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Zitat von Holger-:
Hallo @Pauline333, du beschreibst eigentlich keine Angst, sondern Erwartungsangst (auch als Angst vor der Angst bekannt). Diese ist typisch u.a. für ...


Du hast Recht! Das ist eine Erwartungsangst! Interessanterweise fühlt sich Erwartungsangst besser an als Angst. Ich glaube, in einer Begriffsanpassung liegt Potenzial, danke!

Zitat von Cbrastreifen:
Einkaufen ist lästig, wenn man es dann irgendwann das erste mal wieder alleine kann, ist es fast wie ein Olympiasieg. Irgendwie auch eine schöne Lehre in echter Demut.


Wahre Worte! Das trifft's!

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Abhängigkeit von Partner in Angstsituationen - Tipps?

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Zitat von Islandfan:
Im Grunde genommen hilft dauerhaft nur die Konfrontation. Ich war früher auch in einer ständigen Angst, nachts allein in unserem Haus sein zu ...


Boah, genau vor so einer Situation (Mann plötzlich im KH oder schlimmeres) habe ich aktuell so Angst. Wahnsinn, dass du das überlebt hast und es dich so viel weiter gebracht hat.

Ja, du hast Recht, man darf den Partner nicht einengen. Ich versuche es für meinen Mann möglichst uneinengend zu halten. Es ist auch voll in meinem Sinne, mich so schnell wie möglich freizustrampeln.

Das schaffst du. Wichtig ist, dein eigenes Leben im Rahmen deiner Ehe für dich aufzubauen. Sich gegenseitig Freiheiten zu gönnen und loslassen können. Ich weiß, das ich nicht leicht, aber irgendwie machbar.

Zitat von Islandfan:
Das schaffst du. Wichtig ist, dein eigenes Leben im Rahmen deiner Ehe für dich aufzubauen. Sich gegenseitig Freiheiten zu gönnen und loslassen ...


Das kann ich üblicherweise sehr gut. Ich liebe es sonst, allein zu sein und brauche meinen Mann sonst nur für Handwerkstätigkeiten im und ums Haus

Ich verstehe es selber nicht, dass ich in meinen Krisenzeiten so auf ihn angewiesen bin

In Krisenzeiten füreinander da sein, ist ja was anderes und richtig. Nur muss es auch Ausgleiche geben, in denen jeder wieder für sich Kräfte sammeln kann. Ein dauerhaftes Ungleichgewicht führt zu Unzufriedenheit. Ab und zu allein sein zu können ist eins der schönsten Dinge im Leben, finde ich.

Zitat von Pauline333:
Meine Horrorvorstellung ist, dass ich unterwegs vor Angst tichtig ausflippe und dann in die Geschlossene


Hihihi kenne ich, aber wie du sagst das wird nicht passieren. Sobald die Angst da ist, sind die Gedanken einfach nicht mehr rational.

Hast du dich sonst jemand anvertraut, so richtig, wie es dir geht?
Ich nicht, ich denke oft das könnte helfen.

Zitat von Islandfan:
Ab und zu allein sein zu können ist eins der schönsten Dinge im Leben, finde ich.

Schön gesagt. Und absolut richtig.
Eine der wenigen positiven Auswirkungen meiner akuten Angstphase vor drei Jahren war, dass ich mich plötzlich total mit meinen Gefühlen von Einsamkeit konfrontiert sah. Gefühle, die meine Kindheit berühren, weil ich schon früh einen Mangel an Schutz und Geborgenheit vermisste und mich deshalb immer nur draußen, in Peer Groups und Cliquen aufhielt. Erst durch das Gefühl der Isolationsangst habe ich mich gezwungen gefühlt, viel mehr für mich selbst nach ureigensten Bedürfnissen loszugehen und zu unternehmen, was ich will. Gerne auch alleine! Ins Kino, in Konzerte, ins Schwimmbad, in die Natur. Wohin auch immer. Das hat mir viel Selbstgefühl zurückgegeben und meine Einsamkeit in einem neuen Licht erscheinen lassen. Weniger bedrohlich und viel wohlwollender, appellierender.

Zitat von TanjaDe:
Hihihi kenne ich, aber wie du sagst das wird nicht passieren. Sobald die Angst da ist, sind die Gedanken einfach nicht mehr rational. Hast du dich ...


Meine Familie inkl. Schwiegermutter wissen in Gänze Bescheid und eine enge Kollegin und meine engsten Freunde auch. Im privaten Bereich gehe ich ziemlich offen mit vielem um. Verstellen wäre mir zu anstrengend.

Beruflich sieht das anders aus, deswegen ist es für mich im Büro auch deutlich anstrengender als im Home Office.

@Pauline333
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob dir diese Info hilft, weil das tatsächlich eine sehr sehr persönliche Entscheidung ist, aber ich versuche es mal.
Ich bin vor drei Jahren wieder eine sehr schwierige Angstphase reingerutscht, bei der ich auch wusste, dass sie beruflich Ausfallzeiten nach sich zieht. Ich habe mich dann entschlossen, über meinen Schatten zu springen, und meine Angststörung bekannt zu machen. Der Hauptgrund war, weil ich keine Lust mehr hatte, dem Gefühl von Scham, die damit einhergeht, weiter nachzugeben. Ich wollte auch, von diesem Lebenspunkt an, die Spreu vom Weizen trennen, sprich, diejenigen an meiner Seite halten, die mich auch in meinen schwächsten Zeiten annehmen, und die anderen ihre eigenen Wege gehen lassen. Ein weitere Grund war, dass ich mir Hilfe erhoffte. Ich arbeite als Sonderpädagoge/Lehrer. Da ist es hilfreich, wenn man bei der Stunden- und Pauseplanung etwas auf dieses Handicap achten kann.
Jetzt ist es in meinem Falle so, dass meine Chefin bisher in einem ganz hohen Maße mir entgegen gekommen ist, meine KollegInnen auch großen Rückhalt bieten, die SchülerInnen sehr dankbar sind, dass nicht nur sie Schwächen zeigen, sondern auch ihr Lehrer. Auch Nachbarn und Bekannte reagieren durchweg verständnisvoll und entspannt, wenn ich das mal erwähne.
Natürlich kann das auch anders laufen, vielleicht hatte ich nur Glück. Aber vielleicht lohnt sich ein wenig Mut auch für dich und gibt dir die Chance, andere Menschen als wichtige Stütze zu sehen. Damit würde dein Mann ganz automatisch den Mittelpunkt in deinem Blickfeld verlassen.

Zitat von Holger-:
@Pauline333 Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob dir diese Info hilft, weil das tatsächlich eine sehr sehr persönliche Entscheidung ist, aber ich ...


Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte. Ich finde es super, dass du das so gemacht hast und es zu einer win-win-Situation geworden ist.
Ich muss da für mich noch drüber nachdenken. Für mich persönlich könnte Offenheit u.U. nachteilig werden mit Blick auf potenzielle, weitere Karriereschritte, wobei ich gar nicht sicher bin, ob ich (irgendwann) noch mehr Verantwortung überhaupt haben will...

@Pauline333
Klar, wenn du beruflich noch weiterkommen möchtest, empfiehlt sich das nicht. Dann würde ich das zur Zeit auch eher für mich behalten. Viel Glück!

Ich finde, Privat ist Privat. Solang es die Arbeit nicht einschränkt, muss es dort keiner wissen.

In meiner alten Stelle hat meine direkte Vorgesetzte in der ganzen Abteilung verbreitet das ich stationär gegangen bin.
Ich habe dann dort gekündigt, da ich da keinen Fuß auf dem Boden mehr bekommen hätte und auch nicht mehr dort arbeiten wollte.

Wo ich jetzt bin habe ich es nicht kommuniziert und ich werde den Teufel tun dort irgendwas zu sagen.

Liebe Pauline, du entscheidest wer was weiß und/oder wissen sollte.

@Grace_99
Das ist natürlich ein boshafter Vertrauensbruch. Sowas sollte nicht passieren.
Gut, dass du die Konsequenzen gezogen und die Zügel wieder in die Hand genommen hast…

Zitat von Windy:
Den kann man auch mit Videos zu Hause vorm Bildschirm machen, da ist man im geschützen Rahmen.

Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Mein Problem ist nicht das rausgehen sondern dass ich Angst vor der Bewegung an sich habe wenn ich alleine bin, es könnte ja zu viel sein oder was auch immer passieren

Zitat von Pauline333:
Ohje, tut mir leid für dich! Hast du jemanden an deiner Seite, der dir in diesen Situationen Sicherheit vermittelt? Zuhause hast du alleine keine ...

Doch das Problem hab ich auch wenn ich zuhause alleine bin. Wie jetzt gerade. Wir leben in einen Mehrgenerationenhaus. Normal ist immer jemand da. Nur heute bin ich im home Office und allein, mein Partner ist ca. 1 Stunde entfernt in der Arbeit, der Rest weit weg. Ich muss ständig dran denken dass ich eventuell umkippe und mich niemand findet etc

Zitat von Panicgirl221:
Doch das Problem hab ich auch wenn ich zuhause alleine bin. Wie jetzt gerade. Wir leben in einen Mehrgenerationenhaus. Normal ist immer jemand da. ...


Uh, ja, das kann ich nachvollziehen. Hast du Skills, die es dir erträglicher machen?
Wie lange bist du noch allein heute? Versuche mal zu spüren, ob zwischendurch die Angst nachlässt bzw vielleicht sogar sowas wie normale Gefühle/Entspanntheit da ist und das dann als Erfolg verbuchen.

Ansonsten: Hast du gute Connections zu Nachbarn oder Kollegen, die du z.B. über Teams oder mit was ihr im Homeoffice arbeitet, erreichen könntest in einem (nicht eintretenden) Notfall?
Ich denke für mich immer, dass ich mir bei einem medizinischen Notfall immer Hilfe holen könnte, es sei denn der Notfall ist zu gravierend, dann wärs eh egal.
Aber mit großer Angst, Unruhe und komischen Gedanken würde ich nicht meine Nachbarn oder Kollegen um Hilfe bitten...
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Ich wollte noch vermelden, dass ich heute allein zur Arbeit gefahren bin! Meine Endgegnerstrecke. Mein Mann war allerdings im Auto hinter mir, aber immerhin nicht mehr im selben Auto. Bei der Rückfahrt fahren wir ebenfalls im Corso.
Wenn das die nächsten Male gut klappt, fahren wir zeitversetzt und im letzten Schritt dann unabhängig voneinander.

Geholfen hat mir zum einen der Gedanke von @moo , dass ich meinen Mann nicht länger als Anker haben will und, dass ich nicht an meine Angst gedacht habe, sondern an meine Erwartungsangst ( @Holger- ), das relativiert das Gefühl für mich und es fühlt sich dadurch weniger schlimm an.

Danke nochmal!

Super!

@Pauline333 meine Idee wäre positiver zu denken und sich ein anderes mindset anzueignen. Dazu gibt es zb 15 Punkte Pläne auf YouTube….

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Dr. Christina Wiesemann
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