App im Playstore
Pfeil rechts
1

Hallo, liebes Forum,

bevor ich wieder los muss, gebe ich mal kurz einen Bericht, diese Reise der Familie Richtung fernost, die mir derart zugesetzt hat, ist jetzt schon fast wieder einen Monat her.

Noch gut kann ich mich --und mit Schrecken--an diese furchtbare Zeit erinnern, die sich nicht verdrängen lässt, obwohl der Alltag lange wieder angefangen hat .

Aber diese 4 Wochen haben tuef nach innen, nicht nach aussen, doch eine gewaltige negative Wirkung auf mich gehabt, die sich nicht verleugnen kann, da ist irgendwas geblieben, auch wenn man mir das im täglichen Leben überhaupt nicht mehr ansieht und ich mich verhalte , wie es sozusagen vollkommen normal ist und so auch keinerlei negative Auswirkungen auf mein Leben zu SEHEN sind.

Aber ich bin mißtrauischer geworden, bemerke ich. ZUmal während der Reise auch Dinge vorfielen, von denen ich nichts wusste. So war meine Frau etwa 4 Tage in einem Krankenhaus dort, weil sie unerträgliche Bauchschmerzen hatte, was auf eine Art von der gesamten Familie und auch meiner Tochter vor mir geheim gehalten wurde, die man fast als genial bezeichnen kann. Ich habe nie etwas gemerkt, habe sogar mit meiner Frau gesprochen, sie war im Krankenhaus und dann ist immer das Bild bei Skype ausgefallen und sowas.

Sie hatte eine schwere Lebensmittelvergiftung durchMeeresschnecken, die auch mal final enden kann, wenn jemand körperlich geschwächt ist aber da meine Frau ausserordentlich fit ist und mental stark, hat sie das überstanden. Hier zuhause erfolgt nun natürlich die Nachbehandlung, aber das ist jetzt nichts mehr dramatisches.

Das hat aber dann schon Eindruck hinterlassen, so dass meine Panik, sollte solch eine Reise nochmal stattfinden, wohl noch grösser wäre.


Was gibts auf der Habenseite? Meine Tochter ist auf dem Gymnasium eingeschult und hat gleich Anschluss gefunden, ist mit zwei oder drei anderen, vorher fremden Mädchen, gerne zusammern und die mit ihr. Alle Fächer machen ihr Spass, nur die Mathelehrerin ist wohl ein echter Drachen, mit der die ihre Probleme hat. Schon auf dem Elternabend kam mir diese Lehrerin merkwürdig aggressiv vor.

Ich deutete ihr aber durch die Blume an, dass ich mich mit Schulen ganz gut auskenne, da ich selbst in einer arbeite, man hat gemerkt, dass sie bei mir dann etwas vorsichtiger wurde. Mal sehen, wie sich das entwickelt, aber sowas stellt mich mental vor absolut keine Probleme.

So, muss jetzt langsam los.

Vielen Dank für Euere Hilfe in meiner schweren Zeit und ich bleibe dem Forum in guten wie in schlechten Tagen erhalten.

Euer BBrecht

14.09.2015 07:32 • 14.09.2015 x 1 #1


1 Antwort ↓

Hallo BBrecht,

ich freu mich ja fast für dich, dass dich der Alltag wieder hat.
Aber: Was hast du bisher getan, um diese extreme und mehr als ungesunde Verlustangst zu ergründen? Hast du dich schon nach einem Psychotherapieplatz umgeschaut?

Zu der Lehrerin deiner Tochter: Ich finde, dass man gerade an dieser Thematik wieder extrem merkt, dass du dringend lernen musst, los zu lassen. Lass deiner Tochter mehr Raum. Zeig ihr, dass du ihr vertraust, dass sie zu dir kommen wird, wenn sie mit einer Situation überhaupt nicht mehr klar kommt. Aber mal ganz ehrlich? Wir hatten alle den ein oder anderen Lehrer, den wir doof fanden oder der uns gar auf dem Kicker hatte. Ich kann mir vorstellen, dass du es sogar noch schlimmer machen könntest, wenn du dich zu deiner 5.Klässlerin hinstellst und zum Lehrer sagst Lass bloß mein Mädchen in Ruhe..... Der gute Gedanke dahinter hin oder her.

Du musst lernen los zu lassen. Und dazu brauchst du dringend! Hilfe!

Wie ist die Situation mit deiner Frau? Konntet ihr euch aussprechen? Du dich erklären?


Zitat von BBrecht:
was auf eine Art von der gesamten Familie und auch meiner Tochter vor mir geheim gehalten wurde, die man fast als genial bezeichnen kann.


Naja, sagen wir mal so:

Du hast deine Panik und deinen Kontrollzwang auch auf's genialste ausgeübt. Denk doch mal dran: Du hast dich in die Gepäckabholung des Flughafens geschmuggelt. Du hast harten Alk. getrunken. Du hast ihren Flug auf dem Radar verfolgt.

Dass deine Familie da also irgendwann gesagt hat: Das sagen wir ihm jetzt nicht. Hm. Verständlich. Oder? Ich befürchte fast, dass deine Familie sich dazu genötigt gefühlt hat, dich anzulügen. Das ist wirklich schlimm. Oder findest du nicht?

Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Es wird ein hartes Stück Arbeit dich da raus zu holen. Aber du wirst es schaffen! Und du musst es schaffen. Nicht nur zum Wohle deiner Familie sonder vor Allem zu DEINEM Wohl.





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore