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Hallo erstmal,

danke im Voraus an jeden Einzelnen der sich den Beitrag durchliest.
Ich bin jung (mänl.), Anfang 20 und habe zur Zeit mit gewissen Problemen zu kämpfen.
Es fällt mir schwer meine genaue Situation zu beschreiben, da ich oft das Gefühl habe, mich selbst nicht zu verstehen.
Ich habe vor ca. einem halben Jahr eine Frau kennengelernt. Sie war in einer langjährigen Beziehung und hat ihren Partner damals für mich verlassen.
(war mir unangenehm). Wir waren anfangs nur Freunde und haben beide schnell erkannt, dass wir unzählige Gemeinsamkeiten haben. Ziemlich schnell hat sie mir gesagt, dass sie für mich etwas empfindet und einige Wochen darauf hat sie sich von ihrem Partner getrennt.
Tja, damals war alles einfach wunderbar und sozusagen das pure Glück.
Ich wollte ihr Zeit geben, damit sie sich von der Trennung erholen kann und sie sich nicht sofort in eine Beziehung stürzen muss. Jedoch waren wir ca 1 Monat später trotzdem fix zusammen. Für mich war das zwar nicht wirklich verständlich, aber sie meinte sie braucht keine Zeit der Trauer, die hatte sie schon und sie scheint damit auch Recht gehabt zu haben, denn es stellte nie ein Problem für sie da.
So bis dahin war alles mehr als in Ordnung und ich war wirklich glücklich.
Nach ca. einer Woche in der Beziehung wache ich auf und fühle mich schlecht... grundlos. Ich konnte nicht verstehen warum es so ist, kann ich jetzt auch nicht. Es ist mit dem Gefühl zu vergleichen als ob jemand der einem Nahe steht gestroben ist. Man ist einfach permanent traurig.
Ich hab versucht das Gefühl zu ignorieren... (das geht sowieso ned, .. nie)
Hab mich versucht dem Gefühl zu stellen, es zuzulassen, den ganzen Schmerz der einfach da ist. Tja wie ihr euch denken könnt hat meine Beziehung gerade mal ein Monat gehalten, denn länger hielt ich es einfach nicht durch (durchhalten ist hier genau das richtige Wort)
An alle die es nicht verstehen können (vllt. sogar alle), dieses Gefühl der Trauer, des Unglücks, die Niedergeschlagenheit und alles was ich sonst so rumgeschleppt habe hat dazu geführt, dass ich folgende Gedanken hatte:
Warum gehts mir so schlecht
Ich seh sie an und denk mir Warum bin ich so traurig wenn sie so glücklich ist
Oh mein Gott liebe ich sie überhaupt?
Sie gefällt mir nicht mehr
Ich muss hier raus, ich muss einfach nur Weg, brauche Abstand
(Obwohl ich mir eigentlich Nähe wünsche und mich dabei einfach nur wohl fühlen will)
Es ist ein echt schlimmes Gefühl wenn einem jemand sag, ich hab dich lieb, oder ich vermisse dich und man selbst ist einfach nur total kalt und fühlt nichts dergleichen. (obwohl es ja nicht immer so war)

Nach der Trennung (ihr gings total mies) war nicht wirklich Schluss wir hatten zwar keine Beziehung, aber wir haben uns so halt getroffen und alles begann von vorne. Ich war wieder glücklich und wir führten eine Art Pseudobeziehung über längere Wochen, d.h wir haben uns so verhalten als wäre es eine Beziehung, jedoch wars halt keine. Ich war damit wieder recht glücklich, hab meine Gefühle für sie wiedergefunden und wir versuchen es zur Zeit mit einer erneuten Beziehung. Tja 2 Wochen sind vergangen. Ich bin unglücklich,.. sehr, die Liebe wird sowieso wieder überdeckt von den ganzen miesen Gefühlen., so dass ich nie wirklich weiß ob sie überhaupt noch da ist. Es wirkt sich sogar auf meinen Körper aus (Stechen in der Brust/Herz, Enge).
Mir kommen oft plötzlich Tränen, es fällt mir schwer mich zu konzentrieren. 24h am Tag trage ich dieses Gefühl mit mir rum und auch meine ganzen Gedanken darüber, ich kann einfach nicht abschalten.
Ich kann mit meiner Partnerin darüber reden, über alles, sie ist die liebevollste und verständisvollste Person für mich überhaupt.
Drum will ich es einfach auf die Reihe bekommen, ich würde sagen ich habe ein sehr großes Ego und kann alles überwinden, was ich will, aber ob das für sowas gilt..

Bevor ich angefangen habe diesen Beitrag zu schreiben, wusste ich nicht ob ich überhaupt Angst vor Nähe/Beziehungen/Liebe oder sonstwas hab. Aber wenn ich es mir selbst so durchlese erübrigt sich diese Frage wohl. Ich weiß auch nicht obs überhaupt gut war das alles aufzuschreiben, da ich dadurch alles erst richtig manifestiert hab.

Achja falls ihr euch über den Nicknamen wundert... Solange ich mich wohl fühle bin ich total romantisch, da kanns schon passieren dass wenn man nach hause kommt, überall Duftkerzen stehen, deine Lieblingsblume auf dich wartet und im Hintergrund leise eine Kuschelrock CD läuft.

Falls jemand fragt, meine Eltern sind nicht geschieden und ich wurde nie misshandelt. Hatte mal eine 2 Jahre lange Beziehung in der ich auch nie zu 100% glücklich war. (und ich gegangen bin weils mir zu einengend war, im Gegensatz zu der jetzigen Situation hat meine damalige Partnerin mich wirklich sehr eingeengt.)

Danke nochmal fürs lesen, wenn meine Situation irgendjemand nachfühlen kann oder jemand einen Rat weiß, dann hinterlasst doch einen Beitrag.
... oder gebt einfach euren Senf dazu (ich mag den Ausdruck), hab auch nichts gegen eine direkte Art, da ich selbst auch so bin.

14.11.2009 15:29 • 03.10.2010 #1


19 Antworten ↓


Hallo Romeo,

nachvollziehen kann ich das nicht, ich habs leider eher von der anderen Seite her kennen gelernt. Als ich deinen Beitrag gelesen habe, wurd mir aber ganz wehmütig ums Herz, mein Ex hat wohl ähnliche Probleme, auch wenn er da Panik zu sagt.

Ich find es sehr gut, dass du das mal aufgeschrieben und manifestiert hast!! Du hast erkannt, dass es dich so, wie es bisher war, nicht glücklich macht, dass du etwas anderes möchtest! Es ist sehr gut, dass du mit deiner Partnerin drüber sprichst und dass sie dich versteht! Das ist doch eine Superbasis um etwas zu ändern!!

Ich kann dir natürlich auch nicht sagen, woher deine Ängste kommen oder was du dagegen machen sollst. Hast du schon mal über eine Therapie nachgedacht? Irgendwas steckt ja fest und will gelockert werden. Da ist eine Therapie denke ich ein guter Weg!

Ich danke dir jedenfalls für deinen Beitrag! Ich versuche zu verstehen, was bei BÄlern abgeht und bin für jeden Beitrag dankbar, der das Gefühl mal beschreibt!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und hoffe, dass du weiterkommst!!

GlG
Susi

A


Angst vor Beziehung/Nähe, oder was ganz anderes?

x 3


Danke für deinen Beitrag,
ja ich hab schon über sowas nachgedacht, aber da mir erst seit kurzem klar geworden ist, was ich überhaupt für ein Problem hab will ich ned gleich zu einem Therapeuten laufen, ich habe mir vorgenommen es alleine zu meistern. Wenn das nicht funktionieren will, werd ich mir natürlich Hilfe suchen.

Was in deinem Partner vorgeht ist folgendes denk ich mal:
Er liebt dich, ist sich dessen aber nicht immer sicher weil einfach die ganzen anderen Gefühle da sind. Wenn man dann denkt jetzt empfinde ich schon wieder nix schönes (in Momenten wo man davon ausgeht es sollte so sein) dann verstärkt dass nur das andere Gefühl und man ist schließlich in einem Teufelskreis (aus dem auch ich versuche rauszufinden)

Obs bei deinem Partner wirklich so ist, kann ich dir nicht sagen.

Zitat:
ja ich hab schon über sowas nachgedacht, aber da mir erst seit kurzem klar geworden ist, was ich überhaupt für ein Problem hab will ich ned gleich zu einem Therapeuten laufen, ich habe mir vorgenommen es alleine zu meistern. Wenn das nicht funktionieren will, werd ich mir natürlich Hilfe suchen.


Ja, das verstehe ich! Gut ist ja schon mal, dass du das für dich erkannt hast und was ändern möchtest! Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet aber aus dem Bauch heraus würd ich sagen, dass das funktionieren kann, wenn du ehrlich bist und sagst was in dir vorgeht.
Vielleicht hilft es, wenn du immer in den Momenten, in denen du merkst, dass es wieder hochkommt, es ansprichst und mit deiner Freundin beredest, woran es liegen könnte. Vielleicht lässt dich da ein Muster erkennen und da kann man dann gegen steuern bzw. dran arbeiten.

Ich finds super, dass du da ran gehst...bei meinem Ex kam leider nur ein kleiner Anflug und jetzt wird wieder so getan, als gäb es kein Problem, es wird wieder die Schneckennummer durchgezogen und ich steh vor dem Haus und komm nicht rein...naja...

Ich berede das Gefühl mit meiner Partnerin, jedoch ist das auch nicht immer so ratsam. Man muss bedenken, dass man den anderen automatisch mit in das Loch zieht, wenn er weiß, dass es einem schlecht geht und die Beziehung selbst vielleicht der Grund ist.

Bei mir is es mittlererweile so, dass ich das Gefühl auch habe wenn ich sie nicht sehe, eigentlich fast permanent, von daher ist es schwer nur darüber in gewissen Situationen zu sprechen. Ich weiß du wünscht dir von ihm, dass er dir sagt woher dieses Gefühl kommt, aber er weiß es selber nicht.
Ich kann dir nur raten, gib dir keine Schuld, denn du hast keine Schuld. Punkt aus.

Es ist einfach eine totale Belastung (man hält sich zwischendurch selbst für verrückt, nicht normal) und ich könnte natürlich wieder weglaufen. Aus irgendeinem Grund muss ich da jetzt durch! Und ich tue es nicht für sie (nicht nur jedenfalls), sondern weil ich selbst wieder glücklich sein will und eine Beziehung führen will.

L

Ja, und genau das ist die richtige Motivation! Alles andere wäre quatsch weil du ja nicht ihr einen Gefallen tun sollst sondern es soll ja für dich passen, aus dir rauskommen!

Nein, ich bezieh das nicht auf mich, das weiß ich jetzt! Ich find es nur so schade, dass er uns keine Chance gibt!

DU machst das und das find ich sehr gut! DU läufst nicht weg und ich bewunder das, kein schei.!
Mein Ex geht den (für ihn) einfachereren Weg und das ist doof. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er immer alleine bleiben will aber er schlägt diesen Weg ein. Ja, es kann sein, dass es halt doch an mir liegt aber das kam bei mir nicht so an. Dafür hat er sich einfach anders verhalten..ach, egal, geht ja hier nicht um mich

ich meinte das auch nicht, dass du sagen sollst ich fühl mich jetzt aus dem und dem Grund schlecht sondern schon so, dass du das einfach in dem Moment verbalisierst, ohne Angabe von einem Grund, den zu finden ist schwer, glaub ich wohl. Ok, wenn du das Gefühl durchgängig hast ist es schwer, das stimmt!
Ich kann jetzt nur aus der Partnersicht sprechen: ich fänd es gut, wenn mein Ex mir das sagen würde bzw. gesagt hätte. Klar, ist das seltsam wenn man selber eigentlich glücklich ist, aber man weiß was los ist und kann evtl. Warnzeichen erkennen oder verstehen, warum der Partner sich so verhält.

Ist echt für beide Seiten nicht einfach....

Hallo Romeo,

mich plagt im Moment genau das gleiche Problem, wie von Dir beschrieben. Hast Du denn ein gutes Ende gefunden...die schwere Zeit dieser kopf-zerbrechenden Fragen überwunden?!

lg
majortom

Hallo majortom,

es freut mich sehr dir sagen zu können:
Ja ich habe diese Zeit überwunden und bin mit meiner Freundin nun überglücklich.
Wir fliegen morgen eine Woche auf die Kanaren und lassen es uns so richtig gut gehen.
Wenn du so bist wie ich, werden dir diese Worte vielleicht helfen, denn ich habe damals verzweifelt nach Leuten gesucht die meine Situation nachvollziehen können und ein positives Ende für möglich halten. Ich hab nicht wirklich solche Leute gefunden, außer meine Freundin, die mir immer wieder gesagt hat, dass wirs schon schaffen. (tja gerade von der Person hilfts vielleicht dann nicht viel..)
Aber...
Es ist jetzt alles gut
Ich hatte weder eine Therapie noch Sonstiges
Ich habe meistens selbst nicht daran glaubt dass ichs schaffe,..
trotzdem ists mir gelungen.

Wenn du willst gebe ich dir gerne mehr Infos. Falls du nicht bis morgen Mittag antwortest schreib ich dir dann in einer Woche zurück.
Abschließend sag ich dir nur noch:
Ich hatte dass Gefühl durch die Hölle zu gehen, aber wenn ich darauf zurückblicke kann ich trotzdem OHNE ZWEIFEL sagen: Es hat sich ausgezahlt und war richtig so!

Ich wünsch dir noch viel Kraft, denn die brauchst du in so einer Zeit.

lg
Romeo

Hallo Romeo,

das freut mich wirklich zu hören und es freut mich natürlich für Dich, dass Du die ganzen Zweifel und bohrenden Fragen im Kopf überwinden konntest.
Vielleicht kannst Du mir ja ein paar Tips geben wie Du dich abgelenkt hast und die Zeit mit Deiner Freundin zusammen wieder genießen konntest.

Bei mir sind es im Moment immer wieder Phasen in denen es mir gut geht...ich bin allein und konzentriere mich auf mich...fange an sie zu vermissen und freue mich auch immer wieder auf die Zukunft die wir beide verbringen können. Das wechselt sich dann wieder ab mit Phasen in denen ich einfach keine Zukunft und keinen Ausweg aus diesem beklemmenden Gefühl sehe. Was mir Mut macht, ist dass ich mit ihr über alles reden kann und sie mir natürlich auch sagt, dass wir diese schlimme Zeit überstehen werden. Aber ich merke natürlich auch, dass sie das enorm belastet und wir dann immer etwas gehemmt miteinander umgehen.
Ich setze mich dann aber immer wieder selbst unter Druck wenn ich mit ihr zusammen bin, dass es mir doch jetzt bitte gut gehen sollte...dann mache ich mir Vorwürfe und drehe mich im Kreis.

Danke fürs zuhören...dein Erfolg hat mir natürlich wieder etwas Kraft gegeben.

lg
majortom

PS: Hoffe ihr konntet euren Urlaub genießen.

Bin gerade zurück vom Urlaub und kann noch nicht schlafen...
Also zu deinem Posting kann ich nur sagen, es könnte direkt von mir stammen.
Ich find es toll, dass deine Freundin deine Situation zu verstehen versucht und dich unterstützt, anders gehts gar nicht.
Danke unser Urlaub war sehr schön, aber trotzdem nicht so ganz reibungslos.
Ich hab jetzt meine Freundin 8 Tage lang 24 Stunden am Tag bei mir gehabt und da hab ich mich schon zwischendurch auch öfters unwohl gefühlt. (mit unwohl meine ich, traurig, kalt, lustlos, ... kennst du bestimmt)
Hab zwar gedacht, dass ich das alles schon hinter mir hab, aber anscheinend ists halt doch noch nicht ganz durchgestanden.
Aber das einzige was mir dann hilft ist drüber reden.
Warum es hilft weiß ich nicht, ich glaube es nimmt dir ein bisschen den Druck und dann musst du dich nicht weiter verstellen.
Ich sage dann sowas wie z.B.: Mir gehts nicht so gut,... ich fühle mich irgendwie schlecht/traurig und kann das hier grad nicht wirklich genießen. Woher das Gefühl kommt weiß ich leider nicht, aber ich glaube es hängt eben mit der Bindungsangst zusammen.
Dann sag ich noch, dass sie nichts falsch gemacht hat und dann müssens halt beide akzeptieren auch wenns hart ist.
Ich hab meiner dann auch gesagt, dass ich in solchen Situationen keine Liebesgeständnisse mag (weiß nicht obs bei dir so ist, aber die machens manchmal nur noch schlimmer). Am Besten du gibst ihr einfach ein paar Tipps, dass sie eben solche Sachen die es dir erschweren dann eben nicht macht,... wenn sie es wirklich versteht wird sie Verständnis dafür haben.

Ich kenne die Dinge die du beschreibst auch sehr gut inzwischen.
Man sehnt sich nach Nähe, doch sobald die Nähe da ist will man sie nicht, ist enttäuscht weil die Glücksgefühle nicht da sind, man fragt sich warum sie nicht da sind und setzt sich noch mehr unter Druck.
Zu dem Thema mit der Belastung deiner Freundin:
Was oft hilft ist, die Dinge geschickt zu formulieren. Ich hab meiner Freundin am Anfang öfters so etwas gesagt wie:
Es ist für mich halt alles sehr schwierig, aber ich glaube, der Grund warum du jetzt da bist, ist das ich mich meiner Angst/Problem stellen soll und wir das auch schaffen können.

Ich hab auch etwas heiklere Sachen gesagt wie:
Ich will auch nicht das Gefühl haben, dass du nicht ohne mich leben kannst, denn dass setzt mich nur noch mehr unter Druck

Für meine Freundin wars am Anfang besonders schwer, da sie oft das Gefühl hatte, ich schmeiß gleich alles hin, doch inzwischen kann sie schon sehr gut damit umgehen und es belastet sie nicht mehr so sehr.
Es ist halt natürlich eine Belastung für sie, aber du kannst sie davor nicht schützen, das würd es nur noch schlimmer machen. Find einfach heraus wieviel du ihr zumuten kannst.

Noch ein paar kleine Tipps:
- Wenn die Rederei nicht mehr hilft, dann hilft wohl nur noch ein bisschen Abstand und Zeit für dich alleine.
- Wenn du gerade in einer deiner Phasen steckst, dann fälle keine Entscheidungen und versuch einen kühlen Kopf zu bewahren. Ich weiß es ist hart, wenn sich zwischendurch alles falsch anfühlt, aber wenn dus überstehst wirst du immer wieder zu deinen Gefühlen für sie finden.
- Wenn du hin und wieder weinen kannst, dann weine einfach. Schmerzen die du dir aufsparst hindern dich auch daran andere Gefühle zu empfinden.
- Du kannst auch Bücher über Bindungsangst lesen und ein bisschen mehr darüber erfahren. Ich habe eigentlich nur ein Buch gelesen es heißt Jein. (gibts auf Amazon)
Hat vielen Leuten wirklich geholfen, aber mir eigentlich nur zwischendurch ein wenig Hoffnung gemacht.
- Kämpfe nicht gegen deine Ängste und gegen deine Gefühle und hasse dich nicht selbst dafür, akzeptiere sie und lebe mit ihnen, denn dann haben sie irgendwann den Grund weshalb sie da sind (was auch immer der sein mag) erfüllt und du hast irgendwann Ruhe.

Wenn du noch irgendwelche Fragen hast, oder einfach nur etwas berichten/loswerden willst, schreibs hier rein.
Ich antworte dir gerne.

lg

ohwei ich kenn das Gefühl. Man ist mit dem Partner zusammen doch später stellt sich heraus, das man ihn/sie nicht mehr liebt. Ich frage mich auch immer , wie das kommt? Und wenn man genug Abstand gewonnen hat und von neuem beginnt ist man wieder verliebt und später wieder nicht mehr. also es kann daran liegen das man nicht zuviel Nähe zulassen möchte und kann und dann schaltet der Kopf auf Alarm, weil es zu viel wird. Ich komme dann an den Partner nicht mehr ran, mir wird übel und kann dann nicht mehr küssen oder sonst was. Ich kann mich aber auch weder an Misshandlungen noch sonst was erinnern. Ich hatte noch nie lange Beziehungen , die längste war 11 monate gg

also versteh ich dich voll und ganz

Hallo Romeo.

Habe eben Deinen Beitrag gelesen. Ich kann Deine Gefühle absolut nachempfinden, denn mir geht es ganz genauso.

Im einen Moment bin ich himmelhochjauchzend, mir geht es gut, alles ist wunderbar. Im nächsten Moment bin ich einfach...traurig. Ganz ohne offensichtlichen Grund. Ich weine, fühle mich so derart mies. Dabei könnte/sollte/müsste ich so glücklich sein. Denn ich hab einen wunderbaren Partner. Zu schön um wahr zu sein - das triffts wohl am besten. Ich kenne diese Form von Bindung nicht, ich kenne es nicht dass es mir so gut geht. Es ist nun etwas noch nie zuvor da gewesenes.

Ich habe Angst ihn nicht zu lieben weil ich das Glück nicht (immer) empfinden kann. Doch immer wieder spüre ich wie sehr ich ihn liebe. Er ist der, mit dem ich zusammen sein möchte. Und trotzdem immer wieder diese Traurigkeit.

Ich hab hier gepostet weil ich eben genauso empfinde und Du weißt dass Du nicht alleine bist. Mir zumindest hilft es ein bisschen. So glaube ich etwas weniger dass ich verrückt bin...

Alles Liebe, Patricia

Hallo!

endlich gibt es Menschen, die dieses Gefühl auch kennen! Das erleichtert mich. Ich bekomme das traurige Gefühl oft an dem Punkt, an dem ein unverbindlicher Flirt in mehr hätte umschlagen können: Plötzlich innere Leere, tiefe Traurigkeit, Sprachlosigkeit, Lähmung.

Interessiert und erfreut habe ich gelesen, dass Ihr TROTZDEM durchhaltet und um die Beziehung kämpft. Denn ich frage mich natürlich auch: Vielleicht ist es auch ein richtiges Signal und mein Körper will mich vor diesem Partner warnen?
Allerdings hat ein Teil von euch sehr wohlwollende und verständnisvolle Partner. Das ist natürlich auch eine gute Voraussetzung.

Was mir (vorübergehend) geholfen hat: Das Gefühl zulassen und der Situation trotzdem mit gewissem Abstand beiwohnen. Das Beste war - und da kann ich den anderen zustimmen - drüber REDEN. Rechtzeitig gehen und zwischendurch meine eigenen Sachen und nicht die ganze Zeit am anderen kleben, hat auch etwas dabei geholfen.

Ich wünsche euch sehr, dass es sich zum Positiven entwickelt!

Liebe Grüße von Anni

Es freut mich wirkich sehr, dass so viele Menschen auf diesen Beitrag stoßen und ein kleines Stück ihrer Geschichte hier hinterlassen. Denn genau solche Dinge helfen dann diejenigen, die sich alleine fühlen und nicht wissen wieviele andere Menschen das gleiche Problem haben.

@Susi: Tja woran es liegt fragt sich wohl jeder der solche Probleme kennt. Vielleicht ist es Angst. Angst vor was? Angst vor Nähe? Angst vorm Verletzt-werden? Den einzigen Tipp den ich euch geben kann ist die Dinge hinzunehmen so wie sie sind. Ich glaube um diese Angst (wovor auch immer) zu verlieren, muss man sie zuerst akzeptieren und sie als Teil seiner eigenen Persönlichkeit anerkennen.

@Patricia: Ich finde es sehr schön, dass du so einen Partner gefunden hast.
Denk daran es gibt keinen richtigen, oder falschen Partner. Der Partner den ihr
gegenwärtig habt ist immer der richtige für diese Zeit. Du bist bestimmt nicht verrückt,
sonst wären vermutlich alle die hier reinschauen verrückt. Zu Beginn hab ich von mir
das Selbe gedacht. Ich kann dir nur sagen, Selbsthass macht das ganze nur um ein Vielfaches schlimmer.
Du bist nun mal so wie du bist und darfst dir Fehler und Ängste ruhig erlauben.

@anni: Tja beim Unverbindlichen da fühlen wir uns noch richtig wohl hmm?
Du fragst dich ob es nicht die Angst ist, die dich von einem Menschen fern hält, sondern
ein Warnsignal von deinem Körper. Eine frage die ich nur zu gut kenne!
Tja damit muss wohl jeder, der dieses Problem kennt fertig werden.
Ich handhabe das ganze so. Erstmal nicht gleich durchdrehen, wenn man sich mies fühlt oder Panik bekommt. Keine unüberlegten Entscheidungen treffen. Solange ich für mich persönlich das Gefühl habe etwas von dieser Beziehung zu haben, will ich sie auch weiterführen und bin bereit die zwischenzeitlichen Schwierikeiten auf mich zu nehmen.
Tja, so einen verständnisvollen Partner kann man auch als Zeichen sehen diese Hürde genau mit ihm/ihr zu bewältigen.

@alle: Danke für die Beiträge.

Liebe Grüße

Seit langen habe im Internet nach jemanden gesucht, der genau das Gleich durchmacht wie ich. Der sich genau die gleichen Fragen stellt...Der genau so fühlt wie ich und leider genau so verzweifelt ist.

Das zweite Mal in meinem Leben mache ich genau das durch, was hier beschrieben wurde. Das erste Mal hat es meine damalige Beziehung zerstört. Damals war ich allerdings jünger und habe es einfach irgendwie geschafft da raus zu kommen. Allerdings keine Lösung gefunden. Habe angefangen zu studieren, habe einen neuen Mann kennen gelernt und war glücklich.

Bis vor ein paar Wochen. Genau dieses gleich beklemmende Gefühl, die Panikattacken, dieses Fluchtgefühl und wieder konnte ich nichts anderes machen als zu sagen: ich kann dieses Beziehung nicht weiter führen. Doch mein Partner hat gesagt, dass er eine Entscheidung in diesem Zustand nicht akzeptiert und hat vorgeschlagen eine Pause einzulegen.

In dieser Pause befinden wir uns nun und ich habe tausend Fragen, die ich nicht beantworte kann. Am häufigsten drängt sich mir die Frage auf: Wenn du nicht bei ihm sein kannst, liebst du ihn überhaupt? Am Anfang der Pause war ich davon überzeugt, dass es besser ist sich endgültig zu trennen. Doch je länger die Pause ist, desto häufiger denke ich wieder an ihn, vermisse ihn und möchte in seiner Nähe sein. Und genau dann kommt wieder dieses Gefühl und macht alles zunichte. Es ist zum kotzen.

Das Problem ist: Ich kann es ihm nicht sagen, nicht mit ihm darüber reden. Was ist, wenn ich ihn doch nicht mehr liebe? Und ihm Hoffnung mache, um ihn dann wieder wegzustoßen...Gleichzeitig habe ich Angst mich auf eine erneute Beziehung einzulassen, weil ich Angst habe, dass es wieder passiert...Ich bin einfach verzweifel.
Das Schlimmste ist der Gedanke: Wenn man schon an seiner Liebe zweifelt, kann es doch keine Liebe sein.

Ich bin ratlos, habe tausend Fragen und keine Antworten...

Hallo aufdemweg

du hast gesucht und du hast gefunden! Die Fragen die du dir stellst schwirren wohl in unser aller Gedanken herum. Wenn du antworten findest, dann schreibe sie hier nieder.
Dann möchte ich gleich mal auf deinen schlimmsten Gedanken eingehen:
Wenn man schon an seiner Liebe zweifelt, kann es doch keine Liebe sein.

Das ist so nicht richtig. Wenn du daran zweifelst, dass sich die Erde um die Sonne dreht, so enspricht das noch lange nicht der Realität. Viele Leute haben daran gezweifelt und trotzdem hatten sie deswegen nicht recht. Was ich dir damit sagen will:
Wenn dich der Zweifel und deine anderen Gefühle überkommen, dann ist es so als ob du durch eine verschwommene Brille schaust. Du kannst nichts mehr klar erkennen und weißt nicht mehr ob du deiner Wahrnehmung trauen kannst. Schnell wird Liebe zu Angst, Nähe zu Enge, Glück zu Trauer. Legen sich nach einer Weile deine Zweifel wieder und legst du deine Brille sozusagen ab, dann siehst du alles wieder ganz anders.

Du hast Angst ihm wieder Hoffnungen zu machen, das verstehe ich voll und ganz.
Sobald du ihm Hoffnungen machst, setzt du dich dadurch selbst unter Druck. Unter diesen Umständen geht mal gar nichts. Wenn er es so nicht akzeptieren kann wie es jetzt ist, dann möchte er anscheinend erfahren was wirklich los ist.

Ich kann dir nicht sagen, dass es deine Angst ist, die an allem Schuld ist und du ihn wirklich liebst. Das kannst nur du feststellen, dafür musst du dich aber nochmal in die Höhle des Löwen wagen und dich auf ihn einlassen. Leute wie du und ich gaukeln sich selbst (manchmal) vor jemanden nicht zu lieben, aus Gründen wie: Angst, Selbsterhaltungstrieb, zu geringes Selbstwertgefühl,... usw.
Wenn es mit ihm wirklich weitergehen soll, musst du ihm einfach sagen was los ist.
Du wünschst dir Nähe und eine Beziehung, willst versuchen dich darauf einzulassen, kannst ihm absolut gar nichts versprechen, brauchst dafür Zeit und hast deswegen auch Angst es nochmals zu versuchen.
Wenn du ihn aufklärst, er sich nicht abschrecken lässt und er es trotzdem versuchen will, dann spricht doch nichts dagegen. Solltest du irgendwann feststellen, dass es einfach nicht mehr geht und du einfach nicht kannst, dann steht es dir frei zu gehen. Ohne schlechtem Gewissen und auch er wird dann wirklich verstehen können, dass er nichts falsch gemacht hat.

Ein letzter Tipp an alle die das hier lesen:
Hört auf eure Liebe an Maßstäben zu messen, bzw. mit 90-minütigen Hollywoodstreifen zu vergleichen. In den 90 Minuten bleibt leider keine Zeit die vielen Hürden und Probleme aufzuzeigen die sich in einem ganzen Leben abspielen!

Schreib gern mal wieder hier rein, wenn du ein paar Meinungen zu deinen tausend Fragen hören willst und halte uns auf dem Laufenden.

Liebe Grüße


EDIT: Wenn du daran zweifelst, dass sich die Erde um die Sonne dreht, so enspricht das dennoch der Realität.
Da ist mir oben wohl in meiner Eile ein Fehler unterlaufen.
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Danke für den schönen Vergleich mit der Sonne und der Erde!
Und auch danke, dass du dich mit meinem Gefühlschaos auseinandergesetzt hast! Hast du eigentlich inzwischen deines weiter entwirren können?

Das mit der Brille stimmt. Es ist nur schwer die loszuwerden, sie ist ja immerhin der Grund für die ganzen Gedanken. Nachdem ich deinen Text gelesen habe, habe ich viel nachgedacht und bin ein kleines bisschen weiter gekommen. Mir ist ein Satz eingefallen, den mir eine nah stehende Person in Bezug auf meine Beziehung gesagt hat: Dein Freund wird eh nicht der letzte sein. Und da die Beziehung zu meinem Freund momentan ernster wird (Zukunft, Zusammenziehen, sich für eine Region entscheiden), kam mir dieser Gedanke wieder in den Kopf. Warum solltest du mit ihm zusammen sein und es versuchen, wenn es doch eh zum scheitern verurteilt ist. Ich hätte nicht gedacht, dass mich dieser Satz so beeinflusst. Aber da ich es jetzt weiß, kann ich weiter daran arbeiten.

Ich habe auch endlich meinem Freund ein wenig Einblick in mein Gefühlsleben geben können. Das hat wirklich gut getan. Die innere Anspannung ist ein wenig weg. In guten Momenten kann ich mir sogar vorstellen die Nähe, die da auf uns zukommt, zuzulassen. Ich werde versuchen es wie du zu machen: Reden, zu verstehen geben was mir durch den Kopf geht und weiter kämpfen. Dabei hilft es mir sehr die Zeilen, die hier geschrieben wurden, zu lesen.

Ich habe auch begonnen mit einer Psychologin darüber zu sprechen. Ich hoffe, dass mich das auch weiter bringt und eventuell kann ich hier in diesem Forum ein paar Sachen weitergeben, die hoffentlich anderen Menschen helfen können. Denn ich bin sehr dankbar, dass hier Menschen sind, die meine Gedanken und Gefühle ernst nehmen und nachvollziehen können.

Hier scheint gerade die Sonne und ich denke daran, dass sich die Erde immer weiter um die Sonne dreht

Ich kann in zwischen besser mit meinem Gefühlschaos umgehen, mal sehr gut, mal weniger gut.
Zur Zeit fällts mir wieder irgendwie ziemlich schwer und das nervt.

Es ist toll, dass du deinen Freund einen kleinen Einblick geben konntest. Er wird auch ein wenig Zeit brauchen, bis er weiß wie er sich in gewissen Situationen verhalten soll.
Dass du dir sozusagen professionelle Hilfe gesucht hast, finde ich auch super. Ich persönlich habe auch zu Beginn überlegt mir Hilfe zu suchen, wollte aber schauen ob ichs auch aus eigener Kraft schaffe. Gib Ruhig ein paar Sachen weiter, es würd mich schon brennend interessieren was die Psychologin dir so rät.
Die Richtung die du da einschlägst hört sich sehr vielversprechend an. Nur weiter so.

Es gibt da eine Frage die mich zur Zeit sehr beschäftigt und zwar. Wie genau äußert sich die Bindungsangst bei euch, was sind die Symptome?
Ich bin dann ständig traurig und es fällt mir schwer ihre Anwesenheit zu genießen.
Außerdem sehe ich meine Freundin dann irgendwie mit anderen Augen. Ich achte auf ihr äußeres und beginne innerlich an ihr zu kritisieren (ich sprechs natürlich nicht aus). Dann schäme ich mich dafür und wenn die Phase vorbei ist sehe ich auch die Kleinigkeiten die mich störten nicht mehr.
Ich weiß nicht ob das normal ist, selbst wenn man Bindungsangst hat. Kennt ihr sowas? Seht ihr euren Partner auch manchmal anders? Was sind eure Symptome?

Lg
Romeo

Dass man seinen Partner ab und zu kritisch betrachtet, gehört denke ich genauso zu einer Beziehung, wie die ganzen schönen Seiten. Allerdings müssen glaub ich Menschen, die unter Bindungsangst oder Angst vor Nähe leiden, aufpassen, dass sie diese normalen kritischen Gedanken nicht als Grund nutzen, um dem Partner loszuwerden oder sich zu distanzieren. Denn sobald man diese Gedanken als unnormal einstuft, kann es sein, dass man ganz schnell in diese Spirale der negativen Gefühle reinkommt. Gerade nach einer gewissen Zeit in einer Beziehung verschwindet ja die sogenannte rosarote Brille. Und genau dann muss man wohl aufpassen, dass man auftretende kritische Gedanken nicht überbewertet. Du schreibst ja aber selber, dass du diese Kleinigkeit nicht mehr als Problem siehst, wenn du nicht mehr in der Angst steckst. Schämen musst du dich finde ich nicht, denn diese kleinen Zweifel sind 1. normal und 2. gehören sie scheinbar zu der Angst dazu.

Bei mir äußert sich diese Angst leider nicht nur in Traurigkeit, sondern auch in ausgewachsenen Panik-Attacken verbunden mit dem Gefühl: Was ist, wenn du ihn nicht mehr liebst? und dem Bedürfnis zu fliehen. Die Nähe kann ich dann auch nicht genießen, da die ganze Zeit die Gedanken überwiegen, ob das alles echt ist oder nur eingeredet. Ich möchte dann nur noch raus und weg aus der Nähe und ich beginne selbst das Bedürfnis meinen Freund zu berühren zu hinterfragen. Und dann finde ich auch tausend Gründe und Sachen, die ich kritisieren kann, nur damit ich weg kann und einen Grund für diese Gefühle habe.

Ich glaube das Problem ist, dass man alle negativen Gedanken viel zu schwer gewichtet, wenn man Probleme mit Nähe oder Bindung hat. Und diese Gedanken somit sogar als Auslöser dienen können. Was man dagegen tun kann, weiß ich allerdings auch nicht. Aber ich vermute, wenn man sich dieser Problematik bewusst ist, ist das ein Einfang.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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