[quote=slowdive]
Flame, vielen Dank für den Tipp, hat Emotions Anonymous auch diese 12-Schritte Struktur? Ich war früher mal in diversen Selbsthilfegruppen, hier hatte ich bisher zu viel Angst, mich um sowas zu kümmern. Ich weiß, dass ich eigentlich was tun müsste/sollte...ich fühl mich meist nur so gelähmt.
Meinen Eltern vergeben, ja, ich dachte an sich das habe ich, vielleicht hab ich es nicht bis zu Ende gedacht/gefühlt. Ich kann verstehen, dass sie Probleme im Leben hatten, weiß auch dass sie nicht (mehr) anders können. Ich habe das akzeptiert, auch dass sie weiter trinken werden. Ich versuche mich abzugrenzen, was mir sehr schwer fällt. Es tut einfach so unendlich weh, im Kontakt mit ihnen zu sein und daher halte ich es nie lange aus, es zieht mich total runter. Sie meinen es auch alles nicht böse, sie sind keine aggressiven Trinker oder so, sie kommen nur einfach mit sich selbst nicht klar und bauen jetzt auch gesundheitlich immer mehr ab. Ich kriege oft noch mehr Ängste und depressive Einbrüche wenn ich bei Ihnen war, ich fühle mich an sich auch dort komplett allein gelassen. Das war schon früher als Kind so, und jetzt zieht es sich als Muster durch meine sämtlichen zwischenmenschlichen Erlebnisse, immer fühle ich mich irgendwann allein und verlassen. Ich weiß nicht, wie ich das noch ändern soll, ich versuche für mich selbst eine Stütze zu sein und Mitgefühl mit mir zu haben, aber in solchen Phasen wie jetzt klappt es einfach nicht. Ich glaube, es bedingt sich alles, je weniger Kontakte ich habe, desto schwieriger wird das Leben, und je schwieriger das Leben, desto weniger Kontakte bleiben übrig, weil es auf Dauer keiner aushält mit mir.
Das hab ich auch gedacht aber siehe da,ich habe Menschen gefunden,die es mit mir aushalten.Nicht viele aber viele brauche ich auch nicht.Ich brauche Klasse statt Masse.
Und glaube mir,ich bin auch alles andere als einfach...
Ich kann mich an ein 12-Schritte Programm von den AE´s (Emotion Anonymous) nicht erinnern.
Es ist schon rund 15 Jahre her,dass ich dort war.
Ich fand´s halt toll,dass es quasi egal,war ,unter was man leidet,man konnte eben alles besprechen oder wenigstens mal loswerden,was einen bedrückt.Natürlich ohne Zwang,wenn man nicht will,muss man ja nichts sagen aber man ist dann wenigstens in Gesellschaft und stellt fest,dass man nicht das einzige Untier auf der Welt ist,lach!
Man lernt dort viel über sich selbst,auch wenn man den anderen nur zuhört.
Du bist mit Sicherheit nicht halb so schlimm oder anstrengend,wie Du selbst von Dir denkst.Man meint das nur.
Manch anderer ist vielleicht ein besserer Schauspieler aber innerlich haben die meisten grosse Unsicherheiten,was auch gar nicht schlimm ist.Es ist nur schlimm,wenn wir es als schlimm bezeichnen.
In Wirklichkeit ist es nur menschlich.
Und ausserdem haben wir ja auch sehr gute Seiten wie z.B. Ehrlichkeit,Loyalität,vielleicht Kreativität oder Mitgefühl.
Diese positiven Eigenschaften darfst Du ruhig auch mit in die Waagschale werfen!
Noch zu Deinen Eltern:
Das ist natürlich genau richtig,Dich da abzugrenzen.
Ich meinte auch eher das innere Verzeihen aber das les ich raus,dass Du das bereits getan hast.
Bestimmt weisst Du,dass Du sie nicht retten konntest und kannst und ja,es tut unendlich weh,geliebte Menschen leiden zu sehen.
Aber weisst Du was?Sie haben sich (Deine Mutter Deinen Vater und umgekehrt).
Auf eine uns unerklärliche und vielleicht auch kranke Art und Weise sind sie nicht allein,es muss ein Band geben,dass sie zusammenhält.
Alles,was Du tun kannst ist,sie in Liebe so anzunehmen,wie sie nunmal sind,auch mit ihrer selbstzertörerischen Komponente.
Es mag paradox klingen aber das wirkt positiv auf Deine Eltern,denn sie werden das spüren.
Eins meine Lieblingszitate lautet: Liebe ist,den anderen zu lassen,wie er ist (weiss leider nicht,von wem das stammt).
Wenn man das kann ,hat man dem anderen den grössten Liebesbeweis geschenkt,den es gibt und man ist zugleich selbst frei.
26.12.2016 10:46 •
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