Es ist eigentlich immer das gleiche:
Angst und Grübeleien führen zu Anspannung, Anspannung zu Schwindel und Benommenheit, das wieder zu mehr Angst, die zu mehr Anspannung und irgendwann ist alles Eins: Angst, Schwindel, Rücken- und Nackenschmerzen, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Benommenheit ...
Was mir letztlich geholfen hat:
1) Immer wieder den ganzen Tag über Nachfühlen und Prüfen:
- Bin ich irgendwo angespannt? Wenn ja: locker lassen (auch wenn es schwer fällt)
- Wie bewege ich mich? Wenn angespannt mit steifen Beinen (z. B. aus Angst vor Schwindel): locker lassen (auch wenn es schwer fällt)
- Wie sitze ich? Schultern hochgezogen? Nacken angespannt? Augen / Stirn angespannt? Wenn la: locker lassen, Schultern nach unten, Brust raus
- Wie liege ich? Habe ich wirklich meinen Kopf abgelegt oder bin ich so angespannt, dass der eigentlich 5mm über dem Kissen schwebt? Wenn ja: locker lassen, Kopf ablegen. Und überhaupt mal die Liegeposition überprüfen, grade wenn Schwindel usw. morgens schlimmer sind.
Wichtig bei all dem: wenigstens mal einen Tag lang IMMER UND IMMER WIEDER kurz nachfühlen – ihr werdet euch wundern, wie oft ihr irgendwelche Verspannungen feststellt. Die kurz zu lockern bringt m. M. n. mehr, als sich einmal am Tag für 30 Minuten zu entspannen – und den Rest des Tages dann wieder wie ein Flitzebogen rumzulaufen.
Irgendwann geht das in Fleisch und Blut über, und man schafft es automatisch sich kurz zu besinnen und den Körper zu lockern.
2) Wärme
Alles was warm ist, ist gut für den Rücken und Nacken. Wärmekissen, kuschelige Decke, Sonne (damit ist es ja leider wohl vorbei) und beim Duschen mal ein paar Minuten lang den Nacken, Rücken und Kopf mit warmem Wasser massieren.
3) Angst abbauen
Kümmert euch parallel um eure Ängste, die ja meist der Auslöser für die ganzen Probleme sind. Mit Therapie, Medikamenten, den richtigen Gedanken.
4) Physiotherapie, Osteopathie o. ä.
Wenigstens mal ausprobieren, manchmal wirkt das Wunder und man spürt wenigstens für eine kurze Zeit den Körper wieder so, wie es sein sollte.
5) Bewegung
Wurde ja schon angesprochen. Vor allem bei Schwindel: keine Angst vor Bewegung. Lieber kleine Ausflüge (und sei es nur durch die Wohnung) und dabei Punkt 1 beherzigen: Bin ich wirklich locker oder ist alles an und in mir angespannt?
Grade bei Schwindel neigt man dazu, den ganzen Körper anzuspannen aus Angst zu fallen. Dadurch können aber Füße, Beine, Gelenke, Muskeln usw. keine richtigen Informationen mehr über ihre Position, Stärke der Muskelspannung usw. an das Gehirn senden und der Schwindel wird schlimmer oder zumindest aufrecht erhalten.
Barfuss oder zumindest auf Socken laufen ist auch gut, um mal wieder ein richtiges Gefühl für den Boden zu bekommen, ebenso Gleichgewichtsübungen.
Ich bin so aus meinen Wochen und Monatelangen Phasen, bei denen ich kaum in der Lage war grade über die Straße zu gehen und mich den ganzen Tag wie in Watte gepackt gefühlt habe gekommen. Manchmal habe ich noch leichte Rückfälle, aber absolut kein Vergleich mehr zu vorher und heute weiss ich dann auch, was ich tun muss damit es wieder besser geht.
Viel Erfolg!
03.10.2024 06:19 •
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