auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Gruppe und wie HereWeGo und KWolf schon geschrieben haben, du bist nicht alleine. Ach Mensch, die erste Zeit mit Baby und dann so eine Drecks-Fissur, das tut mir richtig leid, da diese den Alltag bestimmt und alles überschattet. Wir alle hier wissen um die schlimmen Schmerzen, die einen leider noch stundenlang nach dem Toilettengang quälen. Ibuprofen hat mir in meinen akuten Phasen überhaupt nicht geholfen, sodass ich es weg gelassen habe. Ich hab dann später Metamizol bekommen, das etwas Linderung gebracht hat, aber das darfst du jetzt gerade nicht nehmen.
Mir wurden in den letzten Jahren ein paar Mal Hämorrhoiden abgebunden, die mir aber nie Probleme gemacht haben und ich hatte insgesamt 5 Analvenenthrombosen, wovon 2 aufgeschnitten wurden. Auch nicht schön, aber überhaupt kein Vergleich zu einer Fissur.
Ich habe 9 Monate mit der Fissur gekämpft und so gehofft sie in den Griff zu bekommen. Am Ende hatte ich 6 Rückfälle. Die längste schmerzfreie Phase waren einmal 8 Wochen. Die letzten 2x ist mir die Fissur trotz einem super weichem Stuhlgang aufgerissen. Psychisch ging es mir ab meinem 4 Rückfall ganz miserabel. In den letzen Monaten war ich extrem viel am Heulen. Man ist verzweifelt, mutlos und die Angst wird zum ständigen Begleiter…. Auch ich hab meinen Mann oder meine Kinder oft gebeten, mich in den Arm zu nehmen.
Du achtest ja schon darauf, dass der Stuhlgang weich ist. Ganz wichtig ist auch nicht drücken! Ich musste das erst wieder lernen. Ich hab vor meiner Fissur immer mit gedrückt. Recht schnell hatte ich mir deshalb einen Toilettenhocker bestellt, der mir ungemein hilft und den ich nicht mehr missen möchte. Vor jedem Toilettengang habe ich meinen Po, auch mit dem Finger leicht nach innen, dick mit Vaseline präpariert. Das hat mir dahingehend geholfen, dass der Stuhlgang noch besser geflutscht ist. Nachdem Toilettengang bin ich in den akuten Phasen immer direkt unter die Dusche und hab den Po mit warmen Wasser gespült, wenn es besser war, kam meine Podusche zum Einsatz. In der akuten und schmerzhaften Phase habe ich immer wieder mal mit warmen Wasser gespült, das hat mir gut getan. Sitzbäder mit Eichenrinde empfand ich auch als sehr angenehm. Ich habe am Anfang auch gedehnt und hatte das Gefühl, dass es mir hilft. Die ersten Male war es sehr schmerzhaft. Wichtig ist auch hier viel Creme und nicht gleich versuchen zu weit wie möglich reinzukommen. Fang nur mit der Spitze an und steigere langsam. Ich hab Morgens und Abends gedehnt. Man soll ja mit leicht drehenden Bewegungen den Dehner ein- und ausführen. Ich hab am Anfang, wegen der Schmerzen, nur eingeführt und dann 1-2min so gewartet.
Ich war bis Juli seit Jahren hier in einem Enddarmzentrum, in dem 3 Proktologen arbeiten. Allesamt super lieb und einfühlsam. Ich hätte mir aber zu Beginn eine deutlich bessere Aufklärung gewünscht, denn so hab ich am Anfang leider noch viel falsch gemacht. Mir wurde dort auch oft gesagt, dass die Fissur halt lästig wäre und ich durchhalten soll. Am Ende hatte ich von den 3 Ärzten 3 verschiedene Aussagen und die Damen am Empfang könnten sich, was Empathie anbetrifft, von allen 3 Ärzten eine Scheibe abschneiden. So musste ich mir zum Beispiel von einer der Damen am Telefon sagen lassen, dass eine Analfissur wie ein Riss an der Lippe wäre, ich soll einfach viel schmieren. Danach saß ich hier und hab eine Stunde Rotz und Wasser geheult.
Nachdem mir wie gesagt die Fissur trotz aller Maßnahmen und einem weichen Stuhlgang wieder aufgegangen ist, bin ich für eine Zweitmeinung zu einem anderen Proktologen.
Gestern vor 2 Wochen hatte ich meine Operation und inzwischen geht es mir wieder recht ordentlich .
Jetzt hoffe ich, dass alles gut verheilt.
Ich hab in meinem Leben schon Einiges aushalten müssen auch an Schmerzen, die Zeit mit der Fissur war bisher die schmerzhafteste und schlimmste! Außer denjenigen, die selbst betroffen sind, kann sich wirklich keiner vorstellen, was man da mit- und durchmacht.
Ich denke an Dich, fühl dich gedrückt ️
19.10.2023 06:49 • #1422