Ich habe absolut niemanden

Eigentlich wollte ich keinen Beitrag schreiben. Es ist mir peinlich. Ich bin mir selber peinlich. Und das eigentlich schon seit...immer. Warum? Das weiß ich nicht. Eventuell liegt es daran dass ich als Kind gemobbt wurde und das bis jetzt nie verarbeitet habe und auch nie werde. Bestimmt denken einige jetzt, ich sei ein richtiges Weichei, was absolut nichts abkann und genau das stimmt. Ich war schon immer sehr sensibel, wohl mehr als andere, das hat man daran gemerkt, dass ich mir als kleines Kind schon meine Nägel abgekaut habe bis sie geblutet haben und das eigentlich so gut wie jeden Tag, dann konnte ich irgendwann kein Fleisch mehr essen weil ich auf meinem Teller statt ein Stück Fleisch ein Schwein gesehen habe, da war ich ca. 6 Jahre. Und wie oft habe ich zu meinem Plüschtier weinend gesagt, dass ich gerne an einem anderen, besseren Ort wäre...Und nun viiiiiele Jahre später (jetzt bin ich 20) weiß ich, dass ich Borderline habe. Mein größtes Problem ist, dass ich einsam bin, niemanden habe mit dem ich reden kann und mit niemandem meine ich wirklich absolut niemand. Es ist nicht nur so, dass die meisten Menschen mich nicht verstehen, meine Gedanken nicht nachvollziehen können, sondern auch, dass ich mit anderen Menschen kaum in Kontakt komme, weil ich mich immer und überall verstecke. Und hier kommen wir auch schon zu meinem anderen großen Problem: ich hasse mich so sehr bzw finde mich so hässlich, dass ich Situationen meide, wo Menschen mich sehen. Also überall. Ich bin dann auch mal lieber erkältet wochenlang statt zu einem Arzt zu gehen. Vor dem Arzt an sich habe ich keine Angst, ich habe auch keine Angst vor den Menschen unterwegs und im Wartezimmer, es ist nur so, dass ich es wirklich kaum ertragen kann wenn mich jemand ansieht. Momentan versuche ich das zu ändern....



Hier bin ich um evtl Gleichgesinnte kennenzulernen und auch wenn ich keine Hoffnung habe, suche ich hier auch Freunde. Menschen mit denen man jeden Tag schreiben kann, vielleicht irgendwann auch mal telefonieren und wer weiß, vielleicht finde ich doch etwas Glück und habe eine beste Freundin oder auch einen besten Freund. Ich würde mich sehr sehr freuen wenn sich also jemand melden würde, gerne per Privatnachricht und es ist mir auch vollkommen egal ob du ein Mann oder eine Frau bist, du solltest nur viel Verständnis und Geduld mitbringen und am besten wäre es natürlich wenn du in meinem Alter wärst (18-30)



Viele liebe Grüße an alle aus dem Forum hier noch

Hallo Mauerblume,

herzlich Willkommen hier im Forum

Da hast du ja einiges durchgemacht. Hier findet man ganz nette Menschen, schön dass du da bist!


Viele Grüße
Adama

Hallo Mauerblume,

Herzlich willkommen auch von mir! Das Alleinsein kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich habe auch niemanden. Seit einigen Wochen bin ich in einer Maßnahme des Arbeitsamtes für Wiedereinsteigerinnen, da komme ich unter Menschen. Das ist gut, aber zum Teil auch unangenehm (habe wohl eine Sozialphobie, Minderwertigkeitskomplexe, außerdem zurzeit mittelschwere Depressionen). Ich verstehe also ungefähr, wie du dich fühlen musst. Ich wünsche dir von Herzen, dass dir der Austausch übers Forum hilft!

MoinMoin Mauerblume,

als ich den Text über Dich gelesen habe, ist es mir eiskalt den Rücken hinunter gelaufen, da ich so vieles in mir wiedererkenne.
Dies ist mein allererster Beitrag und es fällt mir verflucht schwer überhaupt etwas in Worte zu fassen.
Zusätzlich zu meiner extremen Unsicherheit in der Öffentlichkeit, der Einsamkeit und den ständigen Selbstzweifeln, die mich schon einige Zeit buchstäblich erdrücken *beep* und spiele ich um mich komplett wegzumachen..
Ich schaffe es irgendwie die Dinge, die ich unbedingt erledigen muss zu bewältigen. Ich habe eine einzige Säule in meinem Leben, die droht einzustürzen, weil ich mich so verhalte wie ich mich verhalte. Ich hab keine Freunde mehr. Jeder den ich je als meine/n Freund/in gezählt habe hat sich von mir abgewandt und das macht mich fertig. Ich habe eine sehr tiefe Leere in mir, die sich nicht füllen will. Ich erlebe nichts. Habe aber zu große Angst mich in der Freizeit mit anderen Dingen zu beschäftigen. Was ich mir wünsche ist, mir nur einen Tag KEINE Gedanken über mich, meine Bewegungen und meine Reaktion auf mein soziales Umfeld zu machen.
ICH WILL ENDLICH LEBEN!

Ich danke Dir dafür, dass Du Dich geöffnet hast!
Das hat mir den Mut gegeben hier mal etwas über mich zu schreiben.

Ich wünsche Dir, dass Du glücklich wirst!
Lieben Gruß
LemonNation

Hallo, Mauerblume,

schön, dass Du hier bist! Ich bin zwar wesentlich älter als Du (47), kann aber vieles nachvollziehen. Auch ich versuche seit meiner Kindheit, richtige Freunde zu finden, die mich so akzeptieren wie ich bin und wo ich mich nicht verstellen muss.

Es ließe sich so vieles berichten. Zeitweilig habe ich versucht, die innere Leere mit Alk., Dro., Medikamenten, Essen oder Nicht-Essen zu füllen. Später war ich in verschiedenen Selbsthilfegruppen. Dort habe ich das erste Mal wirkliches Verständnis und bedingungslose Annahme erfahren. Nur in der sogenannten normalen Welt gelingt mir dies nicht so recht. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich abgelehnt werde, sobald jemand mitbekommt, wie ich wirklich bin. Oftmals erlebe ich, dass weder Familienangehörige, noch andere Personen meine Gedanken nachvollziehen können. Mobbing und Ausgrenzung kenne ich seit meiner Kindheit, mal mehr, mal weniger. Ich suche immer noch den Platz, wo ich wirklich hingehöre und wo die Menschen sind, die wirklich zu mir passen.

Moin Mauerblume und LemonNation,

erst einmal Danke für eure Beiträge! Sie haben mich dazu gebracht, dass ich mich auch traue zu schreiben und ihr habt mir gezeigt, dass es augenscheinlich nicht nur mir so geht!

Meine Vorgeschichte und mein Hintergrund ist vielleicht anders aber letztlich geht es mir genauso!

Ich hatte mal Freunde. Sie haben sich immer mehr von mir entfernt oder besser gesagt ich mich von ihnen. In den letzten Jahren habe ich mich sehr verändert. Ich habe mich immer mehr von allem zurückgezogen. Mittlerweile ist es schon so schlimm, dass ich nicht einmal mehr die einfachsten Sachen außerhalb der Wohnung mache. Ich finde so oft wie möglich Ausreden und Möglichkeiten nicht raus zu müssen. Wenn mir meine Freundin nichts zu essen mitbringen würde, würde ich wohl verhungern. Ja ich habe eine Freundin und bin trotzdem einsam!

Wenn ich dann doch mal allein draußen bin, versuche ich alles so schnell wie möglich zu schaffen. Komme ich mit Menschen ins Gespräch - also ich würde es nicht Gespräch nennen, denn das setzt ja voraus das beide Seiten reden - bekomme ich nichts sinnvolles raus. Ich habe das Gefühl das keiner wirklich mit mir reden will und mich die Menschen nicht mögen. Dabei möchte ich doch so gern mit jemanden reden, dass sich mal jemand freut, wenn ich da bin oder irgendwo hinkomme. Ich fühle mich über fehl am Platz und nirgends wohl. Wenn ich auf Menschen treffe, nehme ich alles persönlich. Jeder Gruß der nicht zurückkommt oder die Dame an der Kasse die unfreundlich ist - ich beziehe es auf mich! Das kann doch so nicht sein!

Man das tat gut, das loszuwerden. Ich bin mir gerade nicht sicher ob es hier dazu passt aber eure Beitrage haben mir die Mut gegeben das zu schreiben. Danke!

Beste Grüße

Ich kann hier fast alles in dem thema unterschreiben. Besonders Lemonnation, dein beitrag hätte von mir sein können. Und zwar 100%. Nur dass ich mich nicht so ausdrücken kann. Mir fallen auch ganz einfache normale dinge im alltag schwer. Z.b. einkaufen. Überall wo ich bewertet werden könnte gehe ich aus dem weg. Ich denke so bin ich ganz nett aber ich scheine so viel falsch zu machen dass ich keine Freunde habe. Dabei waeren soziale Kontakte so wichtig. Ablenkung und sich bei jmd wohl ffühlenist meiner Meinung nach das beste Mittel gegen die immer größer werdende angst. Aber das krieg ich nicht hin. Stattdessen werden die minderwertigkeitskomplexe und die selbstzweifel immer mehr. Mauerblume, hier sind einige nette leute. Hier findest du bestimmt jmd der sich mit dir austauscht. Alles Gute.

Hallo Mauerblume,
herzlich Willkommen hier. Hier kannste dich über alles austauschen, es gibt immer jemand der dir antworten wird
und zu Lemon und lithium: Ihr seid in einem Teufelskreis gefangen, den müsst ihr brechen. Canna. ist meiner Ansicht nach sehr gefährlich, wenn man damit seine Probleme verdrängt! Manchmal braucht man ein Signal von aussen um das zu erkennen.. Ich kann euch nur ganz dringend empfehlen, diesen Konsum zu unterlassen, wenn ihr tatsächlich eine Veränderung wollt. Es macht sehr viel mehr aus als man denkt!

Wünsche euch allen das Beste!

Lg

Auch wenn man Familie Kollegen oder Freunde hat aber die kennen einen nicht wirklich also bei mir ist das zumindest so. Ich denk mal bei manchen ist es auch so doch so wie du schreibst Blume tust du dich nicht mal ihn der Öffentlichkeit zu verstellen was ich unglaublich beeindruckend finde. Denn Sobald ich Kontakt mit jemanden habe schalte ich um auf ka wie man das nennen soll ich hätte viel zu viel Angst was Leute (Kollegen, Familie, Freunde) tun würden wenn sie wüssten wie man wirklich ist. Daher finde ich es toll das du immer du selbst bist.