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Meine Ängste verstehen lernen


1. Herzprobleme bis hin zum tot umfallen

Verhalten. Was löst die Angst aus?
Kontrollverhalten: messe ständig Puls, google viel und versuche mich dadurch abzusichern.
Ich nehme körperliche Symptome wahr und interpretiere alles und nichts da rein, ich bilde mir ein, kurze Herzstiche sind Sichere Zeichen für einen baldigen Herzinfarkt. Wenn mein Puls ruhig ist, habe ich einen guten Tag und meine Ängste gehen, sobald ich aber einen höheren Puls spüre, ist es für mich schwieriger den Tag Angstfrei zu bestehen. Besonders beim Sport fange ich an, meinen Puls zu kontrollieren, als Ausrede benutze ich für mich die Begründung, dass ich prüfe, wie meine körperliche Fitness ist. In Wahrheit kontrolliere ich meinen Körper, weil ich ihm wohl nicht vertraue. Zurückzuführen darauf, dass mein Vater an einem Herzinfarkt gestorben ist und ich mir einbilde, die Nächste zu sein. Ich vergesse dabei völlig, dass mein Vater starker Raucher war und regelmäßig viel Alk. konsumiert hat.

Das ist mein Teufelskreis:

Kontrolle meines Pulses - googlen - Symptome kommen automatisch -Katastrophengedanken - Angst, Unruhe, Unwohlsein

Eine Besserung ist eingetreten, ich habe keine Panikattacken mehr bekommen. Ein großer Fortschritt.

Die Wahrheit:
Ich bin kerngesund, zwei Hausärzte konnten das bestätigen. Ein Pieken im Herzen ist kein Zeichen für eine Herzkrankheit, auch ein höherer Puls nicht. Das Herz ist stark und hat mich in den letzten 30 Jahren nie im Stich gelassen. Ich bewege mich, ernähre mich gesund und rauche nicht. Ich trinke keinen Alk., nehme keine Dro. und trinke nicht mal Cafe.

Ich bin 30 Jahre alt, wie wahrscheinlich ist es jetzt einen Herzinfarkt zu bekommen?

Im Jahr 2016 sind 25 Frauen (30 Jahre) in ganz Deutschland am Herzinfarkt gestorben. Meine Wahrscheinlichkeit liegt dann bei 0,000006 % jetzt am Herzinfarkt zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit im Lotto zu gewinnen ist bei 0,000000077 %. Also ähnlich unwahrscheinlich.

Trotz der Unwahrscheinlichkeit, dass ich nicht nur ein sehr geringes Risiko habe an einem Herzinfarkt zu sterben, gehe ich das schlechteste Szenraio einmal durch:

Ich breche an einem einsamen Ort zusammen und keiner findet mich und kann mir Hilfe holen, zusätzlich bin ich selbst nicht mehr in der Lage das zu tun. Ich sterbe.
(Ich muss etwas schmunzeln, wenn ich das aufschreibe. In meinen Kopf ist es immer ernster)

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Wahrscheinlichkeit in meinem Alter an einen Herzinfarkt zu sterben sehr gering ist (0%). Zusätzlich nicht gefunden zu werden ist einfach sehr, sehr unwahrscheinlich.

Was tun?

Ich gehe einen Kompromiss ein:

Sich gar nicht mit seinem Körper zu befassen halte ich auch für falsch. Mein Körper hat mir durch die Panikattacken gesagt, dass ich mehr auf mich aufpassen muss. Komplette Stressreduzierung, so gut es halt geht. Einmal jährlich zum Check in zum Arzt. (Nicht selbst Arzt spielen)
Gesunde Ernährung, Sport und mentale Gesundheit aufbauen.

Wie?
Meine Wahrheit ist meine neuen Glaubenssätze, die ich mir immer sage. Fakten helfen mir, zur Realität zu kommen. Mein Gehirn wieder richtigstellen.
Positives Mindset aufbauen - was bin ich und was kann ich besonders gut?




Meine Ängste variieren immer, das ist eine davon. Ich hoffe, ich kann Jemand anderen damit helfen und neue Denkanreize und Motivation schaffen.

Liebe Grüße
Kathi

09.02.2023 12:12 • 09.02.2023 x 4 #1


1 Antwort ↓

Das kenne ich. Genau so sieht es bei mir auch aus. Das macht einen völlig wahnsinnig. Ich glaube das man das Vertrauen in den Körper erst wieder lernen muss. Ich versuche das jetzt mit einer Therapie. Aber es quält mich unwahrscheinlich dolle, gerade auf Arbeit. Ich versuche mich abzulenken, aber meistens funktioniert das nicht. Da wird man unruhig. Ich kann dich voll und ganz verstehen. Bei mir ist es vielleicht deswegen, daß ich ab dem 10 Lebensjahr immer wieder Rückschläge in der Gesundheit hatte. Liebe Grüße




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Dr. Christina Wiesemann
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