ich habe schon auf einen Beitrag hier geantwortet, möchte meine Situation aber noch einmal darstellen und mir den Mist von der Seele schreiben!
Ich bin 25 und habe mich noch nie mit dem Thema Angststörungen befasst und bin umso erstaunter, was ich hier alles lese.
Eigentlich würde ich sagen, dass ich ein glücklicher Mensch bin. Wenn ich nur nicht immer das Bedürfnis hätte, alles zu hinterfragen. Habe ich das richtige studiert? Habe ich in meinem Studentenleben etwas verpasst? Ich wollte immer was erleben, wieso wohne ich jetzt in so einem Kaff usw. Allerdings reduziert sich die ganze Fragerei immer wieder auf eine Frage: Liebe ich meinen Freund noch?
In manchen Situationen muss ich ihn nur anschauen und sage ja! Dann wiederum gibt es Momente, in denen ich denke, mhm, ist das die große Liebe?
Hinzukommt, dass ich in allen (!) meinen bisherigen Beziehungen große Zweifel hatte (insgesamt vier) und mich letztendlich getrennt habe. Ich habe mir immer gedacht: mensch, du bist noch jung, dann war er halt nicht der richtige.
Und dann habe ich IHN getroffen, ich war hin und weg und habe lange auf ihn gewartet (in der Zwischenzeit hatten wir beide was mit anderen) und 2009 sind wir endlich zusammen gekommen. Die ersten 10 Monate waren die schönsten meines Lebens (wirklich wahr, auch wenns albern klingt) und wir haben über unsere Zukunft usw. gesprochen. Er ist der erste, mit dem ich mir eine Familie vorstellen kann, eine gemeinsame Wohnung usw.
Und dann PENG. Im langersehnten Urlaub, von einem auf den anderen Tag kreiste da wieder die Frage in meinem Kopf. Ich war so entsetzt. Mir wurde heiß und kalt und ich konnte die nächsten sechs Tage nicht schlafen und nicht essen. Und trotzdem war es anders, als bei meinen vorherigen Beziehungen. Ich hatte mich schon vorher gefragt: wow, ist das Hammer, hoffentlich bleibt es für immer, genial, mal eine Beziehung ohne Zweifel! Und deswegen habe ich mir gesagt: dieses Mal lasse ich es mir nicht kaputt machen. Ich habe lange gebraucht, um die Gedanken zu akzeptieren und oft gelingt mir das auch. Manchmal - so wie heute, ich habe im Büro wenig zu tun - kommen sie aber wieder. Oft auch, wenn wir übers Zusammenziehen oder so reden, da er gerne hier bleiben möchte und ich gerne noch einmal in eine größere Stadt. Dann kommen die Zweifel wieder.
Ich hasse mich für diese Gedanken, ich wäre so gern immer glücklich. Und ich weiß, dass ich ihn will, aber dann sind da wieder die Gedanken.
Ich habe bereits viele Foren durchsucht und da stand immer: hör auf dien Herz. wenn man sich so eine Frage stellt, dann liebt man nicht. Trennung auf Probe usw.
Aber das hilft mir alles nichts. Denn
1. will ich mit meinem Freund zusammen bleiben (es ist alles perfekt: Freundeskreis, Familie, Unternehmungen, Hobbys, Humor und im Bett ist auch alles super) und
2. würde es in einer nächsten Beziehung auf haargenau das gleiche hinauslaufen.
Früher habe ich mich immer gefragt: warum können alle meine Freundinnen glücklich sein, wieso haben sie mr. right schon gefunden, wieso zweifeln sie niemals. Mittlerweile glaube ich zu wissen, dass ich eigentlich auch glücklich sein müsste, es aber nicht immer kann.
Glaubt ihr, dass das Gefühlschaos jemals wieder nachlässt? Ich habe Angst davor, niemals glücklich sein zu können. Ich möchte die Liebe so gerne auf Dauer wieder finden und nicht immer wieder zweifeln.
Mia
19.10.2010 09:11 • • 06.09.2014 #1