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Hallo,

alles fing im September 21 an. Ich bekam morgens im Auto auf dem Weg zur Arbeit aus dem Nichts ein komisches Gefühl, als wenn ich ohnmächtig werde, verbunden mit Herzrasen, kribbeln, Panik etc. Ein Gefühl als wenn ich dringend Hilfe bräuchte. Bin dann direkt zum Hausarzt, welcher keine kardiologischen und internistischen Auffälligkeiten gefunden hat. Seitdem habe ich einen Marathon an Ärzten hinter mir. HNO hat eine kalorische Spülung gemacht, welche ich abbrechen musste, da mir so schwindelig wurde. Aussage HNO, gibt Menschen die sowas haben, könne man nichts dran machen, sonst wäre alles ok. Naja gut. Als nächstes beim Orthopäden/Chiropraktiker gewesen, da ich auch starke Probleme mit dem Nacken habe. Dieser ist total verspannt und ich habe öfters Kopfschmerzen im Hinterkopf wenn ich z.B. in gebückter Haltung im Garten gearbeitet habe. Der Arzt hat ein bisschen was eingerenkt, war aber alles nix besonders und hat nichts gebracht. Ein paar Wochen später zu einem anderen Arzt mit chiropraktischer Weiterbildung gegangen. Nacken wäre zwar nicht ganz ok, aber daher kommen meine Symptome höchstwahrscheinlich nicht. Ich solle mal zum Psychologen.
Dort war ich dann auch vor ein paar Tagen zum ersten Mal. Dieser hat eine Agoraphobie mit Panikstörung festgestellt. Therapieversuch erstmal mit der Konfrontationstherapie. Gesagt getan, aber ich spüre keinerlei Linderung, eher im Gegenteil.
Sobald ich Auto fahre oder einkaufen gehe, im Kino bin oder generell weg von zu Hause bin, fangen die Symptome an. Wenn ich dann wieder zu Hause bin, beruhigt es sich so langsam, aber dann werde ich wahnsinnig müde und fühle mich schlapp mit Schüttelfrost etc.
Als erstes wird mir komisch, es steigt innerlich eine Panik auf. Dann bekomme ich schlecht Luft (wobei man dazu sagen muss, dass bei mir eine verkrümmte Nasenscheidewand vorliegt und ich dadurch sowieso eine behinderte Nasenatmung habe). Dann kommt Herzrasen dazu und es fängt an in den Füßen und Händen zu kribbeln. Als letztes ist es wie eine Ohnmacht, mir wird noch komischer und ich habe das Gefühl ich muss aus dieser Situation raus. Hin und wieder bekomme ich in diesen Situationen auch noch Probleme mit dem Sehen, so als wenn ich in die Sonne geguckt habe oder lauter kleine Punkte vor den Augen habe.
Ich habe 1 Woche vor den ersten psychischen Symptomen eine manuelle Therapie erhalten aufgrund meiner Nackenbeschwerden. Der Therapeut hat den Kopf leicht gestreckt und bestimmte Punkte im Nacken gedrückt. An ihn habe ich mich auch schon gewendet, er meint aber, dass es davon nicht kommen würde. Komisch finde ich das aber schon, als wenn er dort was ausgelöst hat. Ich hatte danach noch 2 weitere Behandlungen dort und habe dann aber abgebrochen, da es mir mit meinen Nackenbeschwerden nicht weitergeholfen hat.
Was mir aber aufgefallen ist, es gibt bestimmte Bewegungen die meinen Nacken leicht knacken lassen. Dann verschwinden die Angstsymptome für wenige Sekunden/Minuten.
Mir wird bei bestimmten Bewegungen aber auch schwindelig und unwohl, z.B. wenn ich mich umschaue oder ich im Zahnarztstuhl flach liege. Dann dreht sich alles um mich herum.
Ich vergesse auch viele Sachen. Im Supermarkt z.B. kaufe ich nur die Hälfte, weil ich die anderen Sachen nicht mehr weiß. Manchmal wird mir auch alles zu viel, wie eine Art Reizüberflutung. Selbst zu Hause bekomme ich jetzt hin und wieder die Symptome, ohne irgendeinen Grund.
Ich habe schon alles mögliche gegoogelt und natürlich passen alle möglichen Erkrankungen zu meinen Symptomen. Klar, man möchte nicht wahrhaben, dass man psychisch nicht ganz ok ist.
Aber ich finde mich damit nicht ab, dass es ein Zufall sein soll, dass meine Probleme 1 Woche nach der manuellen Therapie angefangen haben.
Ein Bekannter meinte, es könnte der Atlaswirbel sein, der ähnliche Symptome verursacht, genauso wie der Vagusnerv.
Bin m Ende 20 und habe einen stressigen Bürojob. Momentan aufgrund der Situation aber seit wenigen Wochen krankgeschrieben. Vorher war ich eine Zeit lang im Homeoffice und konnte trotz der Symptome einigermaßen arbeiten. Jetzt soll ich aber zurück ins Büro, was momentan mit den Problemen undenkbar ist.
Ich weiß nicht mehr, was ich weiter machen soll. Ich möchte auf jeden Fall wieder gesund werden, arbeiten und Spaß haben.
Danke Euch

28.03.2022 10:42 • 06.05.2022 #1


14 Antworten ↓


@goldy12 kenne deine Problematik.
Hast du in der Vergangenheit Corona gehabt. Ich lese das Thema Reizüberflutung immer öfter im Zusammenhang. Oder hast du Kontrastmittel bekommen? Bei mir ging der Spaß nach dem Mittel richtig los.

A


Atlaswirbel HWS mit Agoraphobie

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Zitat von goldy12:
Therapieversuch erstmal mit der Konfrontationstherapie. Gesagt getan, aber ich spüre keinerlei Linderung, eher im Gegenteil.

Wie oft hast du das gemacht? Das Gehirn braucht 60-80 solcher Konfrontationen bis es begreift, dass nichts Schlimmes dabei passiert und die Symptome langsam weniger und schwächer werde und schließlich aufhören. Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.
Ich hatte vor 35 Jahren genau diese Sache:

Zitat von goldy12:
aus dem Nichts ein komisches Gefühl, als wenn ich ohnmächtig werde, verbunden mit Herzrasen, kribbeln, Panik etc

Nachdem ich ein paarmal beim Hausarzt, einmal beim HNO und einmal beim Orthopäden war und nichts Organischea gefunden wurde, habe ich mich damit abgefunden, dass es psychisch ist ( nannte man damal vegetative Dystonie) und mich nicht mehr darum gekümmert und alles ganz normal gemacht, trotz der Symptome. Im Gegensatz zu dir hatte ich die Attacken auch zuhause mehrmals am Tag. Nach einem halben Jahr war alles weg.

Zitat von goldy12:
Bin m Ende 20 und habe einen stressigen Bürojob.

Das hat mich aufhorchen lassen. Ein stressiger Job auf Dauer kann auch all diese Symptome machen.
Du beschreibst deine Symptome sehr genau. Du beobachtest dich schon gut. Dass dir jetzt brim Autofahren komisch etc. ist normal. Nach der Panikattacke wird solche eine Situation immer wieder als gefährlich bewertet. Dementsprechend reagiert dein vegetatives Nervensystem.

Dass die Angst nach dem Termin der manuellen Therapie kam, ist m. E. Zufall.
Vielleicht wurden evtl. Triggerpunkte bearbeitet, die Emotionen freigesetzt haben.

Aber die waren vorher da. Vielleicht ist es eine Warnung deines Körpers, weil du ihm lange nicht zugehört hast oder missachtet.

Wow, erstmal vielen Dank für Eure ganzen Antworten
Vorab schonmal Sorry für die langen Texte

Um auf die Frage von Hoffey einzugehen. Im Oktober 2020 hatte ich eine schwere Grippe, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. 2 Wochen komplett flachgelegen und nochmal 2 Wochen gebraucht um einigermaßen wieder auf die Beine zu kommen. PCR Test damals war negativ, ich bin bis heute aber der Meinung, dass es damals COVID war. Da ich direkt danach, also ab November 2020 bis Juli 2021 im Homeoffice war, wusste ich nicht ob ich wirklich wieder richtig fit bin. Zuhause war alles einigermaßen ok, außer dass mir hin und wieder die Kondition und Luft fehlte, was ich aber keiner großen Bedeutung gab. Es zeigte sich dann erst als ich wieder ins Büro musste, dass ich nicht 100% fit war und es war eine Qual. Ich war so kaputt und müde, was mir früher nichts ausgemacht hat. Im Büro konnte ich den Lärm um mich herum nicht haben und ich suchte die Ruhe. Bis es dann an dem besagten Septembermorgen vorbei war. Seitdem ist nichts mehr wie vorher.
Ich möchte das Thema jetzt hier nicht lostreten, aber die Symptome Angst, Nervös, Ohnmachtsgefühl etc., hatte ich auch direkt nach beiden Impfungen, in der Zeit, in der man noch vor Ort bleiben muss. Hatte mir damals gedacht, ist nur Einbildung und auch nie davon irgendwem erzählt außer im direkten Kontaktkreis.
Eine nachgewiesene COVID Infektion hatte ich vor 3 Wochen, aber die hat kaum Spuren hinterlassen, bis jetzt.

@Schlaflose, Auto fahren versuche ich nach wie vor, jeden Tag und wenn ich einfach nur durch die Stadt fahre um überhaupt solche Situationen herbeizuführen. Größere Entfernungen traue ich mich einfach nicht mehr. Früher war es kein Problem für mich 700km am Stück in den Urlaub zu fahren. Autofahren war für mich fast wie ein Hobby und mein Auto mein Spielzeug. Jetzt ist es für mich der Horror. Es gab aber kein auslösendes Ereignis mit dem Auto o.Ä.

Ich muss sagen, dass ich emotional sehr an meine Mum gebunden bin. Diese ist aber krankheitsbedingt (Rückenleiden mit OPs und neuen Gelenken) in den letzten 6-7 Jahren stark von mir abhängig gewesen. Ich musste den Haushalt schmeißen, den Garten machen, kochen, einkaufen, sie zu Ärzten fahren (sie wollte ein Taxi nehmen, aber das wollte ich ihr nicht zumuten, daher habe ich mir wann auch immer möglich dafür frei genommen). Wir haben es getestet was passiert, wenn sie dabei ist, aber es passiert das Selbe. Im Auto wird mir komisch, beim einkaufen wird mir alles zu viel, auch wenn es beim einkaufen nicht mehr ganz so schlimm ist, wenn sie dabei ist, da ich mich nicht mehr alleine auf alles konzentrieren muss.
Vor kurzem war ich bei einer Haushaltsauflösung im Familienkreis, wir saßen mit 4 Personen ruhig im Wohnzimmer und auf einmal bekam ich wieder so eine Attacke, oder letzte Woche beim Hausarzt im Wartezimmer. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, aber diese Situationen sind extrem. Ich kämpfe dann wirklich mit mir selber.

@koenig, mein Psychologe meint auch, es wäre nicht ohne Grund auf dem Weg zur Arbeit zum ersten Mal passiert. Eigentlich war ich immer zufrieden mit meinen Job, er machte mir Spaß. Aber in den letzten 2-3 Jahren wuchs eine Unzufriedenheit an. Bedingt durch mehrere Sachen. Ich konnte mich selber nicht mehr zufriedenstellen und zweifelte immer wieder ob ich etwas anders machen könnte damit es besser klappt. Aber ich wusste auch, in meinem Job bin ich von vielen Faktoren abhängig, die ich nicht beeinflussen kann und trotzdem stehe ich immer als der Depp da. Das war mir auch schon bei der Berufswahl klar und habe es die ersten Jahre akzeptiert. Doch im Laufe der Zeit wurde ich durch sowas immer unzufriedener. Man selber kann alles perfekt machen und trotzdem läuft irgendwo was schief, wofür man dann selber gerade stehen muss.
Die Arbeit wurde in den letzten Jahren auch immer mehr und mehr und die Überstunden entsprechend auch. Überstunden waren bei uns in der Firma normal und wurden fast vorausgesetzt, obwohl man offiziell keine machen durfte und wir sollten die Zeiten auch fälschen. Irgendwann hat mir das gereicht und ich bin mit Überstunden aus einem halben Jahr zum Chef um die Stunden geltend zu machen. Seine Antwort war nur, ob er die Stunden denn genehmigt hätte oder überhaupt angewiesen habe und ob ich es nicht ein bisschen dreist finde, diese jetzt geltend machen zu wollen. Danach war für mich ein Punkt erreicht, seit welchem ich nur noch Dienst nach Vorschrift gemacht habe und mir der Job noch weniger Spaß macht. Schließlich gab es auch noch Anwesenheitsprämien welche bei Urlaub oder Krankheit gekürzt wurden. Vor allem das kürzen bei Urlaub fand ich eine Sauerei. Überstunden durfte man unentgeltlich machen und dann wurde bei Urlaub auch noch eine Prämie gekürzt… Naja, seitdem der Zoll bei uns war hat sich das Thema erledigt. Da war wohl noch jemand unzufrieden.
Zwischendurch wurde ich aber auch immer wieder vom Chef gelobt, dass er mit mir sehr zufrieden sei und bat mich auch um die eine oder andere Hilfe. Habe ich natürlich nicht nein gesagt. Aus heutiger Sicht… naja, ich finde mich nicht dort wieder wo ich mich vor 9,5 Jahren als ich dort anfing zum heutigen Zeitpunkt gesehen hätte. Homeoffice wurde mir nur mit Zähneknirschen erlaubt und sobald feststand, wann die Pflicht wegfällt wurde ich auch schon informiert, dass ich ab dann wieder ins Büro zu kommen habe.

Wenn ich das hier so schreibe, merke ich, was sich so angestaut hat. Sowohl privat als auch beruflich.
Privat bessert sich die Situation allmählich.
Beruflich möchte ich mich auch wohl verändern, allerdings traue ich mir das erst zu, wenn ich wieder ohne meine Angst leben kann. Denn einen neuen Job zu beginnen traue ich mir mit meinen Problemen absolut nicht zu.
Da ich momentan noch krankgeschrieben bin (nutze offiziell die Nachwehen meiner COVID Infektion von vor 3 Wochen als AU Grund, Hausarzt weiß aber bescheid worum es wirklich geht) bin ich bei dem schönen Wetter jeden Tag im Garten am wühlen und das tut mir richtig gut. Währenddessen habe ich bis auf konditionelle Probleme nichts. Keine Panik, kein gar nichts. Nur die Pflanzen, die Erde, die Luft und ich. Herrlich. Sobald ich dann aber fertig bin, fängt das Grübeln wieder an und manchmal kommt die Panik, sogar zu Hause auf der Couch. Ich schaue Fernsehen oder es ist Besuch da und ich denke, dass ich aus dieser Situation raus muss.
Teilweise merke ich auch deutlich meinen Puls. Früher hatte ich einen Ruhepuls von 50-60, jetzt habe ich zeitweise einen Ruhepuls um die 80-90.

Ich möchte keine Tabletten nehmen, habe mir jetzt allerdings Laif900 Balance bestellt und wollte es mal testen um zumindest etwas ruhiger zu werden.

Hallo,

aktueller Stand bei mir. Lauf 900 nehme ich erstmal nicht, sondern seit 1 Woche Sedariston Tropfen 2-3x täglich 20 Stück.
Insgesamt machen sie mich etwas müde und ich fühle mich mich ganz leicht krank. Habe aber dafür nicht mehr so die ganz starke Panik. Bin die letzten 3 Tage nicht raus gewesen und war heute beim Arzt und auf dem Markt. Die Panik beim Autofahren ist nicht weg, aber deutlich weniger. Es ist nicht mehr das Gefühl vorhanden, dass ich alleine bin und Hilfe brauche.
Aber jetzt ohne die Panik merke ich mein eigentliches Problem. Es gibt Situationen, wo mir auf einmal komisch wird. Beispiel, ich stehe an einer roten Ampel und vor mir kreuzt der Verkehr von links nach rechts, von rechts nach links. Das macht mich komplett verrückt. Ich kann dort nicht hinsehen, weil mir dann ganz komisch wird. Keine Panik oder Angst, sondern es geht mir alles zu schnell und mein Kopf kommt nicht nach. Und dann fängt das Karussell an. Mir wird irgendwie schwummerig, aber es ist kein direkter Schwindel. Ich merke richtig, wie mein Kopf dann zu macht und sagt dass ist mir zu viel, ich möchte schlafen oder lass mich in Ruhe sonst drehe ich richtig ab.
Nächstes Beispiel, wenn ich auf einer Landstraße Kurven fahre ist es einigermaßen ok, aber sobald ich ein längeres Stück geradeaus fahre und nur die Weite sehe, wird mir komisch. Als wenn meine Augen starr würden. Dann fängt mein Kopf etwas an zu wackeln und ich muss aufstoßen und bekomme Sodbrennen.
Kann das wirklich alles auf eine Agoraphobie zu schließen sein? Habe mal was von visuellem Schwindel und Reizüberflutung gelesen, könnte das sein?
Nächste Woche habe ich einen Routinecheck beim Kardiologen, aber 50km entfernt, weiß echt nicht, wie ich da hinkommen soll. Egal ob als Fahrer oder Beifahrer, es tritt in beiden Positionen auf. Absagen möchte ich nicht, da halbes Jahr Wartezeit, Beruhigungsmittel kann ich vorher keins nehmen.
Ostern will die Family essen gehen und ich habe schon jetzt Bedenken (keine Angst), wie das laufen soll.

Zitat von goldy12:
Kann das wirklich alles auf eine Agoraphobie zu schließen sein? Habe mal was von visuellem Schwindel und Reizüberflutung gelesen, könnte das sein?


Das passt sehr gut. Ich kenne diese Situationen auch.

Im Moment ist es so, dass wenn ich an meinen Schreibtisch stoße, wackeln die Monitore. Das irritiert mich und mir wird düselig.

Gestern eine längere Strecke mit dem Auto gefahren um zu trainieren, ca. 70km, allerdings in Begleitung. Angst hatte ich nicht direkt, aber mir wurde ab und zu wieder ganz komisch. Als ob ich gleich wegnicken würde und auf der anderen Seite total angespannt starrte.
Musste mich dann richtig konzentrieren, sodass meine Augenbrauen total aggressiv angespannt waren, wie eine Zornesfalte. Teilweise wurde mir beim Abbiegen schwummerig, aber nicht direkt schwindelig. Bin dann zuhause unter die Dusche und musste mich danach erst 10 Minuten hinlegen. Mir hilft es dann, wenn ich eine Zeit lang komplett flach auf dem Boden liege und an die Decke starre ohne irgendwelche anderen Dinge im Hintergrund oder im Kopf zu haben. Fühlte mich dann gestern Abend relativ gut.
Heute Morgen nach ca. 10 Stunden Schlaf aufgewacht und total gerädert gefühlt, wäre am liebsten noch liegen geblieben. Bin überhaupt nicht in der Welt und alles kommt vor wie im Traum.
Muss dazu sagen, dass ich das Sedariston abgesetzt habe, weil die Wirkung nicht dem entsprochen hat, was ich mir vorgestellt habe und nach Absprache mit meinem Psychologen gegen Laif900 Balance ersetze. Davon habe ich die letzten 3 Tage jeweils morgens 1 genommen. Die machen mich aber auch richtig fertig. Werde umstellen und sie erst Abends nehmen.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es nicht direkt von der Psyche kommt, sondern irgendwas anderes dahinter steckt, was dann psychische Sachen auslöst.
Das Fatique Syndrom ähnelt dem schon ziemlich.
Neurologen nehmen hier in der Nähe schon keinen neuen Patienten mehr auf, nur noch auf Warteliste. Weiter weg geht wegen der Probleme mit dem Fahren ja nicht…
Heute Nachmittag erstmal einen Termin beim Optiker.
Mir ist eingefallen, dass ich 1 Woche vor den ersten Symptomen nicht nur diese manuelle Therapie bekommen habe, sondern auch eine neue stärkere Brille.
Seit letzter Woche mache ich zudem alle 2 Tage ein kurzes Kraftworkout um meine Muskulatur aufzubauen.
Also ich fahre viele Schienen gleichzeitig und versuche alles wieder in Gang zu kommen.
Jetzt bekomme ich einen Brief von meiner Krankenkasse, wie lange ich Gedenke noch krankzufeiern und was als Therapie gemacht wird. Ja wenn ich das selber wüsste.

Hallo.
Ich habe mir nun deine kompletten Posts durchgelesen und mir geht es genauso nach 2 Impfungen. Nur das mit dem Schwindel beim Fahren habe ich nicht. Ich bin auch von Arzt zu Arzt gelaufen. Mache seit Dezember eine Psychotherapie und bin auch im Krankengeld. Im September geht es in die Reha. Ich bin eigentlich Medizinische Fachangestellte, kann meinen Job aber nicht mehr ausüben. Im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen arbeiten zu gehen. Ich bin nur noch erschöpft und müde. Ich bekomme mega schlecht Luft und bin ganz schnell aus der Puste. Ich habe zwar auch Asthma, aber das ist es nicht. Meine Asthma Sprays helfen da null. Nach der 2. Impfung war mein Blut zu dick und ich kam mit Verdacht auf Lungenembolie in Krankenhaus. Es wurde ein Ultraschall gemacht und nochmal Blut abgenommen. Kardiologisch wurde auch geguckt, aber alles ok. Der Wert im Blut war im Krankenhaus auch etwas niedriger. Also schickten sie mich nach Hause. Dann wurde doch noch ein paar Tage später ein Lungen CT gemacht weil ich weiterhin schwer Luft bekam. Eine Embolie war es nicht, aber vergrößerte Lymphknoten. Meine Panik war vollkommen. Seitdem ist mit mir nichts mehr anzufangen. Da ich große Angst vor schlimmen Krankheiten habe. Jetzt am 09. Mai folgt in Kontroll CT. Ich habe solche Angst...
Und übrigen, ich mache Übungen für die Stimulation des Vagusnerv und es hilft mir gut. Weniger Kopfschmerzen und ich bekomme besser Luft. Dieser Nerv ist für vieles zuständig und nicht zu unterschätzen. Wenn er blockiert oder eingeklemmt ist, findet der Körper keine Ruhe mehr und dann entsteht Unruhe und Panik. Bei Youtube gibt es tolle Übungen. Mache ich täglich.
Liebe Grüße

@Ginger1
Habe mich vor ein paar Tagen beim Paul Ehrlich Institut gemeldet bzgl. Impfnebenwirkungen und alles angegeben, was ich habe. Mal schauen was sich dort ergibt.
Das mit dem Vagusnerv habe ich auch schon gelesen. Einige Symptome passen komplett dazu. Diese Übungen mache ich schon, aber sie helfen nur wenig. Zunge gegen Oberkiefer drücken, tiefes Brummen mit zugehaltenen Ohren, Kopf nach hinten drücken und dann den Hinterkopf hochziehen etc.
Yoga habe ich ein paar Übungen versucht, aber da breche ich mir echt die Gräten
Versuche jetzt Muskelaufbau zu machen, mit Kurzhantelworkouts und Plankingübungen. Da merke ich auch jeden Fall, dass ich es nötig habe.
Möchte eigentlich ab nächster Woche wieder arbeiten, aber im Büro wird das auf keinen Fall was. Entweder ich darf noch weiter im Homeoffice arbeiten, oder es wird in 2 Wochen auf Krankengeld hinaus laufen.

Heute Abend essen gewesen. Die Fahrt dorthin (15 Minuten) war ein einziger Kampf. Musste einmal kurz für 2-3 Minuten anhalten und einfach nur vor mich hinstarren, abschnallen und runterkommen. Wieder losgefahren und es ging sofort wieder los. Durchgehalten bis zum Restaurant.
Als ich dieses dann betrat, schlug mir schon der Geruch und die Wärme entgegen. Furchtbar. Es kam nur der Gedanke auf, wie soll ich hier jetzt die nächsten 2-3 Stunden verbringen? Die erste halbe Stunde war unerträglich. Als dann die Getränke kamen und ich mich mit dem kühlen Glas Wasser ablenken konnte wurde es leicht besser.
Dann kamen die kleinen Brothäppchen. Schon den 1. Bissen bekam ich kaum runter und war schon satt. Dann wieder der Gedanke, wie soll ich gleich noch Vorspeise und Hauptgang herunterbekommen?
Habe dann alles irgendwie über mich ergehen lassen, teilweise nur teilnahmslos dabei gesessen, dann aber wieder mit Genuss gegessen und auch mal doll gelacht oder erzählt. Doch dann kamen wieder die Angst und Grübelphasen.
Beim Hauptgang merkte ich, wie die Panik wieder mehr wurde. Ich bekam schnellen Puls und mir wurde komisch. Das Essen war aber sehr sehr gut, lange nicht mehr so lecker gegessen. Hatte mir extra nur Fisch bestellt und kein Fleischgericht, da das ja noch schwerer Verdaulich gewesen wäre.
Zum Ende hin, wurde ich immer nervöser. Es war keine direkte Panik mehr, sondern eine nervöse Unruhe in Verbindung mit kompletter Erschöpfung und Müdigkeit. Den ganzen Abend über musste ich mich auch immer wieder irgendwie bewegen, aber natürlich so, dass es nicht auffällt, also Hände gerieben, Fuß gewackelt etc.
Die Heimfahrt hat mich so umgehauen, dass ich mich jetzt erstmal 10 Minuten hinlegen musste. Ein Gefühl, wie nach einem langen Urlaub mit anstrengendem Flug. Es war so anstrengend, im Dunkeln, mit den ganzen Lichtern. Einfach nur erschöpft und zu faul zum reden o.Ä.


Und das soll die Therapie bei Agoraphobie sein? Na wunderbar, das kann ja noch spannend werden.

Was mir aber positiv aufgefallen ist, es gab 2-3 "Lichtblitze" an diesem Abend wo ich gemerkt habe, ob gerade gehts mir ganz gut und ist doch ganz cool wie man zusammensitzt. Macht Spaß. Dann kam aber sofort wieder der unliebsame Gast im Kopf und vermieste die Party wieder.
Und durch die Fenster konnte man auf eine Landstraße schauen. Theoretisch… denn ich konnte den Autos draußen nicht folgen, ohne direkt nervös zu werden. Meine Augen oder mein Gehirn, kamen einfach nicht nach.

Hatte gestern die 3. Sitzung bei meinem Psychologen.
Ergebnis nach Auswertung eines Fragebogens und eines ausführlichen Gesprächs.
F40.01G + F33.0G
Also Agoraphobie und eine leichte Depression.
Die Agoraphobie bekämpfe ich mittlerweile seit 3 Wochen mit Lasea und Cefasafra. Eine leichte Besserung ist wahrnehmbar, auch weil ich immer mehr akzeptiere, dass mir nichts passieren kann. Und tritt das Gefühl und die Angst auf, versuche ich mich auf die Bauchatmung zu konzentrieren oder die Umgebung besser wahrzunehmen und mich als sich bewegenden Teil dieser zu sehen und nicht als einen Film der vor mir abläuft.
Meine Stimmungsschwankungen sind jetzt auch erklärbar mit der Depression. An einem Tag ändert sich meine Stimmung gefühlt stündlich und ich hatte das immer als launisch abgetan. Aber es ist nicht einfach so, sondern es ist eine leichte Depression. Gut zu wissen, denn so kann ich ja aktiv was dagegen tun. Jetzt weiß ich, dass ich etwas dagegen tun muss und auch will um nicht weiter reinzurutschen.
Ab Montag gehe ich auch wieder ins Büro, vor allem um der Angst den Kampf anzusagen. Obwohl es mir selbst zu Hause noch schwerfällt 1-2 Stunden am Stück zu arbeiten ohne mal 5 Minuten Pause machen zu müssen. Das wird nächste Woche noch ein ziemlicher Kampf. Auf der einen Seite freue ich mich, dass ich mich selber schon so weit gebracht habe und wieder los möchte, auf der anderen Seite ist die Verunsicherung und auch doch wieder die Angst.

Ich kenne auch all diese Symptome. Bei mir ging es nach der Grippe Impfung 2018 los. Habe einen behinderten Sohn und wollte ihm ein gutes Vorbild und habe mich zeitgleich mit ihm impfen lassen. Genau zu dieser Zeit habe ich meinen alten Job nach fast 13 Jahren gekündigt und bei einer naheliegenden Arbeitsstelle angefangen. Ob die Impfung nun wirklich der Auslöser war wird man wahrscheinlich nie feststellen. Aber Fakt ist, es liefen viele Stressfaktoren nebenher. Alles Gute für dich goldy12.

@Flaschengeist
Danke dir.
Bei mir ging’s ja in zeitlichem Zusammenhang mit der COVID Impfung los. Aber das soll hier gar nicht Thema werden.
Auch alles Gute für dich.

Hallo @goldy12,

darf ich Dir kurz einen Tipp geben? In Deinem letzten Post erwähnst Du mehrmals, den Kampf gegen die Angst. Die Angst aber kein Gegner, den Du bekämpfen musst, auch wenn es sich so anfühlt. Es wäre kontraproduktiv und würde das Gegenteil von dem bringen, was Du Dir eigentlich erhoffst.

Versuche, die Angst anzunehmen, die Dich auf etwas hinweisen möchte, was der Korrektur bedarf. Wenn Du sie bekämpfst, wird sie Dir was husten und noch stärker werden, also drehe den Spieß um. Sie ist ein Teil von Dir und nichts Separates.

LG Perle

A


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Dr. Christina Wiesemann
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