Herzlich Willkommen bei uns fabius!
Als ich gelesen hab dass du dich nur wegen uns hier angemeldet hast musste ich irgendwie lachen – weil es mir bei cosimed auch so ging. Dieses „Du bist nicht allein“-Gefühl ist motivierend, oder?
Was du schreibst ist einem Freund von mir auch schon so passiert. Er hat sich so sehr darauf versteift dass er Erfolg bei Frauen haben muss um ein echter Mann zu sein dass er darüber sich selbst total aus den Augen verloren hat. Er hat täglich Frauen angesprochen, aber am Ende hat er sich auch nach zig Affären noch genau so einsam gefühlt wie vorher. Ich glaube das Problem ist dass wir oft denken wir bräuchten einen Partner der uns zu einem „Ganzen“ macht. Dieses Gefühl dass man ohne den perfekten Partner an seiner Seite nicht glücklich und nicht man selbst sein kann, das haben so viele Menschen. Dabei vernachlässigen wir aber dann eine andere Beziehung die ich für die allerwichtigste Beziehung in unserem Leben halte. Nämlich die Beziehung zu sich selbst.
Wenn man mit sich selbst nicht glücklich sein kann, wie soll’s denn dann ein Anderer werden? Ich hab aber genau so gedacht, jahrelang. Und ich hab mich an Beziehungen geklammert die mir nicht gut getan haben, aus Angst alleine zu sein. Was für ein BS.. inzwischen weiß ich es besser, und du zum Glück auch. Hut ab für deine Entwicklung, und das alles trotz Burn-Out!
Ich kann deine Angst Freunde zu verlieren wenn du dich veränderst gut verstehen. Aber ganz ehrlich? Der absolute Geheimtipp für ein glückliches Leben ist es sich mit Menschen zu umgeben die positiv sind und die einen unterstützen können! Und im gleichen Maß kann man im Gegenzug dann die Anderen unterstützen. Auf solche Beziehungen sollte man sich konzentrieren. Nicht auf die die einen nur einer Maske wegen mochten. Und was ist dir wichtiger? Die Beziehung zu dir selbst oder die zu den Anderen?
Lieber cosimed,
Ich dachte schon du bist weg weil ich zu viel geschrieben hab!
Thumbs up für deine Erkenntnis mit der Friendzone. Ich denke du hast Recht! Ich versuche im Moment auch zu lernen wie ich das andere Geschlecht besser ansprechen und von mir begeistern kann und ich hab mich von dem Gedanken befreit dass ich meine wahren Ziele irgendwie vor den Männern verstecken müsste. Direktheit ist für mich inzwischen zu einer Form von Ehrlichkeit geworden. Das erspart uns allen das Verrenken und vor Allem erspart es auch viel Zeit.
Ich hab mich in deinen Worten sooo wieder erkannt! Ich hab früher oft so getan als bräuchte ich eigentlich keine neuen Kontakte. Diese zweite Persönlichkeit die man sich so erschafft hat was von einem Pflaster das man über eine eitrige Wunde klebt: Sieht dann vielleicht nach Außen hin erst mal besser aus, im Inneren brodelt die Entzündung aber weiter und wird immer schlimmer. Wir Menschen haben ein sehr feines Gespür für Lügen, wir merken unterbewusst wenn sich jemand verstellt und unehrlich ist. Deshalb waren meine Versuche meinen sozialen Wert so zu boosten auch nie erfolgreich..
Ich glaube dass das auch der Knackpunkt für meinen mangelnden Erfolg mit Männern ist. Dass ich immer noch versuche meinen eigenen Wert im Gespräch zu erhöhen. Das sorgt für eine total verkrampfte Gesprächssituation in der ich den Männern keine Zeit lasse auch mal von sich selbst zu erzählen. Daran muss ich wirklich arbeiten – unter Anderem.
Bei neutralen Kontakten oder Kollegen klappt das schon. Da konzentriere ich mich auf den Anderen und vermeide das Faktensammeln: „Was machst du, was studierst du, wie alt bist du“ – das klingt wie ein Verhör und ist uninteressant. Wenn mir einer sagt er studiert Sport, ja gut, dann weiß ich das. Aber das sagt mir nichts über seine Persönlichkeit. Ich frag dann: Warum studierst du Sport, wie bist du dazu gekommen, wo soll dich das später mal hinbringen? Dadurch lernt man die Menschen hinter den Fakten kennen, das finde ich sehr faszinierend, die Gespräche sind auch gleich viel intensiver und tiefgründiger, der Gegenüber nimmt dich ganz anders wahr. Und am Ende sagt man mir dann dass man sich toll mit mir unterhalten kann. Obwohl ich eigentlich die ganze Zeit nur zugehört und den Anderen zum Reden ermutigt hab. Bei Männern die ich interessant finde klappt das leider überhaupt nicht..
Mach deine Spiegelübungen ruhig weiter. Es hilft, so bescheuert das auch klingt. Ich sag mir schon lange jeden Tag das gleiche kurze Mantra wenn ich vor die Tür gehe. Und ich hab sofort bessere Laune dadurch. Hast du dich schon mit NLP befasst? Ein Freund von mir liest dazu seit Monaten Bücher, und erst war ich skeptisch weil es so esoterisch klingt. Aber er wendet das an wenn er Frauen anspricht oder mit Kollegen diskutieren muss und es funktioniert! Das kommt jetzt auf meiner Liste als nächstes. Im Moment bin ich noch mit einem Flirtratgeber beschäftigt.
Apropos Flirtratgeber, mich interessiert eure Meinung: In jedem Flirtratgeber für Frauen den ich bisher gelesen habe wurde dazu geraten es den Männern bloß nicht zu einfach zu machen. Weil Männer doch von Natur aus Jäger seien und gerne um ihre Frauen kämpfen. Wenn sie sich einer Frau zu sicher fühlen wird sie automatisch uninteressant. Was meint ihr? Ich finde es respektlos einem andere Menschen dabei zuzusehen wie er sich abstrampelt um mich zu beeindrucken. Und ich finde es unehrlich mein eigenes Interesse erst mal nicht offen zu zeigen damit er um mich „kämpfen“ kann. Würde mich interessieren was ihr als Männer dazu sagt. Danke schon mal!
Ach, zu meiner Hausaufgabe hab ich was zu erzählen: Gestern saß ich im Zug einem fremden Pärchen gegenüber, er hatte einen Kuchen auf dem Schoß, sie aß ein Stück und beschwerte sich über die vielen Brösel. Ich hab ihr ein Taschentuch angeboten und dann gefragt ob ich dafür ein Stück Kuchen haben darf. Ich fand mich so dreist! Aber, Überraschung Überraschung, sie haben beide nur gelacht und mir natürlich ein Stück gegeben. Danach haben wir uns total toll unterhalten, sie nicht so weil sie am Essen war, aber er hat mir erzählt woher der Kuchen kommt und dass er in seiner Freizeit viel Theater macht, mich zu seinen Stücken eingeladen und von seiner Karriere erzählt. Ich wusste am Ende weder wie alt er war noch den Namen noch was er studiert oder arbeitet. Aber ich kannte seinen schönsten Traum und sein liebstes Hobby und wusste was ihn antreibt. Ich selber hab von mir nichts erzählt, nur immer wieder ermutigt und nachgefragt. Da war ich schon stolz auf mich!
Das war wieder eine Erfahrung die mir gezeigt hat wie wichtig es ist diese Komfortzone zu verlassen und was für schöne/lustige Geschichten dabei passieren können. Und es hat mir gezeigt dass wir uns ständig selbst blockieren. Ich dachte: „Die geben mir nie was ab, das ist total dreist!“ – und dann haben sie nur gelacht und fanden mich sogar nett. Diese Angst vor der Meinung Anderer und Ablehnung ist wirklich nur in unseren Köpfen, nirgends sonst. Und wir können sie wegtrainieren, da bin ich mir sicher.
Wisst ihr was wir machen sollten? Ein
Selbstbewusstseins-Bootcamp Jeder bekommt jede Woche seine Hausaufgaben von den Anderen. Wenn er die wirklich durchzieht sind wir in 4 Wochen schon andere Menschen als jetzt So lange brauchen wir Menschen nämlich bei entsprechend häufiger Wiederholung um alte Denkmuster durch neue zu ersetzen. Überlegt mal: 4 Wochen! Das ist nichts im Vergleich zu der Zeit die ich damit zugebracht hab jemand sein zu wollen der ich nicht bin..
Was meint ihr denn wie ich lernen könnte auch bei Männern entspannter zu werden im Gespräch? Und habt ihr euch schon mal mit PUA befasst? Darüber hab ich in letzter Zeit viel gelesen.
Mich würde interessieren, wenn fabius schon von seinem Knackpunkt erzählt, was dann der von cosimed war. Dann erzähl ich auch von meinem eigenen.
Ach Jungs, ich könnt ewig so weiter schreiben. Aber ich hab mir einen Infekt eingefangen, sitz hier mit Wärmflasche und Tee auf der Couch und hab das Gefühl dass heute nichts mehr geht. Fieber hab ich auch. Ich leg mich wieder hin. Ist vielleicht auch besser so, hab schon wieder einen halben Roman geschrieben. Aber das Problem haben ja alle Frauen.. wir haben immer was zu sagen, und meistens viel zu viel.
Liebe Grüße,
FF (heute nicht so fabulous wie sonst)