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Warum misantrophische Züge?

Nun einerseits war ich in meiner regulären Schulzeit (selbst in der 11.Klasse die ich abgebrochen habe) immer das Mobbing-Opfer gewesen. Es vergingen nach meinem Schulabbruch gute 2 Jahre, welche ich weitestgehend alleine verbrachte, bis ich meinen 1. Ausbildungsplatz bekam und dachte es würde sich jetzt einiges bessern. Anfangs war's auch ganz Ok. Neue Stadt (Köln), eigene Wohnung, keine Eltern die einem auf's Dach steigen, usw. Nach gut 1,5 Jahren habe ich die Ausbildung, aufgrund von Widersprüchen zwischen meinen Tätigkeiten auf meiner Arbeitsstelle und dem Stoff in der Berufsschule, abgebrochen. Das Problem dabei: Diese 1,5 Jahre habe ich ebenso quasi in völliger Isolation verbracht. Keine Freunde, keine Beziehung, keine Partys, keine Aktivitäten nach der Arbeit, nichts. Nach der Arbeit immer direkt nach Hause, Türe verrigelt und Handy ausgeschaltet. Ich wollte schlicht und ergreifend nur noch meine Ruhe haben.

Mittlerweile habe ich zwar eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung als Fachinformatiker und bin derzeit auf der Suche nach einem Job, hatte aber zwischenzeitlich immer viel Zeit über die Gesellschaft nachzudenken bzw. diese, während meiner Pendelzeiten meiner zweiten Ausbildung, zu beobachten. Es hat sich leider ein Bild bzw. ein Gesellschaftsprofil daraus entwickelt, dass mir fast sämtliche Hoffnung nimmt und teilweise Hassgefühle aufkommen lässt. Mir wurde klar, dass - sollte ich dieses Profil weiter komplettieren - es noch schlimmere Auswirkungen auf mich haben würde. Und so habe ich Vermeidungsstrategien entwickelt, um nicht mehr damit in Kontakt zu kommen. Das führte teilweise dazu, dass ich nicht auf meiner Arbeitsstelle erschienen bin, weil ich die öffentlichen Nahverkehrsmittel gemieden habe oder mich in ein Leben als Nachteule zurückgezogen habe, um die Ruhe und Einsamkeit der Nacht zu genießen. Unnötig zu erwähnen, dass dies äußerst starke Hindernisse bei meiner Arbeitssuche und später auch bei der Ausübung einer Tätigkeit sind.

Das Problem was ich sehe ist, dass ich mein eigens entwickeltes Gesellschaftsprofil nicht auf Knopfdruck ablegen kann, weil dazu hat es sich in den letzten Jahren in der Realität nur allzuoft als Richtig herausgestellt. Eine hedonistische, ignorante Gesellschaft die ihre Augen vor den elementarsten Wahrheiten verschließt und keine Bereitschaft zeigt, sich zu ändern, sondern eher noch zu verschlimmern (bitte dies nicht persönlich auffassen).

Einen Ausweg daraus sehe ich persönlich in der Philosophie der Stoa und ich habe teilweise auch versucht, einiges davon für mich zu übernehmen. Das war leider nur ein Teilerfolg. Daher hoffe ich dass ihr vielleicht irgendwelche Tip's oder Empfehlungen habt, die mir weiterhelfen könnten.

Viele Grüße

Scarabaeus

28.02.2014 14:56 • 31.08.2015 x 2 #1


22 Antworten ↓


Völlig verständlich, mehr geht es ähnlich. Ich empfehle Nietzsche. Das Problem ist, das wenn man kein Millionär ist, auf 'nen Job angewiesen ist, die wenigsten haben einen Traumjob. Ich auch nicht, Ich schlengel mich nur nicht, die ganzen Heuchler und Ungebildeten gehen mir auch oft tierisch auf den Sack, aber NOCH halte Ich das aus. Musik kann Ich auch noch empfehlen, ohne sie würde Ich durchdrehen auf diesem Planeten.

Solange es keine extremen Ausmaße (Gewalt z.B.) ist Minsanthropie nicht schlimm, da es eine harte, aber EHRLICHE Sache ist.


A


Misantrophische Züge durch Einsamkeit

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An manchen Tage könnte ich heulen weil ich Angst habe vor meiner Zukunft. Ich bin gerade erst 16 und soll mich bald entscheiden, wie mein Leben aussehen soll? Ich bin dankbar dafür, dass ich noch ein paar Jahre Zeit habe, in denen ich mich noch nicht so sehr anpassen muss. Aber ich teile deine Gefühle bezüglich Menschen und der Gesellschaft. Ich will nicht weiter ins Detail gehen, dass tut mir nicht so gut, wie ich weiß. Aber es gibt so viele Momente, da möchte ich nur schreien weil ich nicht fassen kann, wie krank diese Welt und diese Menschen sind. Ich will kein Teil davon sein und weiß nicht, wie ich ein Leben führen soll in dem ich mich entziehen kann von diesen zerstörerischen Einflüssen.
Ich habe keine Lösung für dich, tut mir leid.
Es gibt mir Kraft, mich politisch zu organisieren, bei Demos zum Beispiel. Ich empfinde es als befreiend, nach hause zu kommen und zu wissen, heute haben wir einen *beep* verhindert, wir haben ein Zeichen gesetzt. Genauso gibt mir der Veganismus Kraft; so kann ich mich immerhin ein Stück weit distanzieren von Umweltzerstörung, Welthunger und Tierleid. Die Entscheidung, ein Leben zu führen, für das möglichst kein Lebewesen leiden muss, hilft mir mich besser zu fühlen. Ich weiß, dass ist nicht für jeden nachvollziehbar. Ich glaube, deine Probleme mit Menschen liegen noch ein bisschen anders als meine.. aber ich glaube, du verlierst nichts, wenn du dich mal ein bisschen mit dem Thema auseinandersetzt.

Zitat von mist:
Aber es gibt so viele Momente, da möchte ich nur schreien weil ich nicht fassen kann, wie krank diese Welt und diese Menschen sind.


Verwechselst du da nicht etwas? Ich würde sagen, es ist umgekehrt. Nicht die Welt und die Menschen sind krank, sondern du.

Ich würde es nicht als krankhaft ansehen, wenn jemand nicht in die erwarteten gesellschaftlichen Normen passt. Sehe ich allerdings, was in der Welt so passsiert, würde ich da vieles als extrem krankhaft bezeichnen.

Ich musste sehr schmunzeln als ich deine Antwort gelesen habe.. Und ich stimme dir teilweise zu. Nicht nur die Welt und die Menschen sind krank, ich bin es auch. Ich wollte mich da auch nicht von ausschließen. ;)
Trotzdem bin ich der Meinung, dass es zu viele Missstände gibt, zu viel Hass und Krieg, zu viele Dinge die nicht richtig sind. Je mehr ich mich beschäftige mit Gesellschaft/Werten/Normen/Welt, desto entsetzter bin ich. Ist es nicht krank/perv., dass Armut, Leid und Tod von unzähligen Menschen in kauf genommen wird, so lange es um den eigenen Profit geht? Alle fünf Sekunden stirbt ein Kind, weil es verhungert. Und nicht etwa, weil es nicht genug zu essen gäbe; nein, es liegt am Umgang mit der Nahrung. Anstatt Getreide/Soja/Mais etc gerecht aufzuteilen werden diese an Tiere verfüttert. Diese werden geschlachtet, und ein kleiner Bruchteil von der eigentlich verfütterten Menge kann gegessen werden. Fleischindustrie und Regierung machen es möglich, dass Menschen sterben damit andere - wir! - im Supermarkt Fleisch kaufen können.
Das ist ein einfaches Beispiel, davon gibt es noch unzählige weitere. Ich weiß nicht wie deine Einstellung da aussieht, aber für mich ist das nicht gesund oder normal, für mich ist es krank und es widert mich an.

Es hat schon immer Missstände auf der Welt gegeben, seit Anbeginn der Menschheit. Normal ist, wenn man es als Fakt akzepiert und froh ist, dass man davon nicht betroffen ist. Krank ist, wenn man sich selbst deswegen zerfleischt und sich sein eigenes Leben dadurch auch noch kaputt macht, obwohl es nicht notwendig ist.

Schön, wenn ich jemanden zum Schmunzeln gebracht habe Es geht mir nur darum, daß anders-sein ganz schnell bedeutet, krank zu sein und das finde ich teilweise erschreckend. Wo jeder sich heutzutage doch angeblich in allem verwirklichen kann, wird sehr schnell eingeordnet und verurteilt. Ich selbst weiß natürlich auch, daß ich krankhafte Teile habe, sonst würde ich nicht darunter leiden.

Zitat von Chenoah:
Schön, wenn ich jemanden zum Schmunzeln gebracht habe


Ich glaube, er meinte, dass meine Antwort ihn zum Schmunzeln gebracht hat. Aber egal.

Anders-sein an sich bedeutet nicht gleich krank-sein. Aber wenn das Anders-sein zu Ängsten und psychischen Problemen führt, dann schon.

Sorry @ Schlaflose....

Mir wäre das jetzt komplett wurscht gewesen-Hauptsache, man hat hin und wieder auch mal was zum Schmunzeln....

Ja, ich meinte den Kommentar von Schlaflose. Und ich bin eine Sie.
Davon ab - den Fakt akzeptieren, dass es immer schon Missstände gab finde ich auch wichtig. Aber das heißt ja nicht, dass ich die Missstände akzeptieren muss. Ich will verändern.

Zitat von LoVegan:
Aber das heißt ja nicht, dass ich die Missstände akzeptieren muss. Ich will verändern.


Das wollten schon so viele und haben es nicht geschafft. Du kannst nicht die Welt retten, das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mit 16 sollte man sein Leben genießen, Spaß haben und sich nicht die Last der Welt aufladen. Wenn man erwachsen ist, kommen die Probleme von selbst und man hat dann für sich selbst genug zu kämpfen.

Zitat von Veritas:
Völlig verständlich, mehr geht es ähnlich. Ich empfehle Nietzsche. Das Problem ist, das wenn man kein Millionär ist, auf 'nen Job angewiesen ist, die wenigsten haben einen Traumjob. Ich auch nicht, Ich schlengel mich nur nicht, die ganzen Heuchler und Ungebildeten gehen mir auch oft tierisch auf den Sack, aber NOCH halte Ich das aus. Musik kann Ich auch noch empfehlen, ohne sie würde Ich durchdrehen auf diesem Planeten.

Solange es keine extremen Ausmaße (Gewalt z.B.) ist Minsanthropie nicht schlimm, da es eine harte, aber EHRLICHE Sache ist.



Nene, Nietzsche ist gar nich gut

Außerdem, jeder ordentliche Mensch muss zwangsläufig irgendwann misanthropische Züge entwickeln

Ich schätze, ich habe mir im Laufe meines Lebens auch einige misanthropische Züge angelacht. Meine Wut auf die menschliche Gesellschaft verarbeite ich seit Jahren in einem Roman bzw. einzelnen Geschichten. Das hilft mir, meine Wut über das Wesen Mensch zu verarbeiten und Lösungsszenarien zu Gesellschaftlichen Problemen zu skizzieren. Wenn ich sehe, dass Jugendliche Kinder verprügeln, andere Menschen sich zu Tode trampeln, weil es irgendwo Sonderangebote gibt, der Nachtbar mal so ganz aus versehen die Katze des Nachbarn überfährt, weil er ein Katzenhasser ist und sie nicht in seinem Garten haben will oder Menschen sich einfach nur angiften, weil sie einen Gang im Supermarkt oder der Bahn passieren wollen...da bleiben mir die Worte schon weg. Es ist ja nicht nur das ganz Große Leid der Welt, das die Menschen zu einem grausamen Geschöpf werden lässt, es fängt ja schon auf ganz kleiner Ebene an. Ich versuche im Menschen schon das Gute zu sehen, aber es kommt oft einfach nur Schlechtes bei rum. Die Einsamkeit lässt einen dann ganz besonders darauf achten, wie andere Menschen reagieren. Immer diese verbitterten Gesichter. Tag ein, Tag aus. Leid und Elend passiert jeden Tag zu jeder Sekunde, auf der ganzen Welt. Man darf nicht darüber nachdenken. Nur wird man schmerzlich durch die Medien immer und immer wieder daran erinnert, bis man eventuell eine Immunität gegen jegliches Mitgefühl entwickelt hat, weil man sonst verrückt würde...

Klingt interessant, hast Du deine Werke veröffentlicht? Ich selbst lasse solche Gedanken nicht raus, gelegentlich mal in Raptexten, aber das war's auch. Das sollen andere machen, die können das besser (hab nicht umsonst No Return Records als Bild).



+


@TE

Schopenhauer wäre auch zu Empfehlen. Montaigne auch. Dann noch Aurelius (auch Stoa, falls noch nicht bekannt).
Kierkegaard auch. Vielleicht auch The Importance of Livining.

Ansonsten kann ich nur mit Erich Fried antworten: Wer will, dass die Welt so bliebt, wie sie ist, der will, dass sie nicht ist.

Daher: Dein Ansatz ist absolut klasse und den verfolge ich auch mehr oder weniger. Du bist auf dem richtigen Weg. Das dauert eben. Geduld ist auch eine Tugend. Kultiviere weiter Deinen guten und schönen Charakter!

Zitat von Zakk:
@TE

Schopenhauer wäre auch zu Empfehlen. Montaigne auch. Dann noch Aurelius (auch Stoa, falls noch nicht bekannt).
Kierkegaard auch. Vielleicht auch The Importance of Livining.

Ansonsten kann ich nur mit Erich Fried antworten: Wer will, dass die Welt so bliebt, wie sie ist, der will, dass sie nicht ist.

Daher: Dein Ansatz ist absolut klasse und den verfolge ich auch mehr oder weniger. Du bist auf dem richtigen Weg. Das dauert eben. Geduld ist auch eine Tugend. Kultiviere weiter Deinen guten und schönen Charakter!


Schopenhauer ist auch nur mit Vorsicht empfehlenswert, dann doch viel viel lieber Nietzsche, der auch wesentlich besser zu schreiben wusste. Schopenhauer läuft oft sehr gut an, vergeht in letzter Konsequenz aber zumeist in subjektiven Ergüssen, die absolut unsinnig sind. Vorallem sein Appell zu etwas, was er Mitleid nennt, ist absoluter Schwachsinn und da ist Nietzsche, welcher sich gegen Schopenhauer auch ausspricht schon wesentlich besser. Schopenhauer braucht man beinahe nicht, wenn man Kant liest reicht das vollkommen. Was Schopenhauer aus dieser Grundlage gemacht hat, ist teils gut, aber teils larmoyanter Müll, der trotz seiner eigentlich misanthropischen Auslegung dennoch geziert philanthropische Mittel als Lösung suggeriert. Schopenhauer ist nichts für wahre Misanthropen und im Endeffekt ein Waschlappen, Nietzsche wie gesagt schon viel eher - er war ein Mann mit Feuer und absolut brachial, vorallem der Zarathustra bietet schöne Passagen, die ungeniert und haltlos in die Offensive gehen.

PS: Dafür ist der von dir angeführte Stoizismus ein wahrer Goldschatz. Im Grunde die einzig wahre philosophische Säule, die man hätte extensivieren sollen. Leider von vielen aber auch nicht in ihrer ganzen Härte verstanden worden und heute wohl ein absoluter Kulturschock.
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@furtune:

Schopenhauer trifft den Nagel auf den Kopf bei der Analyse und Beschreibung sozialer Sachverhalte. Nietzsche ist sicherlich auch gut, aber etwas lebensferner.
Die Mitleids-Ethik Schopenhauers beschreibt einen wichtigen Aspekt heutiger Ethik-Reflexion und ist aktueller denn je.
Wie Du da zum Urteil Schwachsinn kommst, ist mir schleierhaft, aber letztlich auch gleichgültig.

Nietzsche geht es ja um die Überwindung jeglicher Moral und um maximale Verantwortung auch über die individuelle moralische Sphäre und damit individuelle Selbstbestimmung und Autonomie. Deswegen ist er ja Nhilist: Es gibt keine allgemein verbindlichen Werte. Das ist doch gar nicht mit Schopenhauer vergleichbar.

Kant ist natürlich ein Kaliber, aber weniger lebenspraktisch und viel akademischer - je nachdem was man ließt. Außerdem auch deutlich anspruchsvoller zu lesen. Schopenhauer ist näher am Leben.

Klar, wenn es um das Nähren misantropischer Ideen geht, dann Nietzsche.

Empfehlenswert ist auch die neuzeitliche Literatur von Pierre Hadot, der eben auch stoizistische Ideale zugrunde liegen. Er hat auch ein brilliantes Buch zur Philosophie von Marc Aurel geschrieben: Die innere Burg.

In meinem vorigen Posting habe ich lediglich eine Reihe von Philosophen aufgelistet, die m.E. recht nah an der tatsächlichen Lebenspraxis sind und nichts schön philosophieren. Platon ist natürlich auch klasse, aber ich denke von den erst Schopenhauer, Nietzsche, Montaigne und den Stoikern kann man am meisten lernen.

Gerade weil das alles ein Kulturschock ist, ist es vielleicht interessant das zu kultivieren, um sich auch gegen die Anfechtungen der Zeit und ihres Ungeistes zu immunisieren. Ich dachte, darum ginge es. Dazu bedarf es dann allerdings auch noch einiger Übung neben der reinen Literaturrezeption.

Zitat von Zakk:
@furtune:

Schopenhauer trifft den Nagel auf den Kopf bei der Analyse und Beschreibung sozialer Sachverhalte. Nietzsche ist sicherlich auch gut, aber etwas lebensferner.
Die Mitleids-Ethik Schopenhauers beschreibt einen wichtigen Aspekt heutiger Ethik-Reflexion und ist aktueller denn je.
Wie Du da zum Urteil Schwachsinn kommst, ist mir schleierhaft, aber letztlich auch gleichgültig.

Nietzsche geht es ja um die Überwindung jeglicher Moral und um maximale Verantwortung auch über die individuelle moralische Sphäre und damit individuelle Selbstbestimmung und Autonomie. Deswegen ist er ja Nhilist: Es gibt keine allgemein verbindlichen Werte. Das ist doch gar nicht mit Schopenhauer vergleichbar.

Kant ist natürlich ein Kaliber, aber weniger lebenspraktisch und viel akademischer - je nachdem was man ließt. Außerdem auch deutlich anspruchsvoller zu lesen. Schopenhauer ist näher am Leben.

Klar, wenn es um das Nähren misantropischer Ideen geht, dann Nietzsche.

Empfehlenswert ist auch die neuzeitliche Literatur von Pierre Hadot, der eben auch stoizistische Ideale zugrunde liegen. Er hat auch ein brilliantes Buch zur Philosophie von Marc Aurel geschrieben: Die innere Burg.

In meinem vorigen Posting habe ich lediglich eine Reihe von Philosophen aufgelistet, die m.E. recht nah an der tatsächlichen Lebenspraxis sind und nichts schön philosophieren. Platon ist natürlich auch klasse, aber ich denke von den erst Schopenhauer, Nietzsche, Montaigne und den Stoikern kann man am meisten lernen.

Gerade weil das alles ein Kulturschock ist, ist es vielleicht interessant das zu kultivieren, um sich auch gegen die Anfechtungen der Zeit und ihres Ungeistes zu immunisieren. Ich dachte, darum ginge es. Dazu bedarf es dann allerdings auch noch einiger Übung neben der reinen Literaturrezeption.


In dem Moment in dem du Nietzsche einen Nihilisten genannt hast, war mir klar, du bist ein Pseudo :'D Nietzsche war ein Überwinder des Nihilismus, das war eben seine letzte Konsequenz. Und in der Mitleids-Debatte stehe ich voll und ganz auf Seiten Nietzsches, der sich agil dagegen wehrte. Ich bezweifle, dass du den Stoizismus, zumindest den Urstoizismus überhaupt ansatzweise zelebrierst.

Stimmt. Hast Recht.

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Dr. Reinhard Pichler
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