Zitat von koenig:
Was mir aber auch hilft und erst durch Therapie klar wurde, ist, dass man auch fühlen muss. Die Angst fühlen und schauen, welche Emotionen da sind. Wut, Ärger, Ablehnung, was auch immer.

Vielen Dank. Du sagst hier meiner Ansicht nach etwas sehr wichtiges.

Die Angst ist ein Gefühl - nur ein Gefühl.
Unsere Gefühle versuchen uns zu steuern. Damit uns unsere Gefühle aber nicht falsch steuern,
muss ich versuchen, meiner Gefühle zu beobachten und zu kontrollieren und anschließend
versuchen, sie bewusst zu meinem Vorteil zu steuern.
Dafür muss ich sie aber erst einmal alle kennenlernen. Sonst geht das alles nicht.

Ich bin nicht meine Gefühle. Ich beobachte und lenke sie aber so gut wie möglich.

@Hotin
Danke an euch beide. Ich lese gerade ein Buch da steht drin das 9 von 10 Gedanken das Unterbewusstsein sind und den 1 Gedanken den ich selbst Steuern kann soll ich ins positive lenken.
Alles was du geschrieben hast habe ich so noch von keinem Therapeuten gehört und ich finde es interessant und logisch.
Also habe ich mich bis jetzt von nur einem Gefühl leiten lassen und das Gefühl angst hat meine letzten jahre bestimmt? Richtig

Das Gefühl angst war schon mal so stark das ich dachte ich drehe durch, denke mal das war ne starke panikattacke.

Interessant fand ich den Vergleich mit dem Feuer, es darf kein grossbrand entstehen genau

Aber nun muss ich fragen, also

Ich habe einen Termin mir ist zuhause vor angst schon schlecht, meine gedanken sagen mir das schaffst du nicht und kaum im Auto kommt die groß angst oder panikattacke Also der grossbrand nur wie kann ich das verhindern wie kann ich die angst klein halten?

Und eine panikattacke auszuhalten und in der Situation bleiben find ich schon horror.

@Hotin
Unsere Gefühle versuchen uns zu steuern
Angst ist nur ein Gefühl, wie freuen, ärgern, usw.
Warum hat das Gefühl so eine Macht über mich. Beim ärgern oder freuen kriege ich ja auch keine Angst verrückt zu werden?

@Coru
Ist die angst bei dir weniger oder schwächer geworden wenn du sie aushältst und nicht flüchtest?
Ich gehe z.b. raus die angst kommt ich gehe schnell zurück und weg ist die angst.

Zitat von Emmy1:
Also habe ich mich bis jetzt von nur einem Gefühl leiten lassen und das Gefühl angst hat meine letzten jahre bestimmt? Richtig

Ja, das sehe ich sehr sehr ähnlich. Da wir uns aber alle zu etwa ca. 90 % von unseren Gefühlen leiten
lassen, haben wir Menschen alle ein sehr, sehr ähnliches Problem. Auch die Ärzte die Dich behandeln
wollen, haben dieses Problem mit den beiden Gehirnbereichen. Sie sagen Dir das nur nicht.
Es ist gut, wenn Du Dir das bewusst machst.

Es gibt kaum einen Menschen, der alles sachlich richtig sieht. Auch ich bemühe mich, möglichst wenige
Denkfehler in meine Texte einzubauen. Völlig verhindern kann ich das aber nicht.

Zitat von Emmy1:
Ich habe einen Termin mir ist zuhause vor angst schon schlecht, meine gedanken sagen mir das schaffst du nicht und kaum im Auto kommt die groß angst oder panikattacke Also der grossbrand nur wie kann ich das verhindern wie kann ich die angst klein halten?

Das ist ein gutes Beispiel.
Deine Beschreibung beginnt mit einer kleinen aber extrem wichtigen Ungenauigkeit.
Es sind nicht Deine Gedanken, die Dir sagen, das schaffst Du nicht. Das sind nur Deine
unterbewussten Gedanken.

Deine bewussten Gedanken werden zu dem Ergebnis kommen, dass Du das sehr wahrscheinlich
schaffen wirst,

Als ich damals begonnen habe diese Aufgabe im Kopf zu lösen, hatte ich es erst einmal nicht geschafft.
Solange man nicht weiß, wie das abbremsen der Ängste funktioniert, können Dich Deine Ängste richtig ärgern.

Zitat von Emmy1:
Ich habe einen Termin mir ist zuhause vor angst schon schlecht, meine gedanken sagen mir das schaffst du nicht

Genau so geht das.
Die Gedanken, das schaffst Du nicht, sind unterbewusste Gedanken. Dieses, das schaffst Du nicht hast
Du Dir irgendwann mal überlegt. Und dann hast Du gedacht. Dein unterbewusster Gedanke hat Recht.
Weil Du warst davon überzeugt, dass Dir Deine unterbewussten Gedanken immer die Wahrheit sagen.
Das stimmt aber nicht. Von dem bewussten Denken wusstest Du ja schon länger nichts mehr.
Das hast Du vergessen.

Nur machmal sagen Dir Deine unterbewusten Gedanken das, was wir die Wahrheit nennen.
Als Kontrolleur und oberste Instanz haben wir aber unser Bewusstsein. Das bewusste Denken.
Das funktioniert so etwa wie ein Schiedsrichter beim Sport.
Wenn sich alle Gefühle (auch unsere Angst) im Unterbewusstsein streiten, sollten wir unser bewusstes sachliches Denken fragen, ob das Unterbewusstsein wirklich Recht hat.
Wenn Du bewusst und sachlich überlegst. Was wird Dir Dein Bewusstsein sagen?

Vielleicht sagt es. Ja, das könnte sein, das Du das nicht schaffst. Aber warum solttest Du es denn
nicht schaffen? Alle anderen Menschen schaffen das. Dann schaffst Du das auch. Außerdem,
wenn Du es nicht probierst, wirst Du nie erfahren, was Du schaffst und was nicht.
Falls Du es doch schaffst, dafst Du Dich gut fühlen. Kannst Du Dir selbst ein Lob erteilen.
Und falls Du es wirklich nicht schaffen solltest, geht die Welt davon nicht unter.
Was kann Dir denn passieren? Eigentlich nichts.
Nur wer ein kleines Risiko wagt, der kann Erfolg haben. Wer kein Risiko eingeht wird nie
erleben, wie sich Erfolg anfühlt.

Nun darfst Du bewusst entscheiden. Auf wen wirst Du in diesem einen Fall hören?
Welche Gedanken helfen Dir mehr? Welcher Gehirnteil vertritt scheinbar eher Deine Interessen?
Dein Bewusstsein?
Oder Dein Unterbewusstsein?

Falls Du Bedenken hast, diese Entscheidung im Kopf allein zu treffen, dann schreibe Dir das auf
einem Blatt Papier auf.
Nur Dein Bewustsein kann sachlich und logisch denken.
Dein Unterbewusstsein kann das nicht. Deswegen gibt Dir Dein Unterbewusstsein oft Hinweise,
die Dir gar nicht helfen können.

Zitat von Emmy1:
Angst ist nur ein Gefühl, wie freuen, ärgern, usw.
Warum hat das Gefühl so eine Macht über mich. Beim ärgern oder freuen kriege ich ja auch keine Angst verrückt zu werden?

Das ist nicht so leicht zu beantworten.
Wir Menschen lernen vermutlich als erstes. Wenn wir einen Fehler machen, haben wir Nachteile,
werden wir bestraft. Und wer will schon Nachteile haben.
Jeder weiß doch wie weh es tat, wenn Du geschimpft oder bestraft wurdest. Oder wenn man Dich nicht
mehr beachtet hat.
Das sitzt bei vielen Mensche so tief im Unterbewusstsein drin.
Da ist es doch wichtig, dass man Fehler immer möglichst vermeidet.

Wenn Du das nun weißt, kannst Du Dir jetzt sagen. Ach, was soll es. Dann mache ich mal einen Fehler.
Das Risiko gehe ich ein. Jeder Mensch darf mal Fehler machen. Hauptsache man macht nicht alles falsch.

Zitat von Emmy1:
wie kann ich die angst klein halten?


Was sagst du denn zu meiner weiter oben beschriebenen Methode, die ich verwendet habe, um die Angst klein zu halten bzw die Angst besetzte Situation so vorzubereiten und durchzuführen, dass die Angst gut händelbar bleibt, die Situation dadurch auf jeden Fall positiv gemeistert werden kann und die Angst dadurch immer kleiner wird?

Genau so habe ich es geschafft, die Angst klein zu halten bzw gar nicht erst aufkommen zu lassen. Man sollte unbedingt vermeiden, Panik in der Situation zu erleben, denn das brennt die falsche Bewertung im Hirn nur weiter ein, verfestigt sich weiter. Gedanklich drauf vorbereiten (wie der Sportler auf z.B. seinen Stabhochsprung oder die Schlittschuhläuferin auf ihre Kür) umd dann in kleinen, gut schaffbaren Schritten zum Ziel ist der Weg.

Allein schon die gedsnkliche Vorbereitung durch Visualisierung ist enorm hilfreich, da der Körper und das Gehirn nicht unterscheidet, ob er an eine Sotuation denkt oder soe tatsächlich erlebt. Dran denken, ist wie tun (annähernd).
Und wenn du in Gedanken eune Angst besetzte Sitzation hut meisterst, dann speichert das Gehirn das positiv ab. Je öfter du das macht, desto mehr überwiegt die positive Erfahrung und die falsche Bewertung der Situation, die zu Angst führt, wird dagegen schwächer und schwächer.

Zitat von Emmy1:
Warum hat das Gefühl so eine Macht über mich. Beim ärgern oder freuen kriege ich


Du solltest dir mal ein, zwei gute Ratgeber zum Thema holen. Da wird beschrieben, warum man sich in der Angst verlieren kann.
Angst ist das wichtigste Gefühl, das wir haben. Es sichert unser Überleben.
Andere Gefühle sind deutlich weniger oder eigentlich gar nicht wichtig für unser Überleben, deswegen können die nicht derart mächtig werden bzw lassen sich kognitiv besser kontrollieren.
Das Gehirn screent deswegen die ganze Zeit unsere Umgebung und meldet und erfindet vor allem ganz viel Gefahr. Gesunde Menschen stört das nicht.
Ängstler springen drauf an und gehen da immer tiefer rein, verstärken damit das Problem immer mehr.

Guten Morgen Hotin und Pauline.

Erstmal ganz vielen Dank für eure Antworten.
Aus dieser Sichtweise habe ich es noch nie gesehen bzw noch nie gesagt bekommen. 3 Psychotherapeuten haben es nicht erklärt.
Seit 2 Wochen habe ich mir 2 Bücher gekauft und mache eine online Therapie.
Das alles mit euch zusammen hat mich weiter gebracht zum Nachdenken und verstehen als jeder Mediziner die Jahre zuvor.
Ich muss mir das alles von euch noch ein paarmal durchlesen abspeichern und ausdrucken.
Jetzt fange ich an oder werde lernen es zu verstehen und ich denke das ist wichtig um weiter in die richtige Richtung zu gehen.
@Hotin ich werde wenn ich darf dich nach weiteren Problemen die ich habe fragen, wenn es dir recht ist.
Erstmal euch einen wunderschönen Tag. Eure emmy

Zitat von Emmy1:
ich werde wenn ich darf dich nach weiteren Problemen die ich habe fragen, wenn es dir recht ist.

Klar darfst Du das fragen. Nur kann es mit meiner Antwort nun schon mal länger dauern.
Jetzt gehe ich wieder arbeiten. Und um zu antworten, brauche ich manchmal schon einiges an Überlegungszeit.
Eure Texte muss ich ja erst mal lesen und versuchen zu verstehen.
Deswegen ist es immer gut, wenn ihr versucht kurze klare Texte zu schreiben.

Zitat von Pauline333:
Angst ist das wichtigste Gefühl, das wir haben. Es sichert unser Überleben.
Andere Gefühle sind deutlich weniger oder eigentlich gar nicht wichtig für unser Überleben, deswegen können die nicht derart mächtig werden bzw lassen sich kognitiv besser kontrollieren.


Hinsichtlich ner Intervention fänd ich beim Thema wichtig, dass auch auf die gegensätzlichen Instinkte der Angst hingewiesen wird, damit selbige nicht den alleinigen Mittelpunkt der Betrachtung darstellt.

Die Neugier, die Exploration und der soziale Annäherungs- und Fortpflanzungsdrang, die Empathie, die Liebe, der Altruismus usw. sind starke Gegenspieler der Angst und können mMn dafür sorgen, dass wenn sie in Teilen zum bewussten Lebensmittelpunkt gemacht werden, die Angst unter all den überlebenswichtigen Instinkten wieder nur zu einem gleichwertigen Teil der Feierlichkeiten des Lebens wird, denn ohne sie, sowohl die Angst als auch alle anderen Instinkte, gäbe es uns Menschen gar nicht mehr als Spezies, deren individuelle Instinkte immer auch Ausdruck der evolutionären Fitness der gesamten Spezies darstellen, um als Kollektiv zu überleben.

Zitat von Emmy1:
@Coru Ist die angst bei dir weniger oder schwächer geworden wenn du sie aushältst und nicht flüchtest? Ich gehe z.b. raus die angst kommt ich gehe ...

Ja ist sie und vor meiner Erkrankung war ich sie ca. 10 Jahre mal komplett los.

Heut war so ein Tag wo ich am liebsten geflüchtet wäre aber ich hab es mit allem gemacht und noch im Büro wurde es weniger. Das ist nicht jeden Tag so aber oft.

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Dr. Christina Wiesemann
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