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Hallo,

ich bin gerade dabei gegen meine Agoraphobie anzugehen, jedoch ist das extrem schwierig da die Angst bei mir sehr schnell zu Hyperventilation führt. ZB. übe ich 1x Woche Zugfahren, eine Strecke mit aller 10 Minuten Halt. Sobald die Türen zugehen kommt sofort ein Schreck und es geht los. Jedoch halte ich die 10 Minuten immer irgendwie aus. Im Sommer muss ich jedoch mit einer Fähre fahren, Dauer 2 Stunden(zur Rehabilitation eines Angehörigen) Da male ich mir natürlich jetzt schon aus was passiert wenn ich zB. ewig hyperventiliere. Mein Arzt meint Atmen und Tüte mitnehmen, zur Not Tavor. Atemübungen helfen bei mir nicht, ich schaffe es wahrscheinlich nicht in die richtige Atemtechnik zu kommen.
Meine Frage, wie lange kann man denn hyperventilieren und was passiert dann am Ende? Eine Tetanie hatte ich bereits. Ich muss wissen was im schlimmsten Fall passieren kann.
Danke für Antworten.

Heute 12:33 • 27.02.2025 #1


8 Antworten ↓


Ja das ist etwas schwierig....
Ehrlich gesagt halte ich das für keine gute Idee 2 Stunden mit der Fähre zu fahren.
Eine Konfrontationstherapie wäre davor schon angezeigt damit du nicht ins kalte Wasser springst.
Im schlimmsten Fall jagt eine Attacke die nächste was für den Körper enorm stressig ist.
Wenns richtig zur Sache geht kann so ein Ereignis auch das Herz/Kreislaufsystem in Mitleidenschaft ziehen (Rhytmussstörungen,Schwindel,Ohnmacht) Das volle Programm im schlimmsten Fall.
Da du auf der Fähre nicht allein bist wohl keine schöne Situation.
Mit Tavor geht das zwar einigermaßen,aber wie so ein Ereignis dein Kopf verarbeitet ist die andere Frage.
Im schlimmsten Fall wirft dich das um Jahre zurück und du traust dich so etwas nie wieder.
Ich würde dir dringend raten vorher noch mit einem Psychologen darüber zu reden.
Nur Tavor und Tüte mitnehmen ist zu krass.

A


Agoraphobie angehen

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Mir graut es seitdem ich weiß dass ich da fahren muss enorm. Meine Therapeutin rät mir aber eher dazu. Daher die jetzige Konfrontation mit dem Zug. Ich habe nur Angst dass ich damit noch ewig brauche. Ich meine im Zug (ICE zB. Mit einem Halt nach erst einer Stunde) habe ich ja eine ähnliche (ausweglose) Situation, oder? Das würde ich mir nur in Begleitung mit einer mir nahestehenden Person trauen, und selbst das wird hart. Aber ich bin dran das zu probieren.
Ach Mist, ich kann das nicht absagen

Zitat von Sunny8:
Meine Frage, wie lange kann man denn hyperventilieren und was passiert dann am Ende?

Am Ende fällt man in Ohnmacht, dadurch stabilisiert sich die Atmung wieder, die übermäßige Sauerstoffkonzentration im Blut reduziert sich auf ein normales Maß und man kommt wieder zu sich.

Das würde mich ein bisschen beruhigen. Ich werde immer so duselig im Kopf dass ich denke ich würde fliegen. Bisher konnte ich es aber immer noch rechtzeitig unterbrechen, sprich flüchten, bei einer 2 stündigen Fahrt stelle ich mir das schwierig vor.
Hat jemand Erfahrung wie lange ich diese Expositionsübungen machen muss um es erträglich zu halten?

Sehr mutig! Ich würde so etwas zuerst mit einer Begleitperson üben. Wenn das dann einigermaßen gut klappt, dann später während der Übung per Telefon. Außerdem würde ich eine Tasche mit beruhigenden Dingen packen.
Falls du den Kontakt noch nicht kennst:
https://www.mutruf.de/

Zitat von Sunny8:
Mir graut es seitdem ich weiß dass ich da fahren muss enorm. Meine Therapeutin rät mir aber eher dazu.

Da stimme ich ihr zu. Ich habe zB Hoehenangst entwickelt.

Bin trotzdem letztens auf so eine Aufsichtsplattform.

Das nächste Mal mach ich mir bewusst, dass nix passiert aber die Beine trotzdem zittern.

Es wird nichts passieren, das mit der Tavor ist doch gut, da fühlt man sich wie in Watte.

@mkaufmann danke, kannte ich bisher noch nicht.

@Luce1 ja, das ist auch mein Motto, jedoch kurz vor der Situation verliere ich den Mut und würde am liebsten abhauen. Aber das macht es nur schlimmer. Mir hilft es wenn ich weiß dass ich meine Therapeutin anrufen kann, das hilft mich aus der Angstspirale rauszuholen. Aber sie ist eben nicht immer verfügbar und ich muss es ja auch allein schaffen:/




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Dr. Christina Wiesemann
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