Hallo Tanja,
der Herzkatheder ist wohl die sicherste Methode um organische Veränderungen (Gefäßverengungen etc.) am Herzen auszuschließen, aber auch die an letzter Stelle stehende Untersuchung.
Was für Befunde veranlassen denn diesen Eingriff? Ist vorher alles ausgeschöpft worden an Untersuchungsmöglichkeiten (EKG, Echo etc.)? Wenn da nichts Bedenkliches ist, sollte auch kein Katheder gemacht werden - ist immerhin eine invasive Untersuchung, auch wenn es ein kurzer Eingriff ist und tausendfach gemacht wird.
Ich frage so eindringlich, weil Du nichts darüber schreibst und weil bei mir selbst vor Jahren eine solche Untersuchung gemacht wurde. Ob das notwendig war, weiß ich bis heute nicht, habe aber berechtigte Gründe, das zu bezweifeln.
Die Untersuchung fühlt sich nicht schlimm an, nur unangenehm. Alles sehr technisiert und etwas unpersönlich, außerdem ziemliche Fließbandabfertigung (so war's bei mir in einem großen Herzzentrum). Für Gesundheits-Sensibelchen wie uns Hypochonder keine leichte Kost.
Du hattest nach dem Ablauf gefragt: Ich habe ein leichtes Beruhigungsmittel bekommen, dann eine örtliche Betäubung in der Leiste. Dort wurde die zum Herzen führende Vene (glaube ich, Arterie würde zu sehr bluten?) aufgeschnitten und dadurch ein Schlauch mit Kamera eingeführt, der dann langsam bis zu den Herzgefäßen vorgeschoben wurde. Das habe ich in mir gespürt, als wäre in mir eine gespannte Saite angzupft worden. Aber keine Schmerzen, war nur befremdlich. Dann wurde ein Kontrastmittel gespritzt. Dabei fuhr ein Röntgengerät über mir hin und her und ich musste immer mal die Luft anhalten, wenn eine Aufnahme gemacht wurde. War alles nicht schlimm und schnell vorbei. Die kleine Wunde in der Leiste wurde genäht und ich bekam ein Gewicht darauf und durfte für 24 Stunden nicht aufstehen
Ich hatte danach ziemliche Probleme mit dem Kreislauf - ich hab eh niedrigen Blutdruck und der ging danach noch mehr in den Keller. Nach ein paar Tagen war das wieder okay.
Wie gesagt, wenn die Indikation vorliegt, die sicherste Methode um bedrohliche Veränderungen am Herzen auszuschließen, oder auch gleich zu beheben. Wenn nicht, ist es doch ein wenig happig um nur mal zu gucken. Sollte es bei Dir nötig sein, versuche zu vertrauen (die Ärzte, die das machen sind Spezialisten und sehr erfahren darin) und freue dich danach darüber, dass Du jetzt sicher weißt, das alles okay ist oder darüber, dass Dir geholfen wurde.
Du hattest beim Schreiben Deinen Kleinen auf dem Arm? Meine Kinder waren damals auch noch sehr jung (Kindergarten und 1.Klasse). Es ist furchtbar, wenn man sich mit so lebensbedrohlichen Sachen wie Herzproblemen herumschlagen muss, wenn man für Kinder zu sorgen hat! Was mir da so alles durch den Kopf ging... Ich fühle echt mit Dir.
Ich hatte übrigens auch wahnsinnige Angst davor, obwohl ich da noch keine Herzangst hatte. Die hat sich erst durch die ganze Geschichte entwickelt
Aber wie Du siehst, hab ich alles überstanden. Wird bei Dir auch so sein!
18.06.2011 21:35 •
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