ich bin wirklich sehr froh, diese Forum hier gefunden zu haben, um mir einiges von der Seele zu schreiben und um Mitleidende zu finden.
Vor allem das du bist nicht alleine hilft mir sehr viel!
Ich bin 28 Jahre und komme aus dem momentan sehr schön verschneiten Bayern.
Um weiter auszuholen und (hoffentlich) den ursprünglichen Grund meines Problems zu schildern:
Ich hatte im Juli 2016 einen schweren Motorradunfall. Eine Leitplanke hat mich im linken Oberkörperbereich getroffen. (War die ganze Zeit wach und hab alles mitbekommen, incl. Helikopter, OP Raum, Intensivstation)
Milz fast gerissen, Zwerchfell gerissen - Lunge kollabiert, 10 Rippen gebrochen, Rippenteil in die Lunge gestoßen.
Ich war dann 2 Wochen im Ausland im Krankenhaus, die konnten alles soweit gut wiederherstellen. Dann noch eine Woche in D, zweite Operation (Rippenstück aus Lunge entfernt, sehr kleinen Teil der Lunge entfernt). War einfach ein schreckliches Erlebnis.
Ergebnis: Milz genäht/geklebt, Rippen sind wieder zusammengewachsen, Zwerchfell genäht.
So, jetzt 1 Jahr und knapp 3 Monate später:
Seit ca. 6-8 Wochen jetzt, kam schleichend immer mehr ein Unwohlgefühl.
Die letzten 4 Wochen waren sehr schwer für mich. Angefangen mit Herzklopfen wenn ich einschlafen wollte oder nach der Arbeit auf der Couch lag. Herzstolpern mitten am Tag (schreckliches Gefühl!), Atemnot, enge im Hals, Druck auf der Brust kamen nach und nach dazu. Ich hab eine Woche versucht mit Baldrian zu helfen, und hab auch Johanniskraut genommen. Hat nicht so geholfen. (Vermutlich auch zu kurz eingenommen).
Ich war nun 14 Tage krank geschrieben und bin heute den ersten Tag wieder arbeiten. Hatte vor dieser kurzen Auszeit viel Stress in der Arbeit. Überstunden, 45h Woche, minütlich Telefonanrufe, unzählige Mails ect.
Nun möchte ich nur diese Woche vorüber bringen, um dann wieder 2,5 Wochen zu Hause mit meiner geliebten zu verbringen. (Betriebs-/Weihnachtsurlaub)
Ich konnte irgendwann gar nichtmehr einschlafen, bin mitten in der Nacht mit einer echten Panikattacke aufgewacht. (Herzrasen, vollgeschwitzt und Zittern am ganzen Körper). Das war einer meiner schlimmsten Momente, weil ich sofort mit einem Herzinfarkt rechnete.
Einschlafen konnte ich in dieser Zeit nur noch nach 2 B. am Abend. Mir wurde sofort klar, dass das nicht die Lösung sein kann. (Obwohl ich so oder so gerne am Feierabend ein Bierchen trinke).
Aktuell plage ich mich noch täglich mit Atemnot, Enge im Hals und Herzklopfen beim Einschlafen, Herzstoplern jeden 3ten Tag, herum. Ich weiß langsam nicht mehr weiter und weiß vor allem nicht was ich machen soll. Und vor allem weiß ich nicht, wie lange ich das noch aushalte...
Mein persönliches Gefühl sagt mir, ich möchte trotzdem erst bei sämtlichen Lungen und Herz-Fachärzten die Organe überprüfen lassen.
Ich hab immer wieder ein Herzstolpern, was mich dann erstmal 2 Stunden psychisch nieder schlägt und fertig macht.
Seit einer Woche hab ich Opiopram 100mg zu Hause. Ich hab angenfangen mit einer halben Tablette am Nachmittag. (Bin immer erst mittag aufgestanden, da ich krank geschrieben war). 10-12h und mehr schlafen war/ist überhaupt kein Problem.
Ich bin jetzt auf 2x 1/2 100mg Tablette gegangen. Ich hab gerade vor 30min wieder Atemnot gespürt und eine starke Enge im Hals. Hab dann 50mg Opiopram genommen und es wurde innerhalb 5min besser. Die zweite hälfte werde ich vermutlich um ca 18-19 Uhr nehmen müssen um den restlichen Tag zu überstehen.
Mein nächster sehr großer Schritt für mich, als ich mir mehr oder weniger eingestanden habe dass ich ein psychisches Problem habe, ist ein Termin beim Psychotherapeut am 09.01. Bin sehr froh dass ich mich zu diesem Schritt entschieden habe und erhoffe mir unendlich viel davon.
Ich möchte doch nur so unbeschwert leben wie vor dem Unfall oder auch das Jahr danach...
Wenn ihr Tipps habt in welche Richtung ich arbeiten könnte, gebt mir bitte bescheid. Ich habe das Gefühl dass sämtliche Hausärzte überfordert sind damit. Genau so wie ich!
Freundliche Grüße
Manuel
18.12.2017 10:28 • • 26.04.2018 #1