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Hallo zusammen

Ich würde gern einmal von euch eure Erfahrungen zur Psychoanalyse und/oder tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie hören. Mach dies nun seit ca. 90 Sitzungen (ca 2 1/2 Jahre) und es sind immer wieder Zweifel da, ob es was bringt. (Angst seit über 6 Jahren, Magen/Darm bezogen) Mal finde ich es geht gut, mal denke ich mir es geht nicht vorran, was sich dann in Depressionen äußert. In letzter Zeit habe ich öfters die Gefühl des vermeindlichen Stillstandes..das Gefühl auf etwas zu warten was vielleicht nie kommt.... (Der Gedanke, dass es so nicht weitergehen kann!)

Aus ein paar (Internet-)Quellen ist mir bewusst, dass es bei dieser Form der Behandlung lange dauert (i.d.R. 120 Stunden) bis sich ein Erfolg einstellt und ich möchte es auch nicht einfach aufgeben...

Egal wo man ließt (Bücher, Internet) ist die Verhaltenstherapie das Wundermittel, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Psychonalyse nicht helfen kann, sonst würde sie wohl nicht von der gesetzlichen KK bezahlt werden. Zudem machen diese Bücher bei mir im Moment nur mehr Angst.

Gibt unter euch welche, die erfolgreich eine Psychoanalyse/tiefenpsychologis Psychotherapie durchgestanden haben?
(Möchte noch keine speziefische Frage stellen, sondern vielleicht eure erfahrung hören)
Vielen Dank und Gruß,
H.J.S. (Homer J. Simpson)

12.01.2010 22:56 • 08.09.2017 #1


36 Antworten ↓


Ich sollte noch erwähnen, dass die Therapeutinn verhaltenstherapeutisch und auch tiefenpsychologisch Ausgebildet ist (und Ärztin ist).

A


Eure Erfahrung zur Psychoanalyse/tiefenpsychologis Psychoth.

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Ich halte von Psychoanalyse gar nichts.

Gut zusammengefasst ist die Kritik hier:
http://www.esowatch.com/ge/index.php?ti ... choanalyse

Und was Angst betrifft halte ich es wie K. Kraus:
Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält

Daß es die Krankenkassen zahlen ist bedauerlich, beruht aber sicherlich nicht darauf, daß jemals irgendeine Wirksamkeit nachgewiesen wurde:

In der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1993 veröffentlichten Studie zur Wirksamkeit der Behandlung psychischer Störungen[17] wird festgestellt, dass die dynamischen Psychotherapien (Psychoanalyse, tiefenpsychologisch fundierte Therapie u.a.) im Gegensatz zu ihrer derzeit noch bestehenden Popularität bei Patienten und Behandlern zumeist nicht wirksamer sind als ein Placebo.

Und der Verstand sagt: Man kann von Angst oder der Beschäftigung mit sich selbst loslassen, wenn man sich 3x pro Woche bewußt mit sich und seiner Angst beschäftigt.

Ich halte es nicht nur für nutzlos, sondern auch für potentiell schädlich.

na, was esowatch da zu tage bringt zum thema psychanalyse, das sicher mehr komplexe auseinandersetzung als das antun in oberflächliche klischees und halbwahrheiten benötigt, kann ja jeder selber beurteilen.

wenn du, lieber h.j.s eine persönliche erfahrung und einschätzung magst, schreib mir bitte ne pm. alles gute paulina

@paulina

Ich fürchte, die auf esowatch zitierten links (allen voran Induzierte Erinnerungen) sind keine Klischees oder Halbwahrheiten, sondern Tatsachen. Gerichtsverhandlungen gegen Therapeuten und haufenweise Therapiegeschädigte, von denen bis heute die meisten nicht mal einen feuchten Händedruck bekommen haben, sind vielmehr Tatsachen und keine Klischees.

Und die WHO ist auch nicht irgendein Kegelverein, sondern die Weltgesundheitsorganisation. Und wenn die festhält, daß das beste, was passieren kann, eine Placebowirkung ist, dann ist das vorsichtig ausgedrückt nicht gerade empfehlenswert.

Wenn Du fundierte Studien vorweisen kannst, die das widerlegen, nur zu. Das Problem an der Sache ist nur, daß es sie bis heute keine gibt, weil die PA-Szene Wissenschaftlichkeit weitgehend ablehnt.

Persönliche Einschätzungen und Erfahrungen können Wissenschaftlichkeit jedenfalls für eine objektiven Beurteilung durch andere nicht ersetzen.
Schließlich geht auch niemand über eine Brücke, weil ein anderer meint, daß er auch gefahrlos drübergegangen ist, sondern weil Statiker festgehalten und berechnet haben, daß sie sicher ist.
Wieso das bei der Seele eines Menschen anders sein sollte, weiß ich beim besten Willen nicht. Bei Angstklienten schon gar nicht, weil die brauchen keine obstruse Ansammlung von irgendwelchen konstruierten Gedankengebäuden (weil die bauen sie meist schon von ganz alleine auf), sondern einfache, klare Hilfestellungen.

Hi zusammen,

ich habe sehr umfangreiche Erfahrungen mit Tiefenpsychologie und Psychoanalyse, darunter zum Teil katastrophal schlechte mit einer Analytikerin, deren langjährige Behandlung mir sehr geschadet hat. Es ist aus Patientensicht so gut wie nicht zu durchschauen, ob die aktuelle psychoanalytische Behandlung gut (= zum Nutzen und Wohle des Patienten) läuft oder nicht. Ich bin damals an eine ideologische Hardlinerin geraten, die - obwohl noch nicht so lange dabei - doch ziemlich in der Tradition Freuds stand. Inzwischen bin ich wieder in tiefenpsychologischer Behandlung (VT habe ich durch und beherrsche ich recht gut) bei einer Psychotherapeutin und Analytikerin, mache aber keine Psychoanalyse bei ihr. Meine Erfahrungen bei ihr sind gut, sie hat mich außerdem zu Beginn der Behandlung darauf aufmerksam gemacht, dass bei agoraphobischen Symptomen eigentlich eine verhaltenstherapeutische Behandlung angezeigt sei.

Den Esowatch-Artikel finde ich allerdings nicht maßgebend, er bezieht sich ausschließlich auf die historische Psychoanalyse und auf die Person Freuds - jedenfalls alle Literaturquellen. Bei den Internetquellen ist mindestens eine mehr als zweifelhafte, nämlich die des Abzockers Luchmann. Für deutsche Verhältnisse eindeutig falsch sind die Angaben zum Beruf des Psychoanaylitikers. Zwar ist der Begriff als solcher tatsächlich nicht geschützt, so dass sich jeder so nennen darf. Aber zur Ausbildung an einem anerkannten Institut (und damit auch zur Kassenzulassung) braucht man entweder ein Psychologie- oder ein Medizinstudium und außerdem vor der Ausbildung zum Analytiker die Ausbildung zum Psychotherapeuten mit Fachkunde Tiefenpsychologie.


@ H.J.S.:

Grundsätzlich würde ich VT vorziehen, sofern es um den Umgang mit Symptomen geht. Damit kann die Lebensqualität nämlich recht schnell wiederhergestellt werden, wenn man an einen sorgfältigen Therapeuten gerät. Es ist auch nicht so, dass nur die psychodynamischen Verfahren ggf. Vergangenheit aufarbeiten und die VT nicht. Die Herangehensweise ist völlig unterschiedlich. Die VT geht wesentlich strukturierter und zielorientierter vor. Je nach aktuellem Therapieziel und Persönlichkeit des Patienten kann das nützlicher oder weniger nützlich sein. Bevor ich z.B. bei der Analytikerin Schaden nehmen konnte, hat sich nämlich eine Verhaltenstherapeutin an mir versucht und den Grundstein für die folgenden Therapieschäden gelegt. Sie hat mich unter Druck gesetzt und Therapie nach Schema F gemacht, meine Probleme dadurch verstärkt und eine Kettenreaktion des Therapieversagens ausgelöst. Andererseits konnte ich inzwischen verhaltenstherapeutische Methoden sehr gut (auch selbständig) anwenden, um im Alltag zu funktionieren. Mit meinen grundlegenden Problemen - auch den Folgen der Therapieschäden - fühle ich mich aber zur Zeit mit einer psychodynamischen Therapie wohler, weil dort der Fokus nicht so auf Funktionieren liegt wie bei der VT.

Liebe Grüße
Christina

Hallo,

ich überlege ja auch, ob ich eine tiefenpsychologische Therapie machen soll, mein bisheriger Verhaltenstherapeut hat das empfohlen, aber wenn ich die Beiträge von winston lese, finde ich das nicht gerade ermutigend...

Obwohl, ist es nicht auch die WHO die sagt, Gesundheit sei die völlige Abwesenheit von Beschwerden bei absoluter Zufriedenheit oder so ähnlich ?

Lg Berliner

@Christina

Ich finde den Artikel bei esowatch schon deshalb gut, weil er einer der wenigen ist, der auch eine kritische Seite beleuchtet. Die kritische Seite von PA oder PTim allgemeinen bekommen ja die wenigsten Klienten jemals zu Gesicht. Was ich sehr schlecht finde, weil sie sich so auch nicht schützen können.

Egal ob klassische PA oder moderne PA (was immer das auch sein mag) - es gibt weder einen Wirkungsnachweis, noch eine Schadenskontrolle (wie leider bei allen PTs).
Und das muß man den Leuten klar sagen, damit sie zumindest wissen, worauf sie sich da einlassen.

Faktum ist auch, daß die Seite Induzierte Erinnerungen keine Erfindung von ein paar Irren ist, sondern leider Realität. Die Gründerin wurde wie viele andere jahrelang geschädigt und als Tüpfelchen auf dem ihat sie auch noch den Prozeß gegen den Therapeuten verloren und sitzt jetzt auf einem Haufen Schulden. Leider auch kein Einzelfall, wie das Forum beweist.
Von Dingen, die Leuten eingeredet werden, ohne, daß es irgendeinen fundierten, realen Hintergrund hat, rede ich erst gar nicht. Das ist ja quasi Standard in der analytischen Therapie, denn wer kann heute bitte mit Sicherheit behaupten oder belegen, daß z.B. irgendetwas in der Kindheit schuld an Symptomen in der Gegenwart ist. Das kann man glauben oder auch nicht und ich fürchte, der blosse Glaube oder die Erkenntnis darüber wird einen keinen Schritt weiterbringen.

Und gemäß meiner eigenen Erfahrung frage ich mich ernsthaft, wie man Ängste, die sich durch Beschäftigung mit ihnen im Gehirn festschreiben und verankern, jemals loswerden will, wenn man sich im Rahmen einer PA 3x die Woche bewußt mit ihnen und mit sich selbst beschäftigt. Wie man an diesem Forum sehen kann, machen das die meisten ohnehin schon freiwillig den halben Tag und das ist in Wahrheit eines der Grundübel - zu dieser Erkenntnis ist aber kaum einer der Betroffenen bereit (und ich war es ja selbst auch jahrelang nicht).
Das muß mir mal jemand erklären, wie sich da die Angst im Gehirn löschen soll, wenn man sie 3x pro Woche neu ins Gehirn einschreibt und wahre Autobahnen von Neuronen damit baut.
Irgendwie kommt mir das dann im Rahmen einer PA so vor, wie wenn man einem Alk. noch eine Flasche Alk. in die Hand drückt und ihm einredet, daß er damit seine Sucht los wird.

Ich bin ja sicher niemand, der eine Brandrede für irgendeine PT-Richtung hält, aber im Falle von Angst scheint mir eine VT immer die sinnvollere Lösung zu sein. Aber auch nur dann, wenn sie darauf abzielt, den Betroffenen von der Beschäftigung mit der Angst weg zu führen und nicht, sie fleissig mit ihm weiter zu pflegen. Zweiteres machen ja leider auch die wenigsten Therapeuten, wodurch es nicht verwunderlich ist, daß dann Therapie dann oft nicht wirkt oder endlos in die Länge gezogen wird.

@Berliner
Die Schweinegrippe betreffend halte ich auch nicht alles für sinnvoll, was passiert ist (am allerwenigsten die Massenhysterie), aber ein größerer Schaden wäre es wohl, Gefahren zu unterschätzen, wodurch dann etliche Leute zu Schaden kommen.

Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten, das zeigt mir, dass ich anscheinend der einzige bin, der sich fragend der Thematik gegenüber stellt.

Den Artikel von esowatch habe ich nur überflogen. Muss gestehen, dass ich die ganze Seite etwas seltsam finde.
Es wurden im Verlauf hier zwei Punkte angesprochen die mich auch sehr bewegen: Überprüfbarkeit des Fortschrittes und Lebensqualität.

Ich bin ca. seit Mitte 2006 in der Therapie und habe die Sitzungen alle 1 oder 2 Wochen. Ich beziehe die Angst auf den Magen-/Darmbereich und habe keinen Punkt an dem festhalten könnte, dass die Therapie Fortschritte macht oder nicht.
Ich bin mir bewusst, dass die Therapie einige Zeit in Anspruch nimmt und möchte es nicht unversucht lassen, nur bin ich jetzt an dem Punkt angekommen an dem ich mich Frage, ob es wirklich noch Sinn macht?!

Habt ihr schon eine komplette Therapie hinter euch

Zitat von winston:
@Christina

Ich finde den Artikel bei esowatch schon deshalb gut, weil er einer der wenigen ist, der auch eine kritische Seite beleuchtet. Die kritische Seite von PA oder PTim allgemeinen bekommen ja die wenigsten Klienten jemals zu Gesicht. Was ich sehr schlecht finde, weil sie sich so auch nicht schützen können.

Egal ob klassische PA oder moderne PA (was immer das auch sein mag) - es gibt weder einen Wirkungsnachweis, noch eine Schadenskontrolle (wie leider bei allen PTs).
Und das muß man den Leuten klar sagen, damit sie zumindest wissen, worauf sie sich da einlassen.
Das Problem mit dem Artikel ist m.E., dass er ganz einfach nicht von (heutigen) psychodynamischen Verfahren handelt. Es ist so, als würde man sich in der Diskussion um moderne Antidepressiva auf die Kritik an der Lobotomie berufen.

Zu modernen psychodynamischen Ansätzen: Sie stimmen darin überein, dass es ein dynamisches Unbewusstes gibt, das das Verhalten neben den bewussten Impulsen und Entscheidungen beeinflusst. Das kann übrigens experimentell nachgewiesen werden. Ferner wird frühen Erfahrungen insbesondere mit nahen Bezugspersonen für die weitere Entwicklung der Persönlichkeit eine besondere Bedeutung beigemessen. Und man versucht, über die psychoanalytische Technik (freies Assoziieren, Traumdeutung, Interpretation von Fehlleistungen etc.) an die unbewussten Inhalte ranzukommen, um sie durch die dann bewusste Beschäftigung sinnvoller einordnen zu können.

Zitat von winston:
Faktum ist auch, daß die Seite Induzierte Erinnerungen keine Erfindung von ein paar Irren ist, sondern leider Realität. Die Gründerin wurde wie viele andere jahrelang geschädigt und als Tüpfelchen auf dem ihat sie auch noch den Prozeß gegen den Therapeuten verloren und sitzt jetzt auf einem Haufen Schulden. Leider auch kein Einzelfall, wie das Forum beweist.
Es ist zweifellos ein Riesenproblem, dass Patienten so ziemlich in jeder Psychotherapie ihrem Therapeuten in gewisser Weise ausgeliefert sind. Vertrauen sie ihm und ihr Vertrauen wird missbraucht, ist der Schaden katastrophal. Können sie sich nicht anvertrauen, bleiben sie auf ihren Problemen sitzen.

Zitat von winston:
Das ist ja quasi Standard in der analytischen Therapie, denn wer kann heute bitte mit Sicherheit behaupten oder belegen, daß z.B. irgendetwas in der Kindheit schuld an Symptomen in der Gegenwart ist.
Deshalb meine Kritik an dem Artikel. Dort steht:
Zitat:
Es ist jedoch unplausibel, von diesem Faktum ausgehend darauf zu schließen, dass alle sexuellen Erfahrungen der Kindheit im späteren Leben Probleme verursachen werden, oder dass alle Probleme im späteren Leben, einschließlich sexueller, auf Kindheitserfahrungen zurückgehen würden. Für keine dieser Vorstellungen gibt es einen Beweis.
Es gibt auch niemanden, der solche Vorstellungen vertritt, nicht einmal Freud persönlich hat das so behauptet. Das gehört sicher zu den populärsten Irrtümern über die Psychoanalyse und ihre Geschichte.

Zitat von winston:
Und gemäß meiner eigenen Erfahrung frage ich mich ernsthaft, wie man Ängste, die sich durch Beschäftigung mit ihnen im Gehirn festschreiben und verankern, jemals loswerden will, wenn man sich im Rahmen einer PA 3x die Woche bewußt mit ihnen und mit sich selbst beschäftigt.
In einer PA würde man versuchen, sich mit dem Unbewussten zu beschäftigen und dadurch eben nicht die ausgelatschten Pfade nachtrampeln, sondern die Seitenwege erkunden. Das braucht natürlich Zeit, die jemand mit einer akuten und schweren Angstsymptomatik nicht mitbringt. Und in einem solchen Fall ist die Analyse oder die tiefenpsychologisch fundierte Therapie dann idiotisch, zumal die Introspektion mindestens vorübergehend die Symptome verstärken kann. Es ist ein weiteres, schweres Problem, dass die wenigsten Therapeuten ihre Patienten vorher über die Vorgehensweise ihres Verfahrens aufklären bzw. über Alternativen informieren.

Liebe Grüße
Christina

ich schliess mich Christine an
Winston: ich führe keine diskussion aufgrund zweifelhafter und unseriöser internetquellen.. alles gute Paulina
HJS-danke für PN.

Nun, ich könnte hier noch weiterschreiben, aber mir selbst würde das wohl am allerwenigsten bringen. Andere muß ich nicht zwanghaft von irgendetwas überzeugen.

Faktum ist für mich - und dafür gibt es ja auch entsprechende Belege - daß die PA schon sehr großen Schaden angerichtet hat. Allerdings nicht öffentlich, sondern unter der Kuscheldecke.
Wenn hier überhaupt jemand so etwas wie Heilung erfährt, dann kann das m.M. nach im Grunde nur dadurch passieren, daß ihm eine Erklärung in die Hand gegeben wird, mit der er leben kann und bei der es egal ist, ob sie stimmt oder nicht. Wobei ich mir sicher bin, daß selbst in diesem Fall das Problem nur verschoben, aber nicht gelöst wird.

Andererseits ist auch jeder irgendwie für sich selbst verantwortlich. Mich persönlich würde es jedenfalls nicht wirklich wundern, wenn sich manche Betroffene auch noch in 100 Jahren im Kreis drehen (lassen), denn im Grunde haben sie sich mehrmals ganz bewußt dafür entschieden.
Tragisch ist halt, daß sie selbst und leider schon gar nicht die meisten Therapeuten eine Reflexionsfähigkeit für gewisse Kernprobleme besitzen. M.M. ist das alleine schon hier im Forum so gut ersichtlich wie eine 5 spurige Autobahn. Und mir selbst vermutlich deshalb bewußt, weil ich zu gewissen Dingen schon eine ziemliche Distanz entwickelt habe.

Muss mal auch was dazu sagen. Hab ja erst paar Wochen hinter mir, aber schon länger Einblick, auch durch einen Klinikaufenthalt.

Ehrlich gesagt, irgendwo hab ich schon arge Zweifel. Ich sah es ja in der Klinik. Die meisten Leute dort leiden seit Jahren, x-te Therapie/Klinik und trotzdem kommen sie nicht klar.

Eine Ex-Bekannte war bis vor 7 Monaten in der Klink (3 Monate) und angeblich war das alles so toll und tat gut. Die ist seit 4 Wochen schon wieder drin!
Versteht mich nicht falsch, aber für mich war es in der Klinik fast ausschließlich totaler Quatsch. Psychotherapie, Körpertherapie, Ergotherapie und so weiter, mir brachte das da null. Ich fragte mich täglich, was ich da eigentlich mache, kam mir vor wie im Kindergarten. Gut ging er mir erst, wenn ich da täglich 16 Uhr raus kam. War eine Tagesklinik.

Auffällig war für mich, gerade in der Psychotherapie dort, es werden quasi Probleme erfunden. Was 30 Jahre gut war und nie auch nur im Geringsten störte, wurde plötzlich von den Psychologen zum Problem gemacht. Und, 5 verschiedene Psychologen = 5 verschiedene Sicht- u. Arbeitsweisen. Jeder Therapeut arbeitet nach seinem eigenen Horizont!

Nach meiner Info ist die Rückfallquote recht hoch, was nicht gerade für die Psychotherapie spricht.

Bisher hat mir jedenfalls noch kein Psychologe was erzählt, was ich nicht eh schon wusste.

an deiner stelle würde ich deinen therapeuten mal fragen, welche ziele die therapie verfolgt, und welcher teil des weges dahin schon zurückgelegt ist. 90 stunden ohne erfolg wären für mich abbruchgrund.
ich denke, dass sowohl winston als auch christina recht haben, therapie ist eben nur individualisiert möglich und sinnvoll. aus eigener erfahrung und anschauung hielt ich es für mich für wenig sinnvoll, ständig alten mist wieder hochzukochen und drinrumzurühren; besser war es schon, nach vorn zu blicken und akute probleme in der vt zu lösen. uneingeschränkt gilt auch für mich :
Zitat von winston:
Und gemäß meiner eigenen Erfahrung frage ich mich ernsthaft, wie man Ängste, die sich durch Beschäftigung mit ihnen im Gehirn festschreiben und verankern, jemals loswerden will, wenn man sich im Rahmen einer PA 3x die Woche bewußt mit ihnen und mit sich selbst beschäftigt.

letztendlich habe ich aber auch nach vt viele sachen ausprobiert wie emdr und hypnose mit mehreren therapeuten gleichzeitig ( das war die ungeduld und ich dachte viel hilft viel ). keiner der theras war dogmatisch, hätte ich auch nicht zugelassen, die übergänge waren fliessend. heute weiss ich, dass man aus dem karussell rauskommt

@crazy
Wie ich schon sagte: Das größte Problem ist in meinen Augen, daß die meisten Therapeuten keine Reflexionsfähigkeit haben.
Wenn sich dann ab einem gewissen Zeitpunkt keine positive Wirkung einstellt und sie trotzdem weiterwurtscheln, analysieren, hinterfragen und die tollsten Theorien aufstellen, dann schadet das zumindest Angstklienten m.M. nach mehr als es ihnen nützt.
Ich meine, was können denn die Angstklienten selbst schon in Perfektion, bevor sie in eine Therapie gehen ? - Analysieren, Theorien spinnen usw. usw. D.h. sie kommen eigentlich auch innerlich nicht zur Ruhe.
Und nun soll die Therapie (speziell bei Psychoanalyse) darin bestehen, daß man diese Unruhe noch weiter aufwühlt, indem man wieder analysiert ? Noch dazu mit Theorien, die null Grundlage haben ?

Also aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, daß ich das als total kontraproduktiv empfand und hätte ich nicht diese Reflexionsfähigkeit für mich selbst besessen, würde ich heute noch dortsitzen und dieselben Themen zum 50ten durchkauen und meine Angst hätte ihre Freude gehabt, weil man sich wieder so intensiv mit ihr beschäftigt.
Heute - wo ich meine Probleme weitgehend gelöst habe - ist mir klar, daß ich mich mit dieser ganzen Hirnwichserei immer nur weiter in das Problem reingearbeitet habe. Ich habe mir nie die Chance gegeben, mal innerlich zu Ruhe zu kommen. Mal loszulassen von der Frage, wieso und warum das alles so ist - weil es in Wahrheit weder eine 08-15 Antwort darauf gibt und es daher auch null Sinn macht danach zu suchen, noch eine 08-15 Lösung.

Daß die Rückfallquote recht hoch ist, wundert mich nicht, wenn die wahren Stressoren in der Gegenwart durch Wühlen in ewiggestrigem schon allein methodisch kein Thema sein können und keiner lernt, die richtige Einstellung zu seiner Angst zu finden. Die ist nämlich nicht so ein komplexes Monster, zu dem es therapeutisch gemacht wird.
Ich meinen Fall bin ich jedenfalls froh, daß ich irgendwann beschlossen habe, mich auf meine eigenen Füße zu stellen, weil mit dem ganzen ausufernden therapeutischen theoretisieren hätte ich wohl irgendwann nicht mal mehr vor die Haustür gekonnt, ohne vor Angst zu sterben.

@winston

Wie in einer anderen Diskussion geschrieben, tauchen bei mir ja immer mehr körperliche Schäden auf. Glücklich bin ich darüber nicht, aber es bestätigt mein Gefühl seit 1 Jahr, da ist was mit dem Körper. Psychische Störungen ja, aber nicht wegen Dingen in meinem Leben oder meiner Person. Ich mache ja auch Therapie und bin da sehr zufrieden, die Psychologin ist super.

Wenn ich da aber an die Tagesklinik letztes Jahr denke... Unmöglich. Die Psychologin dort hat Probleme erfunden. Für mich grenzte das an was einreden wollen. Da soll man sich eine Beziehung suchen (suchen!), obwohl im Moment null Interesse vorhanden ist. Da wird 1000 mal gefragt, warum nicht, anstatt es einfach mal zu akzeptieren. Und mehr...

Man muss auch mal eins sehen, die Psychiatrie/Psychologie sind keine exakten Wissenschaften. Es ist immer Theorie, probieren, rumwurschteln. Was dem Einen hilft, schadet dem Nächsten.

Ich bin auch der Meinung, man kann viel allein erreichen, was allerdings eine Weile dauern kann. In den vergangenen Monaten hab ich viel geändert, von allein und ohne das mir das ein Psychologe sagen musste.

Was einreden wollen ist natürlich ganz schlecht, weil einem seelisch aus dem GGW geratenem Menschen m.M. nach vor allem weiterhilft, wenn er festen Boden unter den Füßen kriegt und nicht irgendwelche abenteuerlichen Theorien, Dogmen oder Phantasien.

Psychologie ist zwar vielleicht keine exakte Wissenschaft, aber im Bereich der Psychotherapie könnte man pauschal gesagt durchaus exakter und kontrollierter arbeiten. Es gibt nämlich m.M. nach Dinge, die nachgewiesenermaßen JEDEM schaden und die trotzdem nach wie vor bis zum Abwinken gemacht werden.

Ich bin sogar der Meinung, man kann es nur aus sich selbst heraus schaffen - egal ob mit oder ohne Therapie. Ein Therapeut kann einen nur unterstützen - idealerweise mit möglichst fundierten Wegweisern und nicht mit Märchenstunden, weil da ist weniger oft mehr.
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Habe auch schon schlechte Erfahrungen mit Psychotherapeuten gemacht, sowohl in einer Klinik als auch ambulante.
Ich bin auch gerade in einer Situation, dass ich einen Therapeuten oder eine Therapeutin suche. Jetzt habe ich mir allerdings auch überlegt, tiefenpsychologisch an die Sache ranzugehen, da ich im Bereich Verhaltenstherapie meiner Meinung nach schon alles ausgelotet habe.
Ich möchte einerseits aber auch über meine aktuellen Probleme sprechen.
Leider habe ich niemanden, den ich fachlich um Rat fragen könnte.
Und nahezu alle Psychotherapeuten, die ich im Netz finden konnte sind verhaltenstherapeutisch ausgebildet und machen nur das.
Wie finde ich heraus, was das Richtige für mich ist?
Ich möchte auch nicht erst zu 10 Therapeuten für ein Erstgespräch gehen, um dann festzustellen, dass es alles nichts ist. Schlechte Erfahrungen aus Erstgesprächen habe ich schon genug gemacht.

Ich wollte diese Thread mal aktualisieren, da die Frage mir auf der Zunge brennt und wollte jetzt einmal (keine Angaben von Internetinhalten, ja?) einmal eure PERSÖNLICHEN Erfahrungen sowohl mit PA und VT hören.

Hallo,
ich komme mit VT überhaupt nicht zurecht. Habe ich genug versucht. Es ist zu direktiv zu autoritär für mich da ich genug negative Machterfahrungen gemacht habe.
Eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie habe ich auch mal angefangen, wollte da aber wohl nicht so richtig rein. Jetzt bald die PA.

lg Platsch

A


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Dr. Hans Morschitzky
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