Mein Name ist Marco bin 30 Jahre und leide vermutlich an einer Angst/Panikstörung mit Hypochondrie.
Dieses Forum hilft mir sehr oft in schweren Situationen und heute will ich meinen ersten Text selbst hier schreiben.
Ich habe schon seit ich denken kann schlimme Angst vor Krankheiten bzw vom Tod.
Hatte als Kind schon öfter diese Benommenheit aber in diesem Alter kann man sich noch leicht ablenken.
Und hat mich auch gefühlt auch nicht eingeschränkt
Mit 22 hatte ich das erste mal vermehrt mit richtigen Panikattacken zu tun. Ausgelöst wurden sie bei mir von innerer Unruhe und damit verbundenem hohen Ruhepuls
Ich war damals Single und hatte deshalb die Möglichkeit mich zuhause zu verkriechen. Ich ging zwar noch zur arbeit aber hab versucht jede Körperliche Anstrengung zu vermeiden( damals wusste ich noch nicht das es Panikattacken waren bzw. bin ich heute oft noch am zweifeln ob es nicht doch was körperliches ist) und dann nur nach Hause und im Bett gelegen.
Das ganze zog sich ein halbes Jahr hin bis ich endlich den Mut hatte mich zum Internisten zu schleppen.
Im innersten hatte ich abgeschlossen und war mir sicher eine tödliche Krankheit zu haben.
Es wurde damals ein 24 Stunden EKG, Belastungs EKG und ein Ultraschall und Blutbild gemacht.
Alles Top nur eine Leichte Aortenstenose wurde beim Ultraschall bzw beim abhören festgestellt.
Arzt meinte nicht schlimm und verschrieb mir einen Betablocker und ich soll einmal im Jahr zur Kontrolle kommen
Von da an waren meine Panikattacken verschwunden, da ich eine Erklärung für den teilweise Erhöhten Ruhepuls hatte
Die darauf folgende 7 Jahre war alles Top. dachte ich
Weiterhin hatte ich Angst und ein mulmiges Gefühl bei Körperlicher Anstrengung oder in Situationen wo im Falle eines Notfalls nicht schnell Hilfe möglich war.
Weiters hatte ich in diesem vermeintlich guten Jahren 2 mal über mehrere Monate sehr starke Krebsangst ( 1xRachenkrebs und 1x Lymphdrüsenkrebs.
Aber diese Ängste hatte ich ignoriert weil ich so froh war das diese Akuten Panikattacken verschwunden waren.
Im nachhinein haben mir aber auch diese Zeiten Psychisch sehr zugesetzt.
Mittlerweile habe ich einen Sohn 14 Monate alt und im August kam unsere Tochter zur Welt
Diesen Februar dann der Harte Fall auf den Boden der Tatsachen.
Um den Jahreswechsel hatte ich vermehrte Extrasystolen die ich Anfangs ignorierte.
Doch dann am 6. Februar morgens auf dem Weg zur Arbeit hatte ich im Auto die schlimmste Panikattacke meines Lebens.
Ich hatte eine heftige Salve von Extrasytolen und danach folgte Herzrasen mit Todesangst.
Ich wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht und es wurde ein Langes EKG(3 Stunden), ein Ultraschall und ein Blutbild gemacht.
Vier Stunden später wurde ich entlassen mit der Diagnose Panikattacke und leicht niedrigem Kaliumwert, was die Extrasystolen erklären würde.
Am nächsten Tag war ich natürlich sofort bei meinem Internisten und der Checkte mich komplett durch.
Ein paar Extrasystolen sonst nichts.
Gut dachte ich mir hab ich halt mal wieder eine Panikattacke, paar Bananen mehr fürs Kalium und dann ist gut.
Doch das war es nicht und ist es bis heute nicht.
Wir haben jetzt Oktober und ich war seitdem 7x in der Notaufnahme im Krankenhaus,3x beim Internisten, 1x beim Lungenfacharzt, 1x beim HNO und 1x beim Orthopäden und habe folgende Untersuchungen hinter mir:
7x EKG
2x 24 EKG
3x Herzultraschall
1x Belastungs EKG
7x Blutabnahme
CT Kopf
Gleichgewichtstest
Röntgen der gesamten Wirbelsäule
Durchleuchtung der Lunge und Lungenfunktionstest
und befinde mich in Gesprächstherapie.
Was mir im Moment am meisten fertig macht ist oft ein lang anhaltendes Benommheitsgefühl das ab und zu so stark ist das man glaubt : so und jetzt fällt man gleich um. Dazu so Adrenalinstöße. ich glaube zumindest das es so etwas ist
Das schlimme an dieser Benommenheit ist, dass auch das Notfallmedikament nicht hilft das mich sonst immer von den richtigen Panikattacken runterholt ( Diazepam)
Ich muss täglich 60km zur arbeit und 60 wieder Retour fahren, dadurch ist dieser Zustand und die Erwartungsangst die nach dem aufstehen kommt beinahe unerträglich. Ich hab mittlerweile sehr viele Minusstunden und Krankenstände angehäuft.
Ich bin vermutlich nur noch in der Firma da ich seit 8 Jahren dort einen sehr guten Job mache. Natürlich gebe ich in der Firma andere Gründe für meine Fehlzeiten an.
Dieses Lügenkonstrukt setzt mir auch sehr zu und am liebsten würde ich einfach alles hinschmeissen und mir etwas in meiner nähe suchen da auch die täglich 2-2.6 Stunden Autofahrt schon sehr lange auf die Nerven gehen.
Doch mit 2 Kindern überlegt man sich eben ob man einen Job aufgibt wenn man noch nichts neues hat.
Ich stehe nun vor der für mich so schwierigen Wahl mit Sertalin zu beginnen das mir bereits vor 3 Monaten verschrieben wurde ich aber einfach nicht den Mut habe es zu nehmen. Ich hab so sehr Angst vor tödlichen Neben oder Wechselwirkungen oder das ich dieses Medikament aufgrund meines noch nicht entdeckten Körperlichem leiden nicht vertrage und mein Herz versagt.
Was mir natürlich von allen Ärzten verneint wurde aber ich denk mir dann so: Naja Ihnen passiert ja nichts wenn ich drauf gehe die können alles sagen
Aber so wie es mir im Moment geht ist es untragbar.
Meine größte Angst ist das es etwas Körperliches übersehen wurde und ich irgendwann umfalle und das wars.
Sorry für den langen Text aber ich musste irgend wo mal wieder alles rauslassen
mfg Marco
02.10.2019 09:44 • • 27.11.2019 #1