@Pauline333
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob dir diese Info hilft, weil das tatsächlich eine sehr sehr persönliche Entscheidung ist, aber ich versuche es mal.
Ich bin vor drei Jahren wieder eine sehr schwierige Angstphase reingerutscht, bei der ich auch wusste, dass sie beruflich Ausfallzeiten nach sich zieht. Ich habe mich dann entschlossen, über meinen Schatten zu springen, und meine Angststörung bekannt zu machen. Der Hauptgrund war, weil ich keine Lust mehr hatte, dem Gefühl von Scham, die damit einhergeht, weiter nachzugeben. Ich wollte auch, von diesem Lebenspunkt an, die Spreu vom Weizen trennen, sprich, diejenigen an meiner Seite halten, die mich auch in meinen schwächsten Zeiten annehmen, und die anderen ihre eigenen Wege gehen lassen. Ein weitere Grund war, dass ich mir Hilfe erhoffte. Ich arbeite als Sonderpädagoge/Lehrer. Da ist es hilfreich, wenn man bei der Stunden- und Pauseplanung etwas auf dieses Handicap achten kann.
Jetzt ist es in meinem Falle so, dass meine Chefin bisher in einem ganz hohen Maße mir entgegen gekommen ist, meine KollegInnen auch großen Rückhalt bieten, die SchülerInnen sehr dankbar sind, dass nicht nur sie Schwächen zeigen, sondern auch ihr Lehrer. Auch Nachbarn und Bekannte reagieren durchweg verständnisvoll und entspannt, wenn ich das mal erwähne.
Natürlich kann das auch anders laufen, vielleicht hatte ich nur Glück. Aber vielleicht lohnt sich ein wenig Mut auch für dich und gibt dir die Chance, andere Menschen als wichtige Stütze zu sehen. Damit würde dein Mann ganz automatisch den Mittelpunkt in deinem Blickfeld verlassen.
26.10.2022 18:47 •
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