Hallo an alle,
ich habe mich hier angemeldet, damit ich mal etwas loswerden kann. Das ist mein erster Post. Es ist meine Geschichte, und falls sowas häufiger vorkommt und euch die langweilt, tut mir das leid, aber ich muss es einfach aussprechen (oder schreiben).
Ich bin jetzt 23 Jahre alt und Student. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sechs Jahre alt war. Meine Mutter bekam das Sorgerecht und hat einen neuen Mann kennengelernt, zu dem wir dann zwei Jahre später gezogen sind. Beide waren arbeitslose Alk. und haben sich bei den AA getroffen, was schonmal kein gutes Zeichen ist.
Anfangs war dieser Mensch noch nett zu mir, aber das verkehrte sich dann ins Gegenteil. Er hat mich nie geschlagen (weil er wusste, dass er es dann mit meinem Vater zu tun bekommt), aber dafür hat er mich seelisch zum Krüppel gemacht. Mir wurde alles verboten, was für Kinder in meinem Alter essentiell ist. Ich durfte nicht raus gehen, durfte nicht fernsehen (retrospektiv wahrscheinlich doch eher positiv), hatte keinen Strom in meinem Zimmer und so weiter. Da ich sage und schreibe 8 (in Worten: acht) Kilogramm Übergewicht hatte, musste ich Liegestütze und Klimmzüge machen, die ich nicht konnte. Privatsphäre hatte ich auch keine, meine Zimmertür musste (angeblich wegen Schimmels an den Wänden) immer offen stehen. Meine Sachen wurden oft zerstört. Und alldas hat meine Mutter mit angesehen, ohne etwas zu unternehmen.
So ging das dann, bis ich 14 wurde und zu meinem Vater gezogen bin. Aber bis dahin habe ich alle Gefühle, die ich hatte, konsequent unterdrückt, als Selbstschutzmechanismus. Nur so konnte ich das überstehen.
Nun bin ich als innen eher leerer Mensch also in die Welt geworfen.
Irgendwann dann habe ich entdeckt, dass ich auch auf Männer stehe, was tatsächlich in meiner Familie kein Problem ist. Ich habe dann auch jemanden kennengelernt, von dem ich damals gesagt hätte, dass ich ihn liebe. Rückwirkend würde ich sagen, dass es eher eine gute Freundschaft war, da ich nicht wusste, was Liebe eigentlich ist.
Mit ihm bin ich dann auch zusammen gezogen, aber da waren die Gefühle schon weniger geworden. So wie in jeder Beziehung. Wir lebten an uns vorbei, ohne dass ich merkte, dass er sich weiterentwickelt hat. Er hatte eine gute Freundin, mit der er immer viele Sachen unternommen hat, für die ich nicht zu gewinnen war. Und alles hat er mir erzählt, außer, dass er eine Beziehung mit ihr geführt hat. Mich hat er in vielerlei Hinsicht vernachlässigt, vor allem in sexueller. Und als dann noch eine zweite Freundin parallel hinzu kam, hatte er den Mut, mir davon zu erzählen.
Das hat mir derart den Boden unter den Füßen weggezogen (nicht, weil ich das per se schlimm finde, wir hatten sowieso eine offene Beziehung, sondern weil es mich aus dem Nichts getroffen hat), dass ich mein altes Ich in einer sogenannten peak experience vollkommen verloren und ein neues aufgebaut habe.
Und jetzt sehe ich, dass ich einsam bin. Ich habe die Mauer, die ich mir aufgebaut habe, jetzt eingerissen, und ich habe jetzt Geist, aber ich sehe mich vollkommen alleine in dieser Gesellschaft. Einsamkeit hat ja nichts damit zu tun, keinen zu kennen, sondern keinen zu haben, der einen versteht. Alles versinkt im Nihilismus, die Leute leben irgendwie, wissen aber nicht warum. Und die, die wissen, warum sie leben, werden nicht gelassen.
Wie sehr ich mich nach jemandem sehne, der mich verstehen und der verstanden sein will, jemand mit Geist, der auch so ein bisschen verrückt ist wie ich und sich nichts vormachen lässt. Aber langsam glaube ich, dass solche Menschen nicht existieren.
Das wars erstmal, und es tat gut, das aufzuschreiben.
ich habe mich hier angemeldet, damit ich mal etwas loswerden kann. Das ist mein erster Post. Es ist meine Geschichte, und falls sowas häufiger vorkommt und euch die langweilt, tut mir das leid, aber ich muss es einfach aussprechen (oder schreiben).
Ich bin jetzt 23 Jahre alt und Student. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sechs Jahre alt war. Meine Mutter bekam das Sorgerecht und hat einen neuen Mann kennengelernt, zu dem wir dann zwei Jahre später gezogen sind. Beide waren arbeitslose Alk. und haben sich bei den AA getroffen, was schonmal kein gutes Zeichen ist.
Anfangs war dieser Mensch noch nett zu mir, aber das verkehrte sich dann ins Gegenteil. Er hat mich nie geschlagen (weil er wusste, dass er es dann mit meinem Vater zu tun bekommt), aber dafür hat er mich seelisch zum Krüppel gemacht. Mir wurde alles verboten, was für Kinder in meinem Alter essentiell ist. Ich durfte nicht raus gehen, durfte nicht fernsehen (retrospektiv wahrscheinlich doch eher positiv), hatte keinen Strom in meinem Zimmer und so weiter. Da ich sage und schreibe 8 (in Worten: acht) Kilogramm Übergewicht hatte, musste ich Liegestütze und Klimmzüge machen, die ich nicht konnte. Privatsphäre hatte ich auch keine, meine Zimmertür musste (angeblich wegen Schimmels an den Wänden) immer offen stehen. Meine Sachen wurden oft zerstört. Und alldas hat meine Mutter mit angesehen, ohne etwas zu unternehmen.
So ging das dann, bis ich 14 wurde und zu meinem Vater gezogen bin. Aber bis dahin habe ich alle Gefühle, die ich hatte, konsequent unterdrückt, als Selbstschutzmechanismus. Nur so konnte ich das überstehen.
Nun bin ich als innen eher leerer Mensch also in die Welt geworfen.
Irgendwann dann habe ich entdeckt, dass ich auch auf Männer stehe, was tatsächlich in meiner Familie kein Problem ist. Ich habe dann auch jemanden kennengelernt, von dem ich damals gesagt hätte, dass ich ihn liebe. Rückwirkend würde ich sagen, dass es eher eine gute Freundschaft war, da ich nicht wusste, was Liebe eigentlich ist.
Mit ihm bin ich dann auch zusammen gezogen, aber da waren die Gefühle schon weniger geworden. So wie in jeder Beziehung. Wir lebten an uns vorbei, ohne dass ich merkte, dass er sich weiterentwickelt hat. Er hatte eine gute Freundin, mit der er immer viele Sachen unternommen hat, für die ich nicht zu gewinnen war. Und alles hat er mir erzählt, außer, dass er eine Beziehung mit ihr geführt hat. Mich hat er in vielerlei Hinsicht vernachlässigt, vor allem in sexueller. Und als dann noch eine zweite Freundin parallel hinzu kam, hatte er den Mut, mir davon zu erzählen.
Das hat mir derart den Boden unter den Füßen weggezogen (nicht, weil ich das per se schlimm finde, wir hatten sowieso eine offene Beziehung, sondern weil es mich aus dem Nichts getroffen hat), dass ich mein altes Ich in einer sogenannten peak experience vollkommen verloren und ein neues aufgebaut habe.
Und jetzt sehe ich, dass ich einsam bin. Ich habe die Mauer, die ich mir aufgebaut habe, jetzt eingerissen, und ich habe jetzt Geist, aber ich sehe mich vollkommen alleine in dieser Gesellschaft. Einsamkeit hat ja nichts damit zu tun, keinen zu kennen, sondern keinen zu haben, der einen versteht. Alles versinkt im Nihilismus, die Leute leben irgendwie, wissen aber nicht warum. Und die, die wissen, warum sie leben, werden nicht gelassen.
Wie sehr ich mich nach jemandem sehne, der mich verstehen und der verstanden sein will, jemand mit Geist, der auch so ein bisschen verrückt ist wie ich und sich nichts vormachen lässt. Aber langsam glaube ich, dass solche Menschen nicht existieren.
Das wars erstmal, und es tat gut, das aufzuschreiben.
30.11.2016 23:09 • • 01.12.2016 x 1 #1
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