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Ich weis nicht genau wie ich anfangen soll. Ich habe irgendwie komplett meinen Lebenssinn verloren. Es gibt nichts mehr was mir wirklich Freude macht und alles erscheint mir Sinn- und Aussichtslos.
Dabei würde ich gerne richtig leben und glücklich sein. So wie früher schonmal, aber heute erscheint mir alles grau und leer.
Seit einem Jahr habe ich nur noch Schmerzen und Ängste und es hört einfach nicht auf. Angeblich ist alles psychisch, aber die ganzen Beschwerden bilde ich mir ja nicht ein.
Ich habe keinen Job und keine Ausbildung und schaffe es mittlerweile auch psychisch nicht mehr. Trotzdem lässt das Arbeitsamt mir keine Ruhe und keiner glaubt mir, dass es mir schlecht geht. Keiner nimmt mich ernst, alle halten mich nur für faul und für eine Simulantin.
Freunde habe ich keine und hatte ich auch nie, wegen meiner Schüchternheit und Sozialphobie. Ich werde immer nur von allen komisch gefunden.
Ich habe keine Aufgabe mehr und nichts mehr, worum ich mich kümmern müsste, nichmal Haustiere. Ich habe gelesen, dass das Unsiversum alles aussortiert, was uneffizient und nutzlos ist und irgendwie mache ich mir jetzt noch größere Sorgen
Ich habe zwar einen Freund, aber er ist auch nicht wirklich für mich da. Er ist oft weg und versteht mich auch nicht, obwohl er selbst Therapeut ist. Bei all den Patienten die er hat, hat er für meine banalen Problemchen wohl kein Interesse.
Ich bin völlig pleite und ständig kommen irgendwelche ungeplanten Ausgaben und Geldforderungen die ich kaum bezahlen kann. Ich bin in jeglicher Hinsicht total eingeschränkt.
Ich habe das Gefühl, mit meinen Ängsten und Sorgen ganz allein dazustehen und ich weis nicht wie ich aus diesem Loch jemals wieder rauskommen könnte. Am schlimmsten ist diese Einsamkeit und das Gefühl das ich keinen Lebenssinn mehr habe. Bei schönem Wetter sitze ich immer allein zuhause rum. Ich wollte mal so viel machen, die Welt sehen, sie verbessern, eine große Familie, Freunde und früher war ich auch total optimistisch, aber so langsam verliere ich den Glauben daran, dass sich jemals noch etwas davon erfüllen könnte

24.06.2015 13:36 • 24.06.2015 #1


1 Antwort ↓

Zitat von Meliana:
Ich weis nicht genau wie ich anfangen soll. Ich habe irgendwie komplett meinen Lebenssinn verloren. Es gibt nichts mehr was mir wirklich Freude macht und alles erscheint mir Sinn- und Aussichtslos.
Dabei würde ich gerne richtig leben und glücklich sein. So wie früher schonmal, aber heute erscheint mir alles grau und leer.


Wie lange liegt dieses Früher jetzt zurück? Was ist am Heute anders als am Früher?

Bist Du wütend auf etwas?

Zitat von Meliana:
Seit einem Jahr habe ich nur noch Schmerzen und Ängste und es hört einfach nicht auf. Angeblich ist alles psychisch, aber die ganzen Beschwerden bilde ich mir ja nicht ein.
Ich habe keinen Job und keine Ausbildung und schaffe es mittlerweile auch psychisch nicht mehr. Trotzdem lässt das Arbeitsamt mir keine Ruhe und keiner glaubt mir, dass es mir schlecht geht. Keiner nimmt mich ernst, alle halten mich nur für faul und für eine Simulantin.
Freunde habe ich keine und hatte ich auch nie, wegen meiner Schüchternheit und Sozialphobie. Ich werde immer nur von allen komisch gefunden.
Ich habe keine Aufgabe mehr und nichts mehr, worum ich mich kümmern müsste, nichmal Haustiere. Ich habe gelesen, dass das Unsiversum alles aussortiert, was uneffizient und nutzlos ist und irgendwie mache ich mir jetzt noch größere Sorgen


Das Universum sortiert gar nichts aus, denn das Universum ist, ganz wortwörtlich, das All-Umfassende.

Warum bist Du Dir so sicher, dass Dich alle komisch finden?

Ich z. B. finde Dich nicht komisch. Ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Die Melancholie, die Du beschreibst, ist mir nicht fremd.

Die Melancholie kann einen in die Ecke drängen. Bis man kaum noch Handlungsspielraum hat. Aber Träume müssen nicht immer große Träume sein. Vielleicht kannst Du damit beginnen, Dir ganz kleine Ziele zu stecken? Kleine Ziele, verbunden mit einer kleinen Belohnung.

Zitat von Meliana:
Ich habe zwar einen Freund, aber er ist auch nicht wirklich für mich da. Er ist oft weg und versteht mich auch nicht, obwohl er selbst Therapeut ist. Bei all den Patienten die er hat, hat er für meine banalen Problemchen wohl kein Interesse.
Ich bin völlig pleite und ständig kommen irgendwelche ungeplanten Ausgaben und Geldforderungen die ich kaum bezahlen kann. Ich bin in jeglicher Hinsicht total eingeschränkt.


Bist Du verschuldet?

Auch hierbei lohnt es sich, mit kleinen Schritten anzufangen und die Perspektive so eng wie möglich zu wählen.

Wenn Du nach oben schaust und den riesigen Berg von Dingen siehst, die erledigt werden müssten, wird es nur um so schwerer, den Mut aufzubringen loszugehen. Wenn Du Dich hingegen auf Deine unmittelbare Umgebung, das heißt: auf Naheliegendes und bewältigbare kleine Aufgaben konzentrierst, wird es vielleicht leichter sein.

Zitat von Meliana:
Ich habe das Gefühl, mit meinen Ängsten und Sorgen ganz allein dazustehen und ich weis nicht wie ich aus diesem Loch jemals wieder rauskommen könnte. Am schlimmsten ist diese Einsamkeit und das Gefühl das ich keinen Lebenssinn mehr habe. Bei schönem Wetter sitze ich immer allein zuhause rum. Ich wollte mal so viel machen, die Welt sehen, sie verbessern, eine große Familie, Freunde und früher war ich auch total optimistisch, aber so langsam verliere ich den Glauben daran, dass sich jemals noch etwas davon erfüllen könnte


Nein, Du bist nicht allein. Es ist gut, dass Du hier her gekommen ist.

Vielleicht hast Du zu hohe Anforderungen an Dich selbst gestellt? So ging mir das lange Zeit. Ich bin nicht mehr vorangekommen, weil ich überall an mir selbst und meinen ins Unendliche geschraubten Erwartungen gescheitert bin. Immer, wenn ich etwas geschafft hatte, habe ich mich nicht etwa gefreut, sondern hatte schon das nächste große Ziel ins Auge gefasst. So verlor ich jede Möglichkeit, Zufriedenheit erleben zu können. Irgendwann schreckte ich dann vor jeder Aufgabe zurück, weil ich sie mir nicht mehr zutraute und weil ich überhaupt die Freude verloren hatte.

Geholfen hat mir nur, wieder ganz klein anzufangen. Und wieder zu lernen, mich für Geschafftes zu belohnen.





Dr. Reinhard Pichler
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