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Hallo meine lieben,

ich frage wegen meinem Cousin. Er ist 15 Jahre alt und es wurde vor kurzem bei ihm ADHS diagnostiziert. Er leidet stark unter Depersonalisation, Panikattacken, Angst, Depression kann sich kaum konzentrieren, weswegen er überhaupt beim Psychiater war.
Er hat jetzt Tabletten verschrieben bekommen, die sehr stark sein sollen und meine Tante traut sich noch nicht damit zu beginnen.
Hat jemand Erfahrungen? Wird es irgendwann besser du regelmäßige Einnahme von Tabletten? Wie geht man mit einem Kind/Teenager dass ADHS hat um?
Danke für eure Hilfe!
LG

16.04.2024 03:24 • 19.04.2024 #1


9 Antworten ↓


Hallo

Was für Tabletten sind das denn? Mein Sohn leidet unter ADS (Nicht die hyperaktive Form ADHS sondern die in sich gekehrte) seit Kindheitsalter und auch jetzt noch als Erwachsener.

Viele die an ADS bzw. ADHS leiden, haben auch dadurch psychische Probleme, die durch ein Medi gegen die Symptome von ADHS nicht gegen diese Probleme helfen. Sie helfen nur, sich besser zu konzentrieren und oft werden die Leistungen dadurch auch besser, aber oft stehen dann aber auch, wie bei meinem Sohn, die psychischen Probleme im Weg.

Nur Tabletten, egal gegen was helfen leider nur bedingt, mein Sohn war dann auch in Therapie und auch zwei Mal in einer Tagesklinik.

Ich würde den Psychiater wegen einer Therapie fragen, auf jeden Fall muss der Junge aus diesem Kreislauf rauskommen, oft haben die Kinder dann auch enorme Probleme in der Schule, durch die mangelnde Konzentration, aber auch im sozialen Umgang mit anderen. (mein Sohn wurde gemobbt)

Aus Erfahrung kann ich sagen, Tabletten allein helfen nur bedingt, eine begleitende Therapie finde ich sehr wichtig.

A


ADHS Diagnose - Tabletten nehmen?

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Zitat von Liaza:
Er leidet stark unter Depersonalisation, Panikattacken, Angst, Depression kann sich kaum konzentrieren, weswegen er überhaupt beim Psychater war.

Davon ist eigentlich nur die Konzentrationsstörung ein typisches ADHS-Symptom. Die anderen sind psychische Symptome als Folge von oder noch zusätzlich zu ADHS. Weitere typische ADHS Symptome wären Hyperaktivität und Impulsivität.
Welches Medikament hat er denn bekommen? Üblicherweise ist es der Wirkstoff Ritalin.

Hallo Liaza,

Bei deinem Cousin scheint sich ja einiges aufgestaut zu haben. Scheinbar redet er über seine Leiden, was schon mal sehr gut ist. Generell bin ich ein Befürworter von Behandlung unterstützt mit Medikamenten. Interessant wäre wie bereits erwähnt was für ein Medikament dies ist und für welche Störung. Sicher dürfen die anderen Leidensmerkmale nicht ignoriert werden, jedoch hängt oft das eine oder andere Leiden mit dem AD(H)S zusammen. Ich kann mir gut vorstellen das sein Arzt auch andere Symptome vorrangig angeht wie bei mir der Fall ist.

Ich selbst als auch mein Sohn leiden ebenfalls an ADS. Meiner Einschätzung nach weniger ausgeprägt, da wir unser Leben relativ gut meistern. Mein Sohn bekommt ein auf ihn abgestimmtes Medikament, welches er sehr gut verträgt und ihm, so weit ich einschätzen kann (getrennt lebend) sehr hilft in seinem Alltag klar zu kommen.

Angor hat ja bereits das Thema Therapie angestoßen was ich so absolut unterstreichen kann. Wir sind was das angeht leider auch noch am Anfang. Ich selbst suche momentan einen passenden Therapeuten.

Wird es irgendwann besser durch regelmäßige Einnahme von Tabletten?
Meiner eigenen Erfahrung nach wird es besser und einfacher. Die Tabletten müssen leider regelmäsig eingenommen werden. Es sei erwähnt das es bei der Verschreibung der Medikamente bzgl. AD(H)S Rückschläge geben kann. Sprich, lasst euch nicht verunsichern, falls er einzelne Medikamente nicht verträgt oder diese überhaupt anschlagen. Bei meinem Sohn hat zum Glück gleich die erste Verschreibung geholfen.

Ohne medikamentöse Behandlung wird es schwer im Alltag klar zu kommen und zumindest bei mir hätten viele unnötige Rückschläge vermieden werden können, eine passende Behandlung vorrausgesetzt. Eine unserer Therapeutinnen meinte mal provokant: Einem Kind die helfende Medizin zu verweigern welche sein Leiden mindert, ist fast schon fahrlässig. Sicher, eine provokante und kritische Aussage! Mit dem Hintergrundwissen bzgl. Austausch der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin wusste ich bereits das es halt nicht ohne funktioniert. Daher sehe ich die Medizin eher wie meine Herz Medis welche ich halt täglich zu mir nehmen muss!

Wie geht man mit einem Kind/Teenager dass ADHS hat um?
Ein sehr umfangreiches Thema und natürlich recht individuell. Primär, mit Geduld! Erkennen wann das Kind gerade abdriftet und wieder in das hier und jetzt holen. Mit Wutausbrüchen oder unwillkürlich auftretender Trauer und Sorge umgehen und bevor das Gefühl aufkommt aus dem Ausbruch holen. Wie gesagt sehr umfangreich! Zu dem Thema gibt es zum Glück etliches an Informationen im Internet um sich einzulesen.

Viel Erfolg und wenig Tiefschläge!

Ich habe heute auch die Diagnose ADHS für meinen Sohn bekommen. Ich bin gerade sehr verunsichert was auf uns zukommt. Aber ich bin froh dass wir die Diagnose haben. Ich hoffe ihm kann gut geholfen werden.

@Frigga was hat er denn für Schwierigkeiten bzw. wie geht es ihm?
Mein Cousin tut sich echt schwer, vorallem weil er gerade auch mitten in der Pubertät steckt, seine Eltern sind mit der Situation total überfordert.
Er hat Ritalin verschrieben bekommen aber noch nicht begonnen, da meine Tante Angst vor der Reaktion auf die Tabletten hat. Ich versuche sie umzustimmen aber bisher noch ohne Erfolg. Er ist auch in Therapie, hilft aber ohne Medikamente eher wenig..

Zitat von Liaza:
Er hat Ritalin verschrieben bekommen aber noch nicht begonnen, da meine Tante Angst vor der Reaktion auf die Tabletten hat.

Mit 15 sollte aber sein eigener Wunsch respektiert werden. Was sagt er denn dazu? Ich hatte früher Schüler, die mit den Tabletten sehr gut zurechtkamen. Ohne haben sie dauernd die Klasse gestört und ein normales Unterrichten für die Lehrer und ein ungestörtes Lernen für die Mitschüler unmöglich gemacht. Mit den Tabletten waren sie ganz normal.

Zitat von Schlaflose:
Mit 15 sollte aber sein eigener Wunsch respektiert werden. Was sagt er denn dazu? Ich hatte früher Schüler, die mit den Tabletten sehr gut zurechtkamen. Ohne haben sie dauernd die Klasse gestört und ein normales Unterrichten für die Lehrer und ein ungestörtes Lernen für die Mitschüler unmöglich gemacht. Mit ...

Mein Sohn bekam ab der 2. Klasse Ritalin. Mit 15 Jahren wollte er sie nicht mehr nehmen, er meinte sie bringen ihm nichts und er wollte nach seine Aussage keine Dro. mehr nehmen.

Ich habe seine Wunsch akzeptiert, meiner Meinung nach haben die Tabletten schon was gebracht in Bezug auf seiner Konzentration und Lernfähigkeit, aber Null im Umgang mit seinen Ängsten, Depressionen und seinen sozialen Schwierigkeiten im Umgang mit Mitschülern bzw. später im Versuch, im Arbeitsleben durchzustarten.

@Liaza Er ist jetzt in der zweiten Klasse und hat hauptsächlich schulische Probleme. Er stört den Unterricht und ist oft geistig abwesend. Zeigt aber trotzdem durchweg gute und sehr gute Leistungen. Zuhause ist er nicht wirklich anstrengend. Wir haben einen guten Weg gefunden mit seinen Macken klar zu kommen. Deshalb ist die Diagnose ADHS für uns Zuhause jetzt eigentlich nicht mehr als das er nun seinen Stempel hat. ‍️ Nur wie es in der Schule weiter gehen soll macht mir große Sorgen. Ich habe gerade erstmal die Schulpsychologin angeschrieben, mit der ich schon länger in Kontakt stehe. Die wird sicher wissen wie es weiter gehen kann.

Halli Hallo

Ich hatte seit dem Jahreswechsel Probleme mit einem Zahn bekommen, den ich durch eine emotionale Belastung im Schlaf durch Knirschen zerbrochen habe.

Nach etlichen erfolglosen Zahnarztterminen mit Fehldiagnosen wurde das Problem schließlich identifiziert.

Leider hatte ich mich bis dahin schon in eine Spirale aus Angst und Verunsicherung hineingesteigert. Ich hatte IBUs genommen und die hatten meine Angst nur noch schlimmer gemacht.

Nachdem der Zahn gezogen werden musste, entzündete sich die Wunde, was ungefähr weitere 4-5 Wochen gedauert hat und ich wieder mehrfach die Woche beim Zahnarzt saß und Bereitschaftsdienste abgeklappert hatte.

Am Anfang hatte ich Paracetamol genommen (die mich irgendwie traurig machten) und dann wieder IBUs, weil ich dachte die Paracetamol helfen nicht genug.

Einerseits wurde ich mit der Zeit immer getriebener, ängstlicher, panischer und andererseits entwickelte sich dadurch auch eine Gastritis (laut Befund wohl durch ein paar Tage IBUs, Stress, Rauchen), die ich bis heute mitziehe und weswegen ich im KH war und wieder etliche Rennerein zum Arzt in Kauf genommen habe.

Im Grunde hat sich meine Aufmerksamkeit nur noch auf meine körperlichen Symptome gerichtet und ich war gedanklich permanent damit beschäftigt, eine Lösung zu finden.

Nun ist es so, dass ich Escitalopram und Duloxetin mehrere Tage ausprobiert habe. Beide haben die Problematik mit dem Magen jeweils nur weiter angefacht und die Behandlung musste abgebrochen werden.

Aktuell ist es so, dass ich praktisch nichts außer Tavor nehmen konnte, weil das scheinbar auch den Magen beruhigt - oder meine Beachtung des Problems idk.

Jedenfalls hat mein nicht weniger durcheinander wirkender Psychiater jetzt anhand des Lebenslaufs, meiner jahrzehntelangen Betäubungsmittelerfahrungen (primär Canna. und Alk.) und einem Test (den ich selber ausgefüllt habe) die Diagnose ADHS gestellt.

Er macht die Diagnose auch für mein aktuelles Verhalten/Selbstwahrnehmung verantwortlich, dass ich innerlich permanent angespannt bin, getrieben, überdreht, obwohl ich nach außen paradoxerweise ziemlich ruhig wirke.

Ich war schon vorher symptomatisch eher ein ängstlicher/ungeordneter Mensch, dem zu viel Trubel schnell Probleme bereitet hat (Ohrensausen, Schwindel usw) aber was ich gerade erlebe passt in keine Erfahrung, die ich gemacht habe.

Ich habe, obwohl ich körperlich total platt bin Einschlaf- und Durchschlafstörungen, Angst vor diesem einsaugenden Gefühl des Einschlafens.

Ich bin permanent im Kopf bei meinen körperlichen Problemen und wohne praktisch schon beim Psychiater/Ärzten.

Ich könnte am Tag mehrere dutzend Kilometer laufen, so viel Unruhe, Druck wie ich spüre.

Ich stehe unter Daueranspannung und wenn ich dann mal runterkomme, werde ich enorm ängstlich, habe ein Kältegefühl, Benommenheit, Brain Fog. Als wenn der Blutdruck abspackt.

Mich stressen dann plötzlich Dinge ungemein, die vorher normal waren. Fernseher, Vögel zwitschern, Musik. Im Grunde alles was auch nur etwas aufgeregt wirkt. Unter Spannung kann ich einkaufen, aber wenn ich ruhiger werde (abends) bekomme ich Panikattacken dabei.

Ich bekomme sofort eine Art krisseln/vibrieren/elektrisierung im Kopf/Körper.

Was ich mich jetzt frage ist - ist die Diagnose ADHS damit als Grundlage meiner aktuellen Problematik gegeben?

Denn da ich dieses Ausmaß nicht kenne und meine Hausärztin meint, es sei unplausibel, dass ich innerhalb von 3-4 Monaten eine Schilddrüsen/Nebennierenproblematik entwickelt hätte (und keine Grundlage für eine Überweisung sieht), frage ich mich warum ich/mein Körper sich so überzogen verhält.

Wenn ich die hiesigen Beschreibungen von Angststörungen und Depressionen lese, klingt das idR alles etwas anders und nicht so überdreht.

Ich bin sowohl innerlich agitiert als auch gleichzeitig erschöpft - nur habe ich eben Angst vor diesem Zustand, der sich dann einstellt, weil ich mich dann...komisch fühle. Als würde ich gleich zusammenfallen.

Kann das ADHS als Triebfeder sein oder nicht? Ich bin mir unsicher.

Ich habe enorme Angst/und Druck, weil der Körper nicht genauer untersucht wird, aber die Ärztin meint es gibt keinen Grund dafür, weil TSH, Blutbild soweit iO ist und es alles nach Psyche klingt, aber nicht dem Körper.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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