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Hallo zusammen,

meine Geschichte ist ziemlich lange, aber ich versuche mich auf das Wesentliche zu beschränken.
Ich leide unter vielen Symptomen seit einigen Jahren, es wurde viel an mir rumgedoktort und geholfen hat nie wirklich was.

Die Hauptsymptome sind: gestresst, angespannt, schwitzen, schwindig, erschöpft, ausgelaugt, ungeduldig, zittern, unkonzentriert, desorientiert u.v.m.

Mein Hausarzt hat nun festgestellt, dass meine Nebennieren aufgrund des Dauerstresses erschöpft sind, wodurch nun mehrere Begleiterkrankungen entstanden sind.
Aktuell nehme ich Lyrica 350mg ein, was aber auch nur bedingt hilft.

Nun wurde bei mir als Kind ADHS diagnostiziert, weil ich sehr hyperaktiv war, Medikamente habe ich aber nie dagegen bekommen. Meine Psychiaterin möchte nun probieren mir Methylphenidat zu geben, weil Sie denkt, dass die o.g. Symptome auch vom ADHS kommen kann, da man deshalb ja auch immer auf Hochtouren läuft.

Ich weiß, dass bei mir eine Angststörung vorliegt, vieles ist mittlerweile unterbewusst, ich nehm die Angst und die damit verbundenen Gedanken oft nicht wirklich mehr war, aber scheinbar ist es automatisiert und begleitet mich jeden Tag im Alltag.

Ich steh nun vor der Entscheidung ob ich Methylphenidat nehmen soll, oder nicht, da ich Angst habe, dass es meine Symptome verschlechtert, weil sie ggf. nicht vom ADHS sondern von der Angststörung kommen. Mir ist bewusst, dass ich es erst weiß, wenn ich es ausprobiere und dass mir keiner von euch die Zukunft vorraussagen kann. Aber vielleicht gibt es ja den ein oder anderen, der ähnliche Probleme / Symptome hat und mir vielleicht ein Ratschlag geben kann?

Es würde mich freuen, vielen Dank!

James

23.08.2017 11:52 • 25.08.2017 #1


11 Antworten ↓


Hallo James,
im Prinzip ist es ganz einfach. SOLLTE ADHS vorliegen wirst du es bei ersten Einnahme von MPH merken. MPH funktioniert tatsächlich nur dann wenn ADHS vorliegt und den Unterschied merkst du wohl sofort. So zumindest sagt es mir mein Sohn. Der war nach der ersten Einnahme, trotz allem Misstrauen von uns Eltern und auch der kritischen Einstellung unseres Sohnes nach der ersten Einnahme absolut überzeugt von dem Medikament.
Wenn es nicht wirkt lass es nach ein paar Tagen wieder sein und gut ist. Es macht keine Abhängigkeit, es ist kein Spiegelmedikament dass ein- oder ausgeschlichen werden muss.

A


ADHS oder generalisierte Angststörung, oder beides?

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Zitat von Emelieerdbeer:
Hallo James,
im Prinzip ist es ganz einfach. SOLLTE ADHS vorliegen wirst du es bei ersten Einnahme von MPH merken. MPH funktioniert tatsächlich nur dann wenn ADHS vorliegt und den Unterschied merkst du wohl sofort. So zumindest sagt es mir mein Sohn. Der war nach der ersten Einnahme, trotz allem Misstrauen von uns Eltern und auch der kritischen Einstellung unseres Sohnes nach der ersten Einnahme absolut überzeugt von dem Medikament.
Wenn es nicht wirkt lass es nach ein paar Tagen wieder sein und gut ist. Es macht keine Abhängigkeit, es ist kein Spiegelmedikament dass ein- oder ausgeschlichen werden muss.


Hey Danke für deine Nachricht. Unter welchen Symptomen hat dein Sohn gelitten und was hat sich durch das ADHS-Medikament verbessert, wenn ich fragen darf?

Klar darfst du fragen. Er hat recht früh mit der Medikation begonnen ( Mitte 2 Klasse ). Symptome ? Ich kann dir aus seinem und unserem Alltag berichten. Er konnte z. B. nicht Fußball spielen weil er sich entweder seine Teamkameraden merken konnte oder halt auf welches Tor er schießen muss beides zusammen ging nicht. Er war absolut null organisiert wenn er Federmappe, Heft und Buch aus der Tasche holen sollte ist er bis zur Federmappe gekommen und war dass so mit der Federmappe beschäftigt dass er gegessen hat das Buch und das Heft auch raus zu holen. Wurde er daran erinnert hat er vergessen für welches Fach und welche Aufgabe gemacht werden soll. Er hat einen massiven Mangel an Impulskontrolle sprich er sieht etwas findet es spannend und grabbelt es an. Dumm nur wenn es sich dabei z. B. Um einen glitzernen Schlüsseanhänger in einer fremden Handtasche handelt oder um einen Kettenanhänger einer unbekannten Person. Gläser, Flaschen oder Besteck landen regelmäßig auf dem Boden oder werden umgestoßen weil er einfach zu schnell bei allem ist. Außerdem war er ganz oft gereizt und total kaputt weil es für ihn wohl
Extrem anstrengend ist sich auf eine Sache zu konzentrieren.
Er selbst sagt immer es fühlt sich an wie ein Knoten im Hirn und der ist wohl nicht da wenn er das MPH nimmt.
Ich sage immer oder empfinde es so, dass das Medikament ihm hilft die Dinge in die richtige Reihenfolge zu setzen und ihm eine Sekunde schenkt um Entscheidungen treffen zu können. Ob Dinge richtig oder falsch, wichtig oder unwichtig sind. Er ist seitdem er die Medikation hat deutlich weniger ängstlich, weniger Angespannt, weniger nervös und fahrig. Er kann sich besser fokussieren auf das was er grade macht auf das was grade sieht oder hört. Seine Umwelt prasselt nicht mehr unsortiert mit voller Kraft auf ihn ein sondern er kann Reize sortieren.
Dass sind jetzt alles nur ausschnitte aus (s)einem komplexen Bild. Was ich dir sagen kann ist dass er derjenige ist der mir sagen kann ob seine Dosierung ausreichend ist zu hoch zu niedrig oder wie lange das Medikament wirkt. Wir haben ihn da schon früh mit einbezogen weil er derjenige ist der sagen kann ob und was für ihn funktioniert und was eben nicht ich kann das von außen nur eingeschränkt beurteilen.

Ich würde auch sagen, versuche es. Was hast du schon zu verlieren. Im schlimmsten Fall wirkt es nicht, entweder weil du kein ADHS hast oder zu denen gehörst, die nicht darauf ansprechen. Wenn es aber wirkt, bist du einen großen Schritt weiter.

Das heißt ja auch noch nicht, dass du es dein Leben lang nehmen musst. Aber du hast einen Ansatzpunkt für eine Verbesserung.

Zitat von Emelieerdbeer:
Klar darfst du fragen. Er hat recht früh mit der Medikation begonnen ( Mitte 2 Klasse ). Symptome ? Ich kann dir aus seinem und unserem Alltag berichten. Er konnte z. B. nicht Fußball spielen weil er sich entweder seine Teamkameraden merken konnte oder halt auf welches Tor er schießen muss beides zusammen ging nicht. Er war absolut null organisiert wenn er Federmappe, Heft und Buch aus der Tasche holen sollte ist er bis zur Federmappe gekommen und war dass so mit der Federmappe beschäftigt dass er gegessen hat das Buch und das Heft auch raus zu holen. Wurde er daran erinnert hat er vergessen für welches Fach und welche Aufgabe gemacht werden soll. Er hat einen massiven Mangel an Impulskontrolle sprich er sieht etwas findet es spannend und grabbelt es an. Dumm nur wenn es sich dabei z. B. Um einen glitzernen Schlüsseanhänger in einer fremden Handtasche handelt oder um einen Kettenanhänger einer unbekannten Person. Gläser, Flaschen oder Besteck landen regelmäßig auf dem Boden oder werden umgestoßen weil er einfach zu schnell bei allem ist. Außerdem war er ganz oft gereizt und total kaputt weil es für ihn wohl
Extrem anstrengend ist sich auf eine Sache zu konzentrieren.
Er selbst sagt immer es fühlt sich an wie ein Knoten im Hirn und der ist wohl nicht da wenn er das MPH nimmt.
Ich sage immer oder empfinde es so, dass das Medikament ihm hilft die Dinge in die richtige Reihenfolge zu setzen und ihm eine Sekunde schenkt um Entscheidungen treffen zu können. Ob Dinge richtig oder falsch, wichtig oder unwichtig sind. Er ist seitdem er die Medikation hat deutlich weniger ängstlich, weniger Angespannt, weniger nervös und fahrig. Er kann sich besser fokussieren auf das was er grade macht auf das was grade sieht oder hört. Seine Umwelt prasselt nicht mehr unsortiert mit voller Kraft auf ihn ein sondern er kann Reize sortieren.
Dass sind jetzt alles nur ausschnitte aus (s)einem komplexen Bild. Was ich dir sagen kann ist dass er derjenige ist der mir sagen kann ob seine Dosierung ausreichend ist zu hoch zu niedrig oder wie lange das Medikament wirkt. Wir haben ihn da schon früh mit einbezogen weil er derjenige ist der sagen kann ob und was für ihn funktioniert und was eben nicht ich kann das von außen nur eingeschränkt beurteilen.


Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Welche Nebenwirkungen hast du denn bei deinem Sohn beobachtet?


Zitat von Luna70:
Ich würde auch sagen, versuche es. Was hast du schon zu verlieren. Im schlimmsten Fall wirkt es nicht, entweder weil du kein ADHS hast oder zu denen gehörst, die nicht darauf ansprechen. Wenn es aber wirkt, bist du einen großen Schritt weiter.

Das heißt ja auch noch nicht, dass du es dein Leben lang nehmen musst. Aber du hast einen Ansatzpunkt für eine Verbesserung.


Ja da hast du Recht. Allerdings der Grund wieso ich zögere: Ich hatte damals Citalopram genommen (ich weiß ein ganz anderes Psychopharmaka, aber dennoch) und mir ging es richtig richtig dreckig. Meine Symptome haben sich um das 10x verstärkt und verschlechtert. Es hat mir ein regelrechten Schock versetzt. Hätte ich das Medikament nicht genommen, würde es mir vermutlich sogar heute besser gehen. Und deshalb hab ich Angst neue Medikamente auszuprobieren, da ich befürchte, dass diese meine Beschwerden weiter verschlimmern.

James

Er hat und hatte keinerlei Nebenwirkungen. Einzig als er mal zu hoch dosiert war war war er weinerlich aber das war dann nachdem die Wirkung des Medikamentes weg war ( ca. 6 Std. ) auch wieder vorbei.
Du schreibst dass du bei Citalopram Probleme hattest. Ich kenn mich damit ich aus aber ich meine dich dass man das einschleichen muss und es dauert eine Weile bis man einen dauerhaft wirksamen Spiegel im Blut hat richtig?

Das ist bei MPH Präparaten völlig anders. Sie wirken wenn du sie einnimmst sofort und nur so lange bis der Wirkstoff wieder abgebaut ist ( je nach Stoffwechsel zwischen 6 und 8 Stunden ). Du kannst sie immer und jederzeit absetzen und wieder nehmen ohne Probleme. Mein Sohn nimmt z. B. In den Ferien und am Wochenende nichts. An langen Schultagen nimmt er morgens eine Retardkapsel ( wirkt bei ihm 6 Stunden ) und in der Mittagspause nochmal eine unretardierte Tabletten hinterher ( wirkt 3-4 Stunden ) an kurzen Tagen nur morgens eine Retard. Das einzige worauf man achten sollte ist regelmäßig zu essen weil MPH evtl. DDas Hungergefühl unterdrückt du aber andererseits ausreichend Zucker brauchst um MPH gut verstoffwechseln zu können. Von daher sieht es hier so aus dass mein Sohn frühstückt, danach die Tabletten nimmt in der Schule dann ne Kleinigkeit isst ( nen Müsliriegel, ein paar Cracker oder sowas ) dann isst er Mittag und nimmt ggf. die zweite Tablette ( oder auch nicht ). Du musst also jetzt nicht massenhaft Zeugs in dich reinschaufeln ne Kleinigkeit zwischendurch sollte aber sein.

Ich kann deine Bedenken schon verstehen. Nur die Frage ist, was ist die Alternative. Hat dein Arzt denn eine komplette ADHS-Diagnostik gemacht, jetzt im Erwachsenen-Alter? Das ist ein ziemlich aufwendiges Verfahren mit verschiedenen Tests, Fragebögen, Sichtung von alten Zeugnissen usw.

Viele ADHS-Betroffene entwickeln ja in Folge noch andere psychische Erkrankungen, von daher könnten natürlich deine Probleme auch eine Folge von ADHS sein. Dann wäre es schon sinnvoll, von der Seite anzusetzen. Erkennst du dich denn wieder, wenn du in einem ADHS-Forum liest was die Betroffenen da schreiben?

Zitat von Emelieerdbeer:
Er hat und hatte keinerlei Nebenwirkungen. Einzig als er mal zu hoch dosiert war war war er weinerlich aber das war dann nachdem die Wirkung des Medikamentes weg war ( ca. 6 Std. ) auch wieder vorbei.
Du schreibst dass du bei Citalopram Probleme hattest. Ich kenn mich damit ich aus aber ich meine dich dass man das einschleichen muss und es dauert eine Weile bis man einen dauerhaft wirksamen Spiegel im Blut hat richtig?

Das ist bei MPH Präparaten völlig anders. Sie wirken wenn du sie einnimmst sofort und nur so lange bis der Wirkstoff wieder abgebaut ist ( je nach Stoffwechsel zwischen 6 und 8 Stunden ). Du kannst sie immer und jederzeit absetzen und wieder nehmen ohne Probleme. Mein Sohn nimmt z. B. In den Ferien und am Wochenende nichts. An langen Schultagen nimmt er morgens eine Retardkapsel ( wirkt bei ihm 6 Stunden ) und in der Mittagspause nochmal eine unretardierte Tabletten hinterher ( wirkt 3-4 Stunden ) an kurzen Tagen nur morgens eine Retard. Das einzige worauf man achten sollte ist regelmäßig zu essen weil MPH evtl. DDas Hungergefühl unterdrückt du aber andererseits ausreichend Zucker brauchst um MPH gut verstoffwechseln zu können. Von daher sieht es hier so aus dass mein Sohn frühstückt, danach die Tabletten nimmt in der Schule dann ne Kleinigkeit isst ( nen Müsliriegel, ein paar Cracker oder sowas ) dann isst er Mittag und nimmt ggf. die zweite Tablette ( oder auch nicht ). Du musst also jetzt nicht massenhaft Zeugs in dich reinschaufeln ne Kleinigkeit zwischendurch sollte aber sein.


Vielen Dank ! Ja man kann ja sicher langsam anfangen und dann schauen, wie es einem geht. Erstaunlich das dein Sohn keine Nebenwirkungen hat! Das hört sich gut an. Ich glaube das wirklich angsteinflössende ist, dass man weiß, dass es irgendwie Speed (eine Dro.) ist, also an sich aufputscht und wach macht. Das ist irgendwie so ein Hinderniss im Kopf, so etwas nehmen zu wollen mit dem Gedanke, dass es mich ruhig machen soll...

Zitat von Luna70:
Ich kann deine Bedenken schon verstehen. Nur die Frage ist, was ist die Alternative. Hat dein Arzt denn eine komplette ADHS-Diagnostik gemacht, jetzt im Erwachsenen-Alter? Das ist ein ziemlich aufwendiges Verfahren mit verschiedenen Tests, Fragebögen, Sichtung von alten Zeugnissen usw.

Viele ADHS-Betroffene entwickeln ja in Folge noch andere psychische Erkrankungen, von daher könnten natürlich deine Probleme auch eine Folge von ADHS sein. Dann wäre es schon sinnvoll, von der Seite anzusetzen. Erkennst du dich denn wieder, wenn du in einem ADHS-Forum liest was die Betroffenen da schreiben?


Ja Luna, ich habe mehrere Tests gemacht und meine Ärztin kennt mich schon eine Weile. Ich mag es vielleicht nicht in einem EXTREMEN Ausmaß haben, aber ich erkenn mich bei der Symptomatik wieder.
Als Kind ging es mir schon ähnlich wie jetzt, wobei dann durch die Angsttörung, die dazugekommen ist, die Symptome entweder durch die generalisierte Angststörung oder das ADHS verschlimmert wurden.
Das ist halt einfach ja auch der Ausgangspunkt von meiner Frage gewesen: Was kommt von was? Und ist es wichtig, dass auseinander zu klammern?

Letzendlich ist es wie ihr es sagt, ich sollte es probieren und falls es mir schlechter gehen sollte, wird die Wirkung ja nicht allzulange anhalten und ich muss meiner Psyche irgendwie sagen, dass es vorbeigeht. Ich hab nur Angst vor einem Horrortrip, falls ihr versteht was ich meine.

Methylphenidat baut sich relativ schnell wieder ab und du hast ja sicher für den Anfang kein Retard-Medikament bekommen und du nimmst es nach ärztlicher Anweisung. Das mit den Horrortrips mag vorkommen, wenn jemand sich das Zeug illegal im Internet beschafft und als Aufputschmittel missbraucht. Bei dir ist das ja anders, du solltest deinem Arzt da vertrauen.

Es fällt natürlich unter das Betäubungsmittelgesetz und ist auch kein harmloses Medikament das man sich man sich mal eben so in der Apotheke holen kann. Aber wenn es wirkt, bringt es dich hoffentlich auf einen Stand dass du deine anderen Probleme besser angehen kannst.

Zitat von james1020:
Das ist halt einfach ja auch der Ausgangspunkt von meiner Frage gewesen: Was kommt von was? Und ist es wichtig, dass auseinander zu klammern?


Bei der zweiten Frage würde ich aus meiner Erfahrung sagen, ja es ist schon wichtig. Bei ADHS kann man auch mit Verhaltenstherapie viel erreichen, die Medikamente sind ja nicht die einzige Option. Wenn die Angststörung eine Folge von ADHS ist, also quasi ein Symptom, muss ja auch die Ursache behandelt werden nicht nur das Symptom.

Vielen Lieben Dank euch. Ich denke ich werde es vermutlich ausprobieren ihr habt mir die Angst davor etwas genommen ! Ich werde berichten, wie es mir ergangen ist damit (ich hab den Termin in 2 Wochen, um das Medikament zu bekommen)

Also ich habe ja selbst ADHS als Erwachsener und kann daher aus Erfahrung sprechen. Tabletten habe ich nie genommen, würde ich auch nicht. Wobei natürlich die Stärke vom ADHS da durchaus eine Rolle spielen kann ob es nicht doch Sinnvoll sein kann. Als Kind war es bei mir ganz schlimm, da war nichts mit mal ruhig sitzen oder solche Dinge. Im Erwachsenenalter hat sich das ganze aber stark gewendet da ich gelernt habe damit umzugehen. Ich kann mich z.B inzwischen teilweise besser als viele andere auf eine Sache konzentrieren und habe da überdurchschnittlich viel Ausdauer bei der Lösung von Problemen. Klar die ganzen Dinge wie sich schnell ablenken lassen oder das die Gedanken gestört werden wenn man von irgendwas abgelenkt wird das normale Menschen garnicht wahrnehmen ist heute auch noch da. Aber das kann man auch teilweise beeinflussen wie z.B bei der Büroarbeit Musik mit Kopfhörer wenn möglich.

ADHS wird leider immer als Einschränkung gesehen, dabei ist es eigentlich überhaupt nicht so. Vor allem mit dem richtigen Beruf kann jemand mit ADHS seine normalen Kollegen alt aussehen lassen. Während natürlich das laute Großraumbüro wohl der ungeeignetste Arbeitsplatz ist (ich rede aus Erfahrung) sind vor allem Berufe wo es Zeitkritisch ist und man schnell weitreichende Entscheidungen treffen muss genau das richtige (Sanitäter als Beispiel), oder Berufe wo normale Menschen schnell den Überblick verlieren und verzweifeln. Alternativ sind aber auch Berufe die viel Abwechslung haben optimal, also solche Dinge wie Hausmeister wo man den ganzen Tag immer unterschiedliche Dinge macht

Aber ich komme etwas vom Thema ab. Es ging ja um ADHS oder Angst. Hier kann ich dir sagen das die Grenzen sehr fließend sind und wie schon gesagt wurde neigen ADHS'ler gerne zu weiteren Erkrankungen wie Depression oder Angst. Wobei eben auch viele Symptome die z.B bei einer Angststörung auftreten auch vom ADHS kommen können. Simples Beispiel Zittern und Anspannung können von beidem ausgelöst werden. Daher wirst du wohl einen sehr guten Arzt benötigen um dort eine eindeutige Diagnose zu bekommen. An mir wurde als Kind auch viele Jahre experimentiert, wobei ich zum Glück keine Tabletten einnehmen musste. Ich kenne aber selbst einige Kinder die ADHS haben und mit Tabletten behandelt werden, auch wenn viele das Gegenteil behaupten, meiner Erfahrung nach verändert sich eine Person dadurch. Ob das bei Erwachsenen auch so ist weiß ich nicht, aber bei Kinder merkt man es doch sehr stark. Nicht unbedingt als Elternteil, aber als Außenstehender der die Kinder nicht jeden Tag um sich hat.

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Dr. Christina Wiesemann
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