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Hallo allerseits,

ich bin gerade ganz schön durcheinander. Habe mich vor ein paar Wochen hier angemeldet und seitdem sehr damit beschäftigt, woher meine Agoraphobie wohl kommt. Ich habe nie eine Therapie gemacht, es gab aber auch Zeiten, in denen das nicht ganz so schlimm war. Obwohl das irgendwie ein bisschen doch immer da ist. Jetzt frage ich mich also mehr als je was denn so Schlimmes draußen passieren soll, ich meine so ganz konkret. Ich hab auch oft Angst angeguckt zu werden, aber eben auch allein zu sein, wenn irgendwas schlimmes passiert. Seit ich mir immer sage, was draußen passieren kann oder nicht, fällt mir auf dass viel davon auch hier drinnen passieren könnte und dann wär ich auch allein. Ich hab zwar einen lieben Mann, aber der arbeitet in einer anderen Stadt und meine Kinder will ich nicht einbeziehen, die sind noch zu klein und sollen gar nicht erste selber irgendwelche Paniken entwickeln, nur weil sie das von ihrer Mutter sehen.
Habt ihr das auch? Angst zuhause? Bisher hab ich mich nur zuhause richtig sicher gefühlt. Jetzt weiß ich gar nicht mehr warum ich in meiner Wohnung sicherer sein soll als draußen. Ich versuch schon die ganze Zeit das für mich zu nutzen, um mir zu sagen: na also, dann ist doch gar keine Gefahr. aber irgendwie gelingt mir das nicht so gut, wie meinem verstand. Weiß nicht wie ich damit umgehen soll...

Hat jemand einen Rat für mich?

21.03.2015 11:05 • 22.03.2015 #1


8 Antworten ↓


Flatterhert, das blöde an unserer Angst ist, dass die überall auftreten kann.

Hatte ich auch. Erste PA beim Autofahren, dann überall. Egal wo. Selbst im Bett.

Da Gute daran war, dass ich da durch musste. Wenn es dich überall einholt, dann musst du lernen, damit umzugehen. Ich habe den Fehler gemacht, es allein zu versuchen. Mache das nicht. Ist Quatsch.

Gehe zum psychiater oder Psychologe und lasse dir helfen.

Informiere dich, was die Angst in deinem Körper auslöst. Warum es sich so anfühlt. Was deine Gedanken auslösen. Warum du Angst hast. Wo es her kommt.

Das eigentlich nichts passieren kann, also die Angst dich nicht sterben lässt. Usw. Das hilfst schon ein bisschen.

Muss dich damit auseinander setzen, von alleine hört es nicht auf. Leider.

A


Agoraphobie - auch Angst zuhause?!

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Danke, Icefalki. Du hast sicher recht. Ich weiß einfach noch nicht, woher ich die Kraft nehmen soll. Alle die ich kenne, die eine richtige Therapie gemacht haben, hatten Jahre damit zu tun das aufzuarbeiten und gerade als Mutter ist das schwierig, weil man trotzdem noch für die Kinder da sein möchte und auch muss. Ich fürchte mich davor, dass alles sich verändert. Es ist zwar so auch nicht gerade immer leicht, aber zumindest irgendwie vertraut, falls du weißt was ich meine. Ich weiß das ist absurd, wie gesagt ich trau mich halt noch nicht. Ich hab auch keine Angst zu sterben sondern eher so schutzlos zu sein vielleicht. will halt nicht überall hin auch weil ich nicht angestarrt werden will. Dabei tut das wahrscheinlich gar keiner. es ist nur bei mir einprogrammiert...

Flatterherz, genau diese Angst vor den Veränderungen lassen dich in deinem Elend sitzen.

Ging mir auch so. Wer will es schon haben und es könnte ja auch wieder besser werden.

Diesen einen Schritt zu seite, zulassen, dass man Hilfe bekommt, ist mitunter der schwierigste, den man machen muss und zugleich das beste, das man machen kann..

Und die Ängste kommen irgendwo her. Wichtig wäre es, mal rauszufinden, was dich so anfällig macht.

In der Regel sind es erlernte Mechanismen aus der Kindheit, ich werde nur geliebt, wenn ich Leistung bringe oder was auch immer da dahintersteckt.

Ist es der Leistungsdruck, egal woher, egal warum, der das auslöst, geringes Selbstwertgefühl, es gibt tausende von Gründen, die ursächlich daran schuld sind.

Es lohnt sich wirklich, das zu erkennen. ,nachmalen braucht man auch mal medis, jeder ist da anders. Aber alleine ist Quatsch.

Suche dir einen Therapeuten, das geht auch mit Kindern. Du wirst nicht anders, du lernst nur das warum und weshalb.

Hallo Flatterherz,
es ist so gemein, dass wir immer vor Irgendwas Angst haben muss, obwohl nichts da ist...
Das Leben ist so kurz und könnte doch so schön sein, wenn wir nicht ständig ängstlich in Diese hinein blicken müssten:(

Meine Ängste sind zwar anders, aber das Gefühl ist das gleiche...Von daher kann ich mich schon gut in Deine Lage versetzen.

Deine Unsicherheit muss irgendwann entstanden sein..Kannst Du dir da was vorstellen? Ein Erlebnis vielleicht in der Kindheit?
Vielleicht kommen wir ja gemeinsam drauf...Also, mir hilft das Schreiben hier mit Euch sehr...
Fühle mich nicht mehr so alleine damit...

Das finde ich sehr spannend;
Bisher hab ich mich nur zuhause richtig sicher gefühlt. Jetzt weiß ich gar nicht mehr warum ich in meiner Wohnung sicherer sein soll als draußen.

Ich war seit einem halben Jahr nicht mehr bei meinem Freund weil ich angst habe mein ausgedachtes Aneurysma platzt da.
Obwohl ich mir auch immer die Frage stelle warum sollte es zuhause sicherer sein als bei meinem Partner.

Unser zuhause gibt uns einfach ein Gefühl von Sicherheit.
Aber wenn du jetzt auch noch angst in deinem Zuhause hast, (was ich eigentlich nur am Anfang hatte, wo ich mich nirgends sicher gefühlt habe, außer beim Arzt oder im Krankenhaus) dann solltest Du wirklich etwas tun.

Es ist aber schon ein großer Schritt, das du selber zugibst, das es auch draußen für dich sicher ist.
Das dein Gefühl dir was anderes sagt find ich verstänlich. Ist bei mir ja nichts anderes.

Ich habe wie gesagt das Problem bei meinem freund zu übernachten, außerdem hab ich angst auf einem bestimmten Abschnitt auf einem Feld bei uns um die Ecke. Man kann an jeden Punkt über das ganze Feld blicken. Es gibt aber einen Abschnitt der ein bisschen tiefer gelegen ist, wo man 10 Minuten niemanden sieht. Ich traue mich da nicht lang.
Seit zwei-drei Wochen bin ich ganz ''mutig'', gehe in diese Richtung, wenn ich angst bekomme halte ich kurz inne, sage mir es kann dir nichts passieren und gehe weiter. So hab ich das bis jetzt jedes mal überwunden. Außer beim erstens mal. Da war mir da wirklich noch zu viel. Und am Ende belohne ich mich mit essen
Da ich seit der Angst meine Ernährung umstellen musste, ess ich nur noch selten süßes. Das nutze ich für mich, immer wenn ich was geschafft habe gibs Kuchen

Wie Icefalki gesagt hat such dir einen Psychiater, wenn du es alleine nicht packst.
Halte inne wenn du dich nicht sicher fühlst. Ob nun zu hause oder anders wo.
Sag dir es ist alles gut mir kann nichts passieren. Und mach weiter.

Du schaffst das schon
Da bin ich mir sicher.

Zitat von Flatterherz:
Habt ihr das auch? Angst zuhause? Bisher hab ich mich nur zuhause richtig sicher gefühlt.


Als ich vor knapp 30 Jahren Panikattacken hatte, bekam ich sie mehrmals am Tag überall, auch zuhause. Das war eingentlich mein Glück. Ich habe mich nach der ersten Attacke 2 Wochen nicht aus dem Haus getraut, aber in den zwei Wochen habe ich gemerkt, dass nichts passiert, auch wenn ich bei jeder Attacke dachte, ich falle in Ohnmacht oder sterbe. Da habe ich mir gedacht, dann kann ich genauso gut wieder rausgehen, da wird dann auch nichts passieren. Und so habe ich das auch gehalten, die Attacken über mich ergehen lassen, egal wo ich gerade war. Mir hat es nie jemand angemerkt, wenn ich ein Attacke hatte und es hat außer meiner Mutter niemand etwas davon gewusst. Nach einigen Monaten wurden die Attacken immer seltener und schwächer und verschwanden dann ganz.

Sag ich doch, bin da ganz bei dir. Wenn man nirgends vermeintlich mehr sicher ist, dann ist es egal, wo es einem erwischt. Dadurch wurschtelt man sich besser durch.

Inna 7, oh gott! Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht verunsichert mit meiner Aussage. Ich meinte auch eher, was Schlaflose und Icefalki sagen. Es ist dann ja im Grunde egal und ich kann auch genauso gut rausgehen. Soll ich den Post lieber löschen? Ich möchte nicht, dass jemand durch mich noch mehr Angst kriegt! Das mit der Belohnung finde ich im wahrsten Sinne eine süße Idee
NoraMarie, mir geht es auch so. Ich rolle schon so einiges auf, seit ich hier angemeldet bin. Ich hab irgendwo einen Post, in dem ich von dem Tod meiner Großmutter erzählt hab, die eher wie meine 2. Mutter war und vor allem von der schweren Zeit danach. Ich glaub, da liegt so einiges begründet.
Das mit dem Therapeuten lass ich mir durch den Kopf gehen. Inzwischen reizt es mich, mehr über mich zu erfahren. Bin wie gesagt aber jetzt noch nicht bereit. Zumal ich immer wieder tolle Erfolgserlebnisse habe. Trotzdem, es ist in meinem Hinterstübchen und da bleibt es auch.





Dr. Reinhard Pichler
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