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Bei einem Angstanfall rät mein Thera die Augen zu schließen und zb, wenn man grade sitzt, sich genau darauf zu konzentrieren, wie sich die sitzfläche am rücken und am po anfühlen, wie die füße fest auf dem boden stehen, etc.

Es geht also schlicht und ergreifend darum, die Aufmerksamkeit von den wahrgenommenen Symptomen zu anderem, von der Aufmerksamkeit nach innen zu einer Aufmerksamkeit nach aussen zu lenken.

Ja, einen gute Übung! Oder einfach auch nur zu spüren wie der Körper sich anfühlt...den Stress im Körper, die Anspannung einfach nur erstmal wahrnehmen -jetzt grade wo du das hier liest-, dass hilft schon sehr. Das kann man übrigens den ganzen Tag über immer mal wieder machen: Innehalten und spüren wie gestresst oder angespannt oder auch relaxt der Körper ist, wie man atmet etc.. Das wäre dann schon sowas wie eine Minuten/Sekundenmeditation. In dem Buch was ich vorgeschlagen hatte, sind ganz viele dieser Übungen/Meditationen drin, das sollte jeder was finden, hier nochmal der Titel:

Meditieren in 3 Minuten von David Harp udn Nina Feldmann

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Achtsamkeit lernen Erfahrungen - im hier & jetzt bleiben

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ich habe mich gestern mal etwas ausführlicher mit diesen achtsamkeitsübungen auseinander gesetzt und ich muss sagen , ich werds auf jeden fall mal testen um zu sehen wie es sich für mich anfühlt . im thalia habe ich mir auch schon ein buch mit einer CD angesehen , das ganz ihteressant war !!

Wie soll denn Achtsamkeit generell gehandhabt werden?

Handelt es sich bei Achtsamkeit um das aktuelle Bewusstsein im Kopf oder ist hier durchaus auch gemeint, dass Achtsamkeit das Bewusstsein und das Greifbarmachen in einem größeren Rahmen beinhalten kann, also inklusive Notizen und ggf. Kenntnis von Struktur und Inhalt von Datenquellen + geeignete Werkzeuge zur Erschließung dieser?

Zitat von Azure:
Wie soll denn Achtsamkeit generell gehandhabt werden?

Indem Wahrnehmung ohne Bewertung stattfindet.
Dementsprechend gibt es viele Möglichkeiten achtsam zu sein, aber keine allgemein gültige.
Primär geht es ja auch nur darum im Hier und Jetzt zu sein und dabei soll die Übung helfen.
Eine Übung könnte sein, einfach die Augen schließen und hören was gerade zu hören ist. Das aber eben ohne ein Geräusch mit einer Bewertung zu versehen, also ob es ein nerviges ist, oder ein schönes. Dabei kommen natürlich auch andere Gedanken auf und die soll man eben ebenso ohne Bewertung ziehen lassen und wieder auf das einfache hören zurück kommen. Das ist alles andere als einfach, wenn man schnell genervt ist oder generell Gedanken weiterdenken muss, oder eine Logik dahinter sehen muss um etwas zu tun, was lediglich der reinen Wahrnehmung dient.
Nach mittlerweile zwölf Jahren in denen ich immer wieder versuche nur wahrzunehmen, gelingt mir das auch nicht immer, aber immer besser.
Wem Hören nicht als geeignet erscheint, kann auch sehen, atmen, gehen, schmecken oder riechen oder ganz was anderes nehmen, auf dass die reine Wahrnehmung gelegt wird und dann x mal damit scheitern um es dann erneut zu versuchen, bis es dann mal klappt, oder eben nicht.

Danke für das Feedback, Disturbed. Für mich ist eben oft der Punkt, dass sich beim Wahrnehmen, Fallenlassen in Gedanken gefühlt große Datenmengen in Form von Informationen, Plänen, Wünschen anderer ansammeln...

Ich kenne Beobachtermeditationen, wo es darum geht, die Gedanken ziehen zu lassen. Ich habe aber manchmal auch spontan gute Einfälle während dem Leeren des Gehirns. Inzwischen war ich an der Stelle anbelangt, dass die Gedanken, wenn sie wichtig sind bestimmt wieder kommen würden. Dies half, mich fallen zu lassen. Ab und an ist es aber dann doch so, dass ich gerne am liebsten schreiben würde und teilweise dann auch wiederum spontan das Bedürfnis habe, wieder zu recherchieren, wenn Gedanken in sich unvollständig sind - was bei mir ja häufig vorkommt.

@Azure
Meine spontane Meinung ist, Achtsamkeit zu praktizieren dürfte für Dich sehr schwer sein. Denn das Hier und Jetzt zu erleben scheint Dir insofern nicht möglich, da Du schon weiter denkst oder zumindest Probleme hast, nicht weiter zu denken. Das ist aber ja nicht unbedingt unnormal, weil es tatsächlich einfacher ist, auf Reize zu reagieren, als sie nur als Reize wahrzunehmen. Wenn’s juckt, kratzt man sich üblicherweise, weil das so in einem steckt. Das Jucken zuzulassen, ohne dabei etwas zu denken oder zu reagieren ist so nicht von hause aus angelegt. Heutzutage ist es ja auch kaum mal möglich, sich Reizen einfach nur hinzugeben, bei der herrschenden Reizüberflutung und dem Fomo Syndrom, das Menschen auch gerne an den Tag legen. Bei Achtsamkeit „verpasst“ man aber eben etwas. Nämlich all das, dem man sich nicht widmet, während man lediglich nur wahrnimmt.

Danke für deine Einschätzung. Ich kenne einiges: komplett leeren Kopf, freigeschaufelten Kopf, Gedankenrasen, Unbewusster Druck auf Grund von Dingen, die anstehen, aber auch bewusstes stillsitzen und wahrnehmen von Geräuschen, Druckstellen, Schmerzen wo ich mich dann auch innerlich fragte ob das noch im Sinne des Erfinders war und dann diesen Gedanken auch wieder nach hinten schickte.

Komplett frei von Gedanken war ich selten. Eher mal Gedanken überlagert im Sinne von ich denke gerade nichts oder auch mal I'm not the body, I'm not even the mind in Dauerschleife.

Von Leo von actualized.org [https://youtu.be/7LscnZCzdak?si=TdpgrJv106wKxCMH] übernahm ich auch mal den Gedanken, einfach mal nicht zu versuchen, den Kopf auszuschalten, sondern die Gedanken während einer Meditation unkontrolliert weiter laufen zu lassen.

Zitat von Disturbed:
Meine spontane Meinung ist, Achtsamkeit zu praktizieren dürfte für Dich sehr schwer sein.

Ich bin auf jeden Fall motiviert, achtsam zu sein. Wohlwissend, dass für mich teilweise noch unklar ist, was Achtsamkeit ist und was es mir im Endeffekt bringt

Gestern Nacht schlief ich nach anfänglicher Aufmerksamkeit mit diesem Video ein: widerum actualized.org zum Thema Awareness: [https://youtu.be/ugvMqHkUO-0?si=U_Zl1rLi-uHLXaWd]

Vielleicht um das noch einmal in den Kontext Achtsamkeit zu bringen: Meine Gedanken sind ja durchaus etwas, was mir im hier und jetzt bewusst werden kann, auch wenn sie sich mit Zukunft oder Vergangenheit beschäftigen.

Zitat von Disturbed:
Bei Achtsamkeit „verpasst“ man aber eben etwas. Nämlich all das, dem man sich nicht widmet, während man lediglich nur wahrnimmt.

Ne, bei Achtsamkeit nimmt man wahr, was eben gerade ist. Da kann man nichts verpassen. Achtsamkeit ist ja nicht nur hinsitzen und hören, riechen, sehen......, das ist ja nur eine Übung um ein Gefühl für Achtsamkeit zu bekommen.

Du kannst dich allem widmen und gleichzeitig achtsam sein (wenn man es kann , ich kann es auch noch nicht).


Zitat von Disturbed:
Indem Wahrnehmung ohne Bewertung stattfindet.

Ich glaube, das ist der entscheidende Satz und mit dem ohne, da haben wir so unser Problem. Daher hatte ich es mir eine zeitlang zur Aufgabe gemacht, meine Bewertungen aufzudecken/wahrzunehmen. Ich denke es wäre gut, wenn ich das auch mal wieder mehr in den Vordergrund rücke.



Zitat von Azure:
Ich habe aber manchmal auch spontan gute Einfälle während dem Leeren des Gehirns. Inzwischen war ich an der Stelle anbelangt, dass die Gedanken, wenn sie wichtig sind bestimmt wieder kommen würden. Dies half, mich fallen zu lassen. Ab und an ist es aber dann doch so, dass ich gerne am liebsten schreiben würde und teilweise dann auch wiederum spontan das Bedürfnis habe, wieder zu recherchieren, wenn Gedanken in sich unvollständig sind - was bei mir ja häufig vorkommt.

Ich schreibe mal meine Gedanken (vermutlichen Bewertungen) zu diesem Text

Gute Einfälle - positive Bewertung
Achtsamkeit wäre die Wahrnehmung eines Einfalls

dem Leeren des Gehirns - positiv, weil sonst würdest die Übung vermutlich gar nicht machen
Achtsamkeit wäre das Wahrnehmen, was in meinem Gehirn passiert, wenn ...

Gedanken, wenn sie wichtig sind - Bewertung der Gedanken
Achtsamkeit nimmt nur die Gedanken wahr und ordnet sie nicht ein

Dies half, mich fallen zu lassen. - Unterliegt vermutlich auch einer positiven Bewertung, weil du Hilfe nimmst um es zu tun, also willst du es tun, weil du es gut findest.
Achtsamkeit nimmt nur wahr, ob man sich fallen lässt oder nicht, aber misst dem keinerlei Vorteile oder sonstiges bei.

Gedanken in sich unvollständig sind - negative Bewertung

Gedanken sind einfach Gedanken und nur wenn wir aufhören sie in irgendeine Schublade stecken zu wollen, hören die Gedanken irgendwann auf und wir sind in der Lage allgemein achtsamer zu werden. Also unser Umfeld anders wahrzunehmen.

Zitat von Azure:
Komplett frei von Gedanken war ich selten.

Ich persönlich glaube nicht, dass das überhaupt möglich ist, völlig frei von Gedanken sein zu können, außer man ist besinnungslos, oder eben tot.
Darum geht es aber nicht bei Achtsamkeit. Es geht darum, dahin zurück zu kommen wieder die jeweilige „Übung“ zu machen, die es erlaubt das Hier und Jetzt wahrzunehmen.
Natürlich denke ich, dass ist ein Rasenmäher, wenn ich einen höre. Aber dass ich denke das es ein Rasenmäher ist, liegt daran, dass ich weiß wie sich einer anhört. Ich könnte aber auch überlegen, ob es vielleicht doch was anderes ist und auch dass wäre nicht im Sinne der Übung.
Wenn ich aber noch nie einen Rasenmäher gehört habe, dann höre ich ein schnarrendes im Ton schwankendes Geräusch und idealerweise denke ich nicht nach, wer oder was dieses Geräusch erzeugt. Weil es auch egal ist, wenn sich rausstellen würde, dass es ein Gokart war, der das Geräusch gemacht hat.

Beim achtsamen Sehen ist man auch eher konditioniert zu bewerten was man sieht und das wäre dann ungünstig, weil es die reine Wahrnehmung beeinflusst. Sehe ich eine Frau, könnte ich sofort bewerten, ob sie mir gefällt oder nicht. Ich könnte aber auch einfach nur sehen, was sie trägt, wo sie steht, wie groß sie ist, welche Haarfarbe sie hat, was sie in der Hand hält, kurzum, was ich eben sehe, wenn ich sie ansehe.

In dieser Form, wie du es gerade beschreibst, @Disturbed ist das dann aber nur als Übung gedacht...

Bewertung schaffe ich vermutlich nie auszuschalten, auch wenn ich hier im Forum einer derer bin, die gefühlt am lautesten dafür plädieren, Dinge nicht zu bewerten.

Allein jetzt während ich dies schreibe, dabei ein Rauschen, Gezwitscher und Ticken wahrnehme, entsteht dabei der Gedanke, dass es sich um ein *gutes* und freies Gefühl handelt.

Ich frage mich, weshalb ich reine Achtsamkeit betreiben sollte - ausser als Übung [wobei es dann ja wieder einen Zweck haben würde]

Zitat von hereingeschneit:
Also unser Umfeld anders wahrzunehmen.

Dies ist etwas, was ich tatsächlich immer wieder versuche. Es hat etwas mit einem meiner Leitsprüche Erleben und Erfahren zu tun...

Es ist dennoch in ein Wertesystem eingegliedert.

Zitat von Azure:
Vielleicht um das noch einmal in den Kontext Achtsamkeit zu bringen: Meine Gedanken sind ja durchaus etwas, was mir im hier und jetzt bewusst werden kann, auch wenn sie sich mit Zukunft oder Vergangenheit beschäftigen.

Könnte insofern stimmen, wenn Du dann wahrnimmst, dass Du Dich gedanklich eben mit der Zukunft beschäftigst ohne zu bewerten. Also beispielsweise nicht überlegst, ob das jetzt gut ist, oder nicht. Wenn Du Dir beispielsweise als Übung vornimmst, ich denke an meine Zukunft und es käme ein Gedanke zur Vergangenheit, oder dass Du gerade lieber ein Eis essen willst, dann wäre die Übung dabei, diese Gedanken ziehen zu lassen und wieder an deine Zukunft zu denken. Und vor allem nicht darüber nachzudenken, wieso habe ich jetzt an Eis gedacht, wo ich doch an meine Zukunft denken wollte.

Es gibt eine Übung, von 1 bis 10 zu zählen und zwar so, 1 plus 1 ist zwei, zwei plus 1 ist drei, usw. und wenn ein anderer Gedanke kommt, wieder von vorne zu beginnen. Klingt leicht, aber wenn man es ehrlich bis 10 schafft, dann war man überaus achtsam, solange dies gebraucht hat. Dabei darf dann aber auch wirklich kein anderer Gedanke dazwischen sein, wie „es zieht gerade“, „die Uhr tickt“, „die Nase juckt“ und was man sonst so denkt, dass nichts mit dem zählen zu tun hat. Denn schnell könnte man da ja bewerten, wie blöd das ist, dass man gerade gedacht hat, als die Nase juckte, soll ich mich kratzen und dass wäre schon eine Bewertung.

Deswegen ist Achtsamkeit so schwer. Und wenn man bei der Zählübung bis 3 kommt, schon ein richtiger Erfolg, wenn man nach der Übung dann wieder bewertend denkt und Revue passieren lässt, was man da gerade tat.

Zitat von Disturbed:
Ich persönlich glaube nicht, dass das überhaupt möglich ist, völlig frei von Gedanken sein zu können, außer man ist besinnungslos, oder eben tot.

Es geht auch gar nicht darum überhaupt keine Gedanken zu haben. Ein Teil davon, als Übung, beinhaltet das BEWUSSTE Loslassen negativer Gedanken und somit zur Gelassenheit zu finden. Meist richtet man dabei seine Gedanken auf etwas anderes, etwas positives oder aber reales (Farben, Geräusche, Gerüche usw). Es geht viel mehr darum, in unserer Psychologie, dass wir unsere Gedanken bewusst lenken und kontrollieren können. Somit verspüren wir dann weniger Ängste zb.
Beim Ziehenlassen von Gedanken, stellt man sich zb vor das jeder Gedanke, der aufkommt wie eine Welle im Meer verschwindet. Man denkt also trotzdem!
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Zitat von Azure:
Ich frage mich, weshalb ich reine Achtsamkeit betreiben sollte - ausser als Übung [wobei es dann ja wieder einen Zweck haben würde]

Das fragen sich viele Menschen, denen Achtsamkeit nahe gebracht wird, meist ja das erste mal, im Rahmen eine Therapie oder in einer Klinik. Deswegen ist das auch für viele nichts womit sie etwas anfangen können, weil eben im Grunde keine Handlung daraus erwächst, die einen Sinn machen könnte. Und natürlich ist es eine Übung und nichts weiter.

Wenn diese Übung dazu führen würde, sich selbst zu regulieren, bei einer krankhaften Angst oder depressiven Episode, statt nur auf Medikamente zu setzen, dann hat sie einen Nutzen. Sie hat keinen Nutzen, wenn sie nicht hilft, so wie auch Medikamente keinen haben, wenn sie nicht helfen. Kurzum der Zweck muss einem klar sein, ob er durch Achtsamkeit erreicht wird, zeigt sich dann, oder eben auch nicht. Den Zweck infrage zu stellen, bringt eher nichts und dann kann man es an sich auch lassen.

Ok, dann siehst du es auch als Mittel zum Zweck, und bist da ähnlich pragmatisch wie ich unterwegs...

Zitat von Gaulin:
Ein Teil davon, als Übung, beinhaltet das BEWUSSTE Loslassen negativer Gedanken und somit zur Gelassenheit zu finden. Meist richtet man dabei seine Gedanken auf etwas anderes, etwas positives oder aber reales (Farben, Geräusche, Gerüche usw). Es geht viel mehr darum, in unserer Psychologie, dass wir unsere Gedanken bewusst lenken und kontrollieren können. Somit verspüren wir dann weniger Ängste zb.

Das ziehen lassen von Gedanken ohne Bewertung ist die Kunst dabei. Nicht ob Du sie als positive oder negative Gedanken bewertest und deswegen nur die negativen ziehen lassen möchtest um ein Wohlgefühl zu empfinden. Dabei geht es darum, alle die nicht ins Hier und Jetzt passen ziehen zu lassen, die eben abwegig sind, weil Du Dir vorgenommen hast, jetzt höre ich einfach nur die aktuell im Hier und Jetzt stattfindenden Geräusche.

Ob am Ende eine „allgemeine“ Gelassenheit steht und die dass ist, was einem im Leben hilft, würde sich dann zeigen. Es wäre dann aber eine, die man bewusst im Hier und Jetzt erlebt und so wahrnehmen würde, ohne Gedanken, ob das nun gut oder schlecht wäre, gerade gelassen zu sein.

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Dr. Reinhard Pichler
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